Von Oliver Maywurm und Florian Schlecht
Der Übergang in den Mai stand in der Fußball-Bezirksliga im Zeichen der Nachholspiele. Osburg, Leiwen und Wittlich feierten Erfolgserlebnisse. Hier geht’s zum Überblick von 5vier.
SG Osburg – SG Irsch 2:1 (0:0)
Die SG Osburg hat am Dienstagabend einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und punktemäßig mit dem Gegner gleich gezogen. „Besonders in der ersten Halbzeit waren wir sehr gut organisiert und haben taktisch klug gespielt“, befand Trainer Dieter Lauterbach. Trotzdem ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen, auch weil Osburgs Mehdi Zouaghi drei Großchancen vergab.
Diese Scharte konnte der Offensivspieler allerdings schon kurz nach Wiederanpfiff auswetzen, indem er den 1:0-Führungstreffer durch Nico Thömmes vorbereitete (48.). Nach 62 Minuten legte erneut Thömmes zum 2:0 nach, als er eine Einzelaktion mit seinem zweiten Tor krönen konnte.
„In der Schlussphase hat Irsch dann aber richtig Druck gemacht und uns zusehends hinten eingeschnürt“, musste Lauterbach eingestehen, dessen Team nach dem Irscher Anschlusstreffer durch Lukas Kramp (70.) noch einmal ins Schwimmen kam. Am Ende konnte Osburg den Dreier aber dennoch ins Ziel bringen und hatte dies vor allem Schlussmann Martin Leineweber zu verdanken, der einen Schuss aus kürzester Distanz von der Linie kratzte (80.). „Damit hat Martin uns den letztlich verdienten Sieg festgehalten“, freute sich der Osburger Coach.
Im Tableau stehen beide Teams mit jeweils 40 Punkten im Mittelfeld und haben somit gute Ausgangspositionen für den Klassenverbleib, wenngleich noch ein paar Zähler her müssen, um endgültig auf Nummer sicher zu gehen.
SV Leiwen-Köwerich – SG Ruwertal 3:1 (2:1)
Leiwens Trainer Christian Mergens sprach von einem „hochverdienten Sieg, der auch nie wirklich in Gefahr geriet.“ Den Grundstein dafür legte seine Mannschaft mit einem Blitz-Tor bereits in der zweiten Minute. Sturmtank Sven Simon netzte nach Vorarbeit des starken Hans Schulz zur frühen 1:0-Führung ein.
Nach 26 Minuten konnte Hans Schulz sich dann selbst als Torschütze feiern lassen und besorgte die beruhigende 2:0-Führung. Die war jedoch schnell wieder dahin, nachdem Ruwertal durch Mario Lentes zum Anschlusstreffer kam (37.). „Das Gegentor fiel nach einem Konter, da haben wir uns leider ein bisschen blöd angestellt“, analysierte Mergens.
Doch auch nach dem Seitenwechsel war auf die Schnellstarter-Qualitäten seiner Mannschaft Verlass. 47. Minute: Erneut Hanni Schulz auf Sven Simon, erneut drin, der alte Abstand war mit Simons Doppelpack wieder hergestellt.
„Danach haben wir das Spiel bis zum Schluss kontrolliert und hätten angesichts weiterer guter Chancen auch höher gewinnen können“, freute sich Christian Mergens über den Dreier, mit dem der SVLK seine Ambitionen auf den Vizemeistertitel weiter untermauert.
Dazu steht nun fest, dass Kosta Anagnostopoulos ab der neuen Saison den SV Leiwen trainieren wird. Der 43-Jährige hat in seiner aktiven Karriere die Jugend von Werder Bremen durchlaufen. Als Trainer arbeitete er als Assistent bei der U23 von Eintracht Trier sowie den Junioren vom SV Mehring. „Es ist seine erste Station im Seniorenbereich. Wir haben uns dafür entschieden, einen neuen Weg mit einem Trainer einzuschlagen, der noch keinen so hohen Bekanntheitsgrad hat, dafür aber unbekümmert ist. Kosta hat uns in den Gesprächen überzeugt“, so der Sportliche Leiter Frank Otten.
Die SG Ruwertal dagegen schlittert nach der Niederlage noch einmal in bedrohliche Bereiche und steht mit 36 Punkten nur mehr vier Zähler vor dem Drittletzten aus Konz. Am Sonntag kommt nun der SV Föhren nach Kasel, Leiwen ist spielfrei.
SG Wittlich – SV Mehring II 2:0 (1:0)
Charakter nach der Titel-Party, ein Elfmetertöter mit Verspätung und ein Ersatztorwart, der zum Sieg trifft: Der 2:0-Erfolg der SG Wittlich gegen den SV Mehring II bot reichlich Gesprächsstoff. Zunächst einmal war da der Wochenplan von Wittlich, der nach dem Aufstieg vom Wochenende ordentlich durchgewürfelt war. “Wir waren nicht so frisch wie sonst. Eine Meisterschaft erlebt man ja nicht so oft. Deswegen habe ich entgegen meiner Gewohnheiten bis zum Spiel trainingsfrei gegeben”, lachte Trainer Frank Meeth.
In die Begegnung startete seine Mannschaft ohne Benedikt Schlösser (Bänderiss im Fuß) schleppend, Mehring II war in den ersten Minuten tonangebend und verbuchte über Andreas Kaufmann eine dicke Chance. Der Stürmer köpfte jedoch am Tor vorbei (5.). Danach kam Wittlich in Schwung und spielte meisterreif. “Wir hatten das Ding gut im Griff, bestimmt 70 Prozent Ballbesitz und schöne Spielzüge”, so Meeth. Die Überlegenheit führte zum 1:0, als Yannic Nau eine Flanke von Daniel Scheibe per Kopf über die Linie wuchtete (32.). “Für Yannic freut es mich, da er meist als Joker zum Zug kommt. Er ist immer dabei im Training und hat seine Sache richtig gut gemacht.”
Die Gäste kamen aber noch zu ihrer Ausgleichschance, als Scheibe der Ball im eigenen Strafraum gegen die Hand prallte. Ein strittiger Strafstoß, wie Meeth befand. So bekam Jens Freis aber die Gelegenheit, im dritten Anlauf in dieser Saison erstmals einen Elfmeter abzuwehren. “Er wurde immer ein bisschen damit aufgezogen, dass er behauptet hat, ein Elfmetertöter zu sein, es bislang aber nicht zeigen konnte”, lächelte Meeth.
Richtig kurios wurde es dann in der Schlussphase, als Ersatztorhüter Jan Herrmany wegen der dürren Bankbesetzung für das Feld eingewechselt wurde – und einen fragwürdigen Elfmeter zum 2:0 verwandeln durfte (80.). “Das war nicht als Respektlosigkeit gedacht”, betonte Meeth. Gäste-Coach Jörg Roos sah die Aktion gelassen. “Für mich persönlich war es nicht so schlimm. Wenn man Meister ist, will man jedem eine Freude machen. Wir hätten das Spiel auch für uns entscheiden können. Dass uns das nicht gelungen ist, finde ich schade.”
Während Wittlich am Samstag bei der SG Osburg antritt (17.30 Uhr), ist der SV Mehring II beim SV Krettnach auf Wiedergutmachung für die Niederlage aus (17.15 Uhr).
Die weiteren Ergebnisse:
SG Zell – SG Landscheid 0:0
SG Oberweis – SG Großkampen 0:2
torsten sg wl meint
Das erste Tor der SG Wittlich/Lüxem schoss Yannic Nau (ohne „k“ am Ende).
Anmerkung der Redaktion: Vielen Dank für den Hinweis! Wir haben den Fehler korrigiert. Viele Grüße, die 5vier-Redaktion.