Auswärts bleibt die TBB vom Pech verfolgt: Nach der knappen Niederlage in Bremerhaven verlor sie auch gegen die EWE Baskets Oldenburg mit 68:66. Dabei lagen die Trierer zwischenzeitlich weit in Führung. Philip Zwiener wurde mit 15 Punkten Trierer Topscorer.
Die TBB Trier hatte die knappe Niederlage vom Sonntag gegen die Eisbären Bremerhaven mental gut weggesteckt, die EWE Baskets Oldenburg hatten am vergangenen Samstag hoch gegen Tübingen verloren: eine spannende Ausgangssituation für ein Auswärtsspiel einer jungen Basketball-Mannschaft gegen eins der besten Teams der Liga. Und der Spielverlauf, soviel vorweg, widersprach allen Erwartungen.
Trier startete hervorragend: Hoher Druck in der Defense, engagierte, schnelle Offensive, Fastbreaks nach Ballgewinn. Maik Zirbes sammelte in zwei Minuten zwei Blocks gegen Rickey Paulding und Daniel Hain, einen Rebound und zwei Punkte – leider auch zwei Fouls. Nach fünf Minuten lag die TBB nach einem wunderschönen Floater von Dru Joyce gegen den 16 cm größeren Aron Baynes mit 3:8 in Front. Oldenburg konnte kurzfristig mit einem Bonusfreiwurf von Steven Smith in Führung gehen (9:8), doch Trier gestattete den Hausherren keine Atempause: Joyce nach Steal zum 9:14, George Evans kommt blitzschnell durch die „Backdoor“ und erhält den millimetergenauen Pass von Joyce – 10:16.
Im zweiten Viertel setzte Triers Coach Henrik Rödl John Bynum auf den Oldenburger Point Guard Nemanja Protic an, der Oldenburgs Spielmacher zwar beim 14:20 nicht aufhalten konnte, dafür jedoch in kürzester Zeit auf die Bank schickte (technisches Foul). Beim 16:27 nahm Oldenburg eine Auszeit. Philip Zwiener erhöht auf 20:31, Barry Stewart, der seinen Dreier endlich gefunden hat, hält die Führung zum 23:34 bei 11 Punkten. Doch Oldenburg ist abgebrüht genug, kann die Führung zur Halbzeit auf 9 Punkte verkürzen: der starke Oliver Stevic wird mustergültig hinter dem Rücken von Steven Smith bedient und netzt zum 25:34 ein, Lou Campbell und Stevic treffen ihre Freiwürfe: 29:38 zur Pause in einer hitzigen Partie.
Trier kommt trotzdem stark aus der Halbzeit, trifft jetzt nach Belieben aus der Distanz: Joyce, zweimal Stewart, Zwiener, Faßler. Zwischenstand 33:50. Oldenburg rettet sich in dieser Phase in eins-gegen-eins-Situationen über Rickey Paulding und Oliver Stevic, fängt sich dann aber. Ein 9:0-Lauf kurz vor der Viertelpause drückt den zweistelligen Trierer Vorsprung wieder auf neun: 47:56 vor dem letzten Abschnitt.
Der zwischenzeitlich mit drei Fouls auf der Bank „geparkte“ Maik Zirbes kommt zurück und macht seine Sache gut, kann sich zweimal am Brett zum 47:60 durchsetzen. Doch Oldenburg kann in immer kürzeren Abständen zurückkommen. Ein Dreier von Rickey Paulding zwingt Henrik Rödl bei 53:60 zur Auszeit, die aber den Oldenburger Elan nicht dämpft: Lukauskas trifft zweimal hintereinander zum 61:64, die TBB ist jetzt mit den „aufgewachten“ Baskets überfordert, zumal die fast ausverkaufte EWE Arena mittlerweile kocht. Ein Fastbreak mit Abschluss von Ricky Paulding zum 65:64 – Oldenburg geht in Führung. Trier kann nichts mehr entgegensetzen, die EWE Baskets fahren die Partie an der Freiwurflinie zum 68:66 nach Hause.
Am Samstag trifft die TBB nach zwei Niederlagen auswärts in der Arena auf die Telekom Baskets Bonn (18 Uhr).
TBB-Headcoach Henrik Rödl: „Glückwunsch an eine charakterstarke Oldenburger Mannschaft. Wir haben gegen eine der besten Mannschaften in Deutschland lange dominiert und hoch geführt. Dann ist Oldenburg ans Laufen gekommen, hat die Zuschauer ins Spiel gebracht, schließlich hat sich die große Qualität der Oldenburger Spieler einfach durchgesetzt. Es ist natürlich sehr ärgerlich, jetzt zum zweiten Mal nach einer großen Chance auf zwei Punkten mit leeren Händen da zu stehen. Es ist schwierig, das in Worte zu fassen. Ich denke aber, wir sind auf dem richtigen Weg. Wir müssen in vielen Phasen einfach stabiler werden. Mit unserer Einstellung haben wir auch auswärts auf jeden Fall Siegchancen.“
Baskets-Headcoach Predrag Krunic: „Ich möchte meiner Mannschaft zu diesem wichtigen Sieg gratulieren. Die Situation, in der wir uns im Moment befinden, ist nicht ganz einfach und das hat man vor allem in der ersten Halbzeit gesehen. Mein Team stand unter großem Druck und hat daher zu viele einfache Fehler gemacht und offene Würfe nicht getroffen. Im dritten und vierten Viertel hat dann vieles besser geklappt, was auch daran gelegen hat, dass die richtige Spielerkombination auf dem Platz stand. Auch die Zuschauer haben heute einen großen Anteil an diesem Erfolg, denn besonders im Schlussviertel wurden wir wieder einmal großartig von den Rängen unterstützt.“
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