Im Internet existieren zahlreiche Chancen, mit echtem Geld Online-Spiele zu spielen. Flash-Games, Skillgames und Online-Casinos sind nur wenige Spielmöglichkeiten. Die Unterschiede liegen hierbei nicht nur im Aufbau der Spiele. Die rechtliche Lage in Deutschland unterscheidet stark zwischen den verschiedenen Online-Spielen, in welchen Spieler echtes Geld setzen und verdienen können.
Rechtliche Lage in Deutschland
Der sogenannte Glücksspielstaatsvertrag regelt in Deutschland die rechtliche Lage von Spielotheken und Spielbanken. Der Vertrag beinhaltet ebenfalls die Definition von Glücksspiel, wobei unter diesen Begriff ausschließlich Spiele mit Echtgeldeinsatz fallen. Sämtliche Spiele, welche den Einsatz von Echtgeld von ihren Spielern nicht verlangen, sind grundsätzlich erlaubt, da die Regularien sie ausschließen. Unter den Begriff Glücksspiel fallen sämtliche Spiele, welche die Gewinnchancen vom Zufall abhängig machen. Als Gegenstück werden die Skillgames geführt. Bei diesen hängen die Gewinnchancen vom Wissen und Können des Spielers und nicht vom Zufall ab. Ein Geschicklichkeitsspiel ist beispielsweise Skat, während ein Glücksspiel ein Spielautomat mit Zufallsgenerator darstellt. Eine Ausnahme besteht bei Poker, da dieses als Glücksspiel gehandhabt wird, obwohl der Spieler seine Fähigkeit und sein Können beweisen muss.
Rechtliche Lage der Geschicklichkeitsspiele bzw. Skillgames
Unter die Kategorie der Geschicklichkeitsspiele bzw. Skillgames fallen sämtliche Spiele, deren Sieg und Niederlage durch das Können und Wissen der Spieler in einer Höhe von über 50 Prozent abhängig ist. Diese Spiele sind in Deutschland selbst mit Einsatz von echtem Geld erlaubt. Als Ausnahme gilt immer Poker, welches unter die Kategorie der Glücksspiele fällt. Spiele wie Kniffel oder Maumau hingegen sind trotz des hohen Glücksfaktors legal und gelten noch als Skillgames. Der Anbieter der Spiele muss allerdings eine deutsche Lizenz verfügen.
Rechtliche Lage der Glücksspiele
In der aktuellen Fassung des Glücksspielstaatsvertrags wird die Position der Online-Glücksspiele klar definiert. Unternehmen dürfen Online-Casinospiele, in welchen deutsche Spieler echtes Geld setzen, nicht anbieten, sofern sie unter die Kategorie der Glücksspiele fallen. Bei einem Regelverstoß erhält der Anbieter hohe Geldstrafen und in seltenen Fällen sogar ein Geschäftsverbot. Ebenso dürfen deutsche Spieler nicht an Glücksspielen teilnehmen. Verstößt ein Spieler gegen das Gesetz, erwarten ihn hohe Geldstrafen oder eine Freiheitsstrafe im Ausmaß von bis zu sechs Monaten. Zudem muss der Spieler seinen möglicherweise vorhandenen Gewinn aus dem illegalen Glücksspiel in gesamter Höhe abgeben.
Alleingang von Schleswig-Holstein
Mit dem Jahr 2011 lief der Glücksspielstaatsvertrag aus und wurde nicht verlängert. Schleswig-Holstein trat an die Stelle der gesetzlichen Regelungen und führte ein Gesetz ein, welches die Neuordnung des Glücksspiels beschrieb. Online-Casinos waren aufgrund des neuen Gesetzes in der Lage, eine deutsche Lizenz zu beantragen. Insgesamt erhielten 23 Unternehmen durch das Bundesland legale Lizenzen zur Betreibung von Glücksspiel. Als im Februar 2013 ein Regierungswechsel erfolgte, trat Schleswig-Holstein dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wieder bei, wodurch für das Bundesland ebenfalls dieselben gesetzlichen Richtlinien wie in ganz Deutschland galten. Dennoch behielten die 23 ausgestellten Lizenzen weiterhin ihre Gültigkeit. Spielen Personen auf den 23 legalen Websites ein Glücksspiel und setzen echtes Geld, verstoßen sie trotz deutschlandweiter Regulierung nicht gegen das Gesetz.
EU Recht vs deutsches Recht – Keine eindeutige Regelung vorhanden
Trotz des Verbots von Glücksspiels in Deutschland bieten weiteren viele Websites Online-Casinos für deutsche Spieler an. Obwohl eine deutsche Lizenz fehlt, können sich diese Anbieter auf das geltende Recht der Europäischen Union berufen. Laut diesem ist es legal, eine Website mit Glücksspiel zu vertreiben, sofern der Betreiber eine Lizenz besitzt, welche in einem EU-Mitgliedsstaat ausgestellt wurde. Diese Lizenz gilt in der gesamten Europäischen Union und steht somit über der deutschen Gesetzgebung. Besitzt ein Betreiber eines Online-Casinos oder eines Internet-Wettbüros eine Lizenz eines EU-Mitgliedsstaates, darf er sein Unternehmen juristisch einwandfrei in Deutschland betreiben. Hierzu muss er lediglich die gültige Lizenz eines EU-Mitgliedsstaates vorweisen. Obwohl schon zahlreiche Klagen vor Gericht eingereicht wurden, scheiterten die Kläger, da das gültige EU-Recht beim Zuspruch der Kläger gebrochen werden würde. Somit existiert bis dato keine eindeutige Regelung für den Betrieb von Glücksspiel-Websites in Deutschland, welches gleichfalls auf ihre Besucher übergeht. Online-Casinos mit einem Einsatz von echtem Geld stellen weiterhin eine rechtliche Grauzone dar, da das EU-Recht nicht mit dem deutschen Recht übereinstimmt.
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