Derbyzeit in der Rheinlandliga! Am dritten Spieltag empfing der FSV Trier- Tarforst die U23 von Eintracht Trier. Die Tarforster waren bis dato als Torfabrik der Liga bekannt, ihren Ruf konnte der Rheinlandligist am Wochenende festigen. Gegen die U23 von Eintracht Trier drehten sie einen 0:2 Rückstand in ein 4:2 um.
In der 22. Spielminute war die Partie eigentlich schon gelaufen. Erik Michels verarbeitete eine mustergültige Vorlage von Christopher Spang zum 0:2-Zwischenstand für Eintracht Trier. Bei Temperaturen um die 35 Grad-Marke dachte keiner der 250 Zuschauer an ein Zurückkommen des FSV. Zuvor konnte Kevin Arbeck in der 15. Minute die Eintracht in Führung schießen, als er sich mit einem sehenswerten Sololauf über die linke Außenbahn dem Tor von Steffen Deuster näherte und eiskalt abschloss. Bis dato war die Eintracht leicht feldüberlegen und sie konnten die Hausherren kontrollieren.
Am Ende des Spiels jubelten aber andere. Durch ein furioses Comeback konnte der FSV das Spiel drehen und ging als verdienter Sieger vom Platz. Dabei war der Weg schon vor Spielbeginn steinig. Torjäger Patrick Kasel, der schon mit vier Treffern seine gute Form in der noch jungen Rheinlandligasaison unter Beweis stellen konnte, fiel für das Derby aus. Kasel klagte schon während der Woche über Wadenprobleme und musste schließlich das Spiel absagen. Auch Stefan Fleck wurde vom Verletzungspech heimgesucht. In der 37. Minute musste der Abwehrroutinier verletzt vom Feld, Fleck hatte sich bei einem Zweikämpf eine Prellung zugezogen. Die Schmerzen waren zu groß.
Tarforst ohne Kasel
Dass sich der FSV Tarforst in der Partie zurückmeldete, musste sich die Eintracht selbst ankreiden. Zu viele individuelle Fehler schlichen sich bei den Nachwuchskickern ein, Tarforst wurde regelrecht zum Toreschießen eingeladen. So auch in der 29.Minute, als der FSV den 2:2-Ausgleichstreffer markieren konnte. David Thieser und Carsten Cordier waren sich in der Abstimmung uneinig. Eine harmlose Flanke landete völlig unnötig auf dem Fuß von Tobias Spruck, der den Schnitzer ausnutzte. Zuvor konnte Florian Weirich den 1:2-Anschlusstreffer erzielen. Weirich verwertete eine Ecke, die die SVE-Abwehr nicht entscheidend klären konnte. Mit dem 2:2 gingen die von der Hitze geschlauchten Mannschaften in die Kabine. „Wir hatten durch den Ausgleich den psychologischen Vorteil auf unserer Seite“, grinste FSV-Coach Stefan Fries nach dem Spiel.
Fries hatte Grund zur Freude, denn seine Mannschaft machte in Durchgang zwei munter im Stile einer Torfabrik weiter. Direkt nach Wiederanpfiff wurde dem FSV ein Freistoß zugesprochen, den Philipp Hermes aus 19 Metern direkt verwandeln konnte. Hierbei machte Philipp Basquit im Tor des SVE keine glückliche Figur, der Schlussmann der Eintracht sah den Ball zu spät und zeigte keine Reaktion. Beim letzten Treffer des Spiels agierte die Eintracht-Defensive wiederrum unglücklich. Nach einer Flanke von der linken Seite versuchte Basquit den Ball zu klären, dabei stand ihm aber ein eigener Abwehrspieler im Weg. Ex-Trierer Maximilian Meyer bedankte sich artig und konnte zum verdienten 4:2 einschieben. „Wir kamen einfach nicht in die Zweikämpfe und haben uns durch individuelle Fehler aus dem Spiel gebracht“, resümierte SVE-Coach Herbert Herres nach dem Spiel.
Zwei Platzverweise in der Schlussphase
Mit den individuellen Fehlern war es noch nicht getan. Alexandru Balota erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst, in der 60. Minute musste der Trierer mit gelb-rot vom Platz. Seine erste Gelbe holte er sich wegen Meckerns ab, die zweite nach einem unnötigen Foulspiel. Seine Mannschaftskollegen mussten fortan 30 Minuten bei extremen Temperaturen zu zehnt bewältigen. Das sollte auch nicht der einzige Platzverweis an diesem Samstagabend gewesen sein, den zweiten handelte sich Daniel Braun ein. Der Trierer wurde zuerst von Simon Krugmann hart angegangen, anschließend kam es zu einer kleinen Rangelei zwischen den beiden Kontrahenten. Schiedsrichter Abdullah Carmann verwarnte beide. Krugmann sah gelb, Braun hingegen glatt rot. Eine durchaus zweifelhafte Entscheidung des Referees. Bis zum Schlusspfiff passierte nicht mehr viel, beiden Mannschaften waren die körperlichen Strapazen merklich anzusehen. So sehnten sich die Teams das Spielende herbei, der SVE aufgrund der harschen individuellen Fehlern ein bisschen mehr.
FSV Trier-Tarfort: Deuster – Rinnenburger, Gorges, Fleck (37. Haubrich), Heitkötter – Spruck, Meyer, Castello, Meis- Hermes, Weirich
Eintracht Trier II: Basquit – Mohsmann, Thieser, Braun, Cordier – Arbeck, Balota, Spang, Hartmann – Michels, Sözen
Tore: 0:1 (15.) Arbeck, 0:2 (22.) Michels, 1:2 (27. Weirich), 2:2(29.) Spruck, 3:2 (46.) Hermes, 4:2 (54.) Meyer
Schiedsrichter: Abdullah Carman
Zuschauer: 255
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