Von Daniel Maximini und Frank Ferring (Fotos)
Die Miniserie des FSV Trier-Tarforst hält an. Durch eine starke Abwehrleistung gewinnen die Tarforster bereits ihr drittes Spiel in Folge – diesmal mit 2:0 gegen den FV Engers. Damit setzt sich die Elf von Trainer Dirk Fengler vorerst in der Spitzengruppe der Rheinland-Liga fest. Vor etwa 200 Fans bei launischem, aber trockenem Wetter präsentierten sich die in Rot spielenden Tarforster von Beginn an noch ganz anders als beim letzten Heimauftritt gegen Mayen.
Foto: Grund zum Jubeln – Doppeltorschütze Sven Simon wird von den Mitspielern beglückwünscht.
Sie störten früh den Spielfluss der in Grün auftretenden Westerwälder und ließen so nahezu keinerlei gelungenen Aktionen zu. Doch wenn der FSV in Lauerstellung für eigene Angriffe wartete, scheiterten diese Aktionen am nicht minder schlechten Stellungsspiel von Engers. So neutralisierten sich beide Mannschaften für 20 Minuten selbst, ohne es dabei zu Chancen kommen zu lassen. Erwähnenswert dabei höchstens ein Distanzschuss von Marc Henning Schäfer auf Engerer Seite, welcher nur knapp über die Latte strich.
Die erste Chance auf Tarforster Seite hatte es dann gleich in sich. Patrik Kasel schickt Sven Simon auf eine lange Reise in den Strafraum, Mark Schuster klärte knapp vor dem Tarforster zur Mitte, jedoch vorbei am bereits herausgeeilten Keeper Stefan Fink. So kullerte der Ball in Richtung freies Tor, wo Dennis Lücker den Ball gerade noch von der Linie schlagen konnte.
Dies war nun der Startschuss für eine Tarforster Offensivphase, es folgten Chancen im Minutentakt. Nach einer Ecke köpft Heitkötter in Richtung Tor, Sven Simon verlängert diesen ins lange Eck, wo Engers erneut nur auf der Linie klären kann. Wenig später muss sich Fink schon sehr lang machen, um einen 25-Meter-Freistoß von Rinnenburger noch aus dem linken Winkel zu fischen. Engers-Coach Carsten Keuler ist auf 180, fordert von der heftig diskutierenden Truppe mehr Mannschaftsdienlichkeit – es war ihnen eine gewisse Panik anzumerken.
Entlastung hätte da ein Vorstoß von Michael Kley bringen können, welcher aber von Bernhard Heitkötter mit einem üblen Foul gestoppt wurde. Statt einer Gelben Karte entschied Schiedsrichter Raphael Fewinger aus Idenheim, respektive dessen Assistent Maximilian Kaiser aus Prüm jedoch auf Abseits. Die gelbe Karte gab es allerdings später für Simon Krugmann, ebenfalls nach einem Foul.
Engers versuchte dennoch, langsam wieder mehr Druck aufzubauen, doch die Unruhe im Team war deutlich zu merken. Das anfangs so überragende Stellungsspiel zeigte nun Löcher, die Tarforst gnadenlos ausnutzte. Ein Einwurf in der Tarforster Hälfte wurde abgefangen, und Kasel startete einen Konter. Dabei dribbelte er sich eigentlich schon auf Höhe des Mittelkreises fest, war aber auch von drei Engerer Spielern nicht zu stoppen und hatte nach einer weiteren Körpertäuschung die Zeit für einen Pass auf Tobias Spruck. Dieser hatte freie Bahn, flankte von links in die Mitte, von wo aus Sven Simon in der 36. Minute den Ball ins lange Eck zum 1:0 in die Maschen jagte.
Foto: Hielt seinen Kasten wieder sauber – Markus Schwind war auch gegen Engers Rückhalts einer Mannschaft.
Engers unter Schock. Almir Deljo kassiert Gelb nach einem Foul und der Rest der Truppe fast das 2:0. Einen langen Ball von links nimmt Sven Simon volley und haut auch diesen in die Maschen. Statt Torjubel heißt es jedoch Abseits. Eine Entscheidung, die einige Fans auf Augenhöhe gerne nocheinmal mit Linienrichter Manfred Müller aus Lützkampen ausdiskutiert hätten. Mit Schiedsrichterdiskussionen hielt sich aber auch der auffallend nervenschwache Engers-Coach Keuler auf. Auf den nicht nachzuvollziehenden Vorwurf an den solide pfeifenden Schiedsrichter Fewinger, doch auch mal für sein Team zu entscheiden, pfiff er das einzig richtige – zur Pause nämlich.
Aus dieser kam Engers wie ausgewechselt. Für Arne Moskopp wechselte Engers Christof Fink ein und startete mit diesem einen gewaltigen Sturmlauf. Mit viel Druck und Feuer gelang es den Westerwäldern, sich im Strafraum der Tarforster festzusetzen. Tarforst hatte extreme Probleme, den wütenden Angriffen zu widerstehen. Nur gelegentlich gelangen den Roten einige Nadelstiche, so zum Beispiel, als Simon Krugmann, im Team nur noch „Weißer“ genannt, von der Grundlinie genau auf den frei stehenden Tobias Spruck flankt, dessen Kopfball aber knapp links vorbei geht.
Doch weiterhin spielte nur eine Mannschaft. Der FV Engers, dessen Schuss von Michael Kley umgehend danach nur knapp über das kurze Eck fährt. Auch Dennis Lücker verfehlt das Tor nach einem Schuss nur knapp, während Tobias Spruck nach einem Eckball den Ball von der Linie kratzen muss. Und auch Daniel Fiege scheitert nach einer weiteren Ecke knapp.
Mitten rein in diese imense Engerer Druckphase setzen die Tarforster, welche inzwischen Philipp Benz für Nils Spruck eingewechselt hatten einen weiteren Nadelstich. Der FSV erarbeitet sich in der 53. Minute eine Ecke, diese segelt durch den gesamten Strafraum und wird vor die Füße von Tobias Spruck geklärt. Der hält einfach drauf, trifft Sven Simon und prallt von da unhaltbar ins lange Eck. 2:0.
Engers versucht den Druck dennoch aufrecht zu halten, Schäfers Kopfball segelt aber erneut über die Latte. Kurz danach wurde dann Almir Deljo stark Gelb-Rotgefährdet ausgewechselt. Sergej Metzler versuchte stattdessen, Engers noch zum Punktgewinn zu führen. Dennoch schien es, als hätte Tarforst diese Verschnaufpause gebraucht, um Kraft zu tanken, um die Engerer Angriffsbemühungen nun erfolgreicher und früher zu stoppen. Es setzte weiterhin Nadelstiche, auch wenn Fink einen satten Schuss von Benz sicher halten konnte. Es war dennoch nun die Stunde der Abwehr, welche jeden Angriffsversuch im Keim erstickte. So kam nur noch einmal so etwas wie Gefahr auf, als Fink sich an einem Distanzschuss versuchte, doch knapp verzog. Stattdessen kassierte auch Kley nach einem Foul die gelbe Karte.
Auch nachdem Keuler Marco Kappelmaier für den guten Schäfer einwechselte, änderte sich nichts am Spiel, Engers fand kein Mittel, die Tarforster Abwehr zu überbrücken. Sämtliche Bälle landeten nun bei Keeper Schwind, der mit den meisten Bällen keine Probleme hatte. Nur Metzler wäre fast noch ein Tor gelungen, als er bei einem Gestochere im Strafraum den Ball aufs Tor befördern konnte. So aber konnten nur noch die Wechsel von Doppeltorschütze Simon und Tobias Spruck vermerkt werden, für die Ramon Jahn und Thorsten Oberhausen einige Minuten Spielzeit erhielten. Letzterer kassierte noch Gelb für Ballwegschlagen, dann pfiff Fewinger die spannende Partie ab.
Foto: Dünnhäutig – Engers Coach Carsten Ceuler verweigerte nach dem Spiel jeden Kommentar.
Ein verdienter Sieg. So sah es auch Fengler, der nach dem Spiel von einem harten Stück Arbeit sprach. Keuler gab sich nach dem Spiel erneut äußerst dünnhäutig und verweigerte jeglichen Kommentar, da ihn der Stadionsprecher versehentlich mit Neuzugang Castello verwechselte. Fengler hingegen gab an, dass diese Siege gar nicht hoch genug einzuschätzen seien. Er erwähnte noch einmal die enormen Verletzungssorgen vor allem im Defensivbereich. „Es fehlt uns mit Stefan Castello unser Mittelfeldmotor und auch Christian Dahm ist in der Abwehr durch seine Schnelligkeit und Zweikampfstärke eigentlich nicht zu ersetzen“, fanden die Langzeitverletzten Erwähnung, aber auch die vielen Spieler mit Blessuren fanden sich in dieser Aufstellung wieder.
Um so stolzer war er auf die „überragende Leistung“ seiner Abwehrspieler und den „Sechsern“. Er hatte sie über 90 Minuten hinweg aber auch stets durch lautstarke Kommandos dirigiert. Die Frage, ob er nicht Angst habe, dass die lautstarken Kommandos selbst bei einem Stand von 2:0 in der 90. Minute die Spieler irgendwann nerven könnten verneinte er. „Das gehört einfach dazu. Das ist eine so junge Truppe, da gehört das einfach zum Teamwork dazu. Wenn man bedenkt, wo diese Jungs in drei vier Jahren stehen werden…“, prognostizierte er seiner Truppe eine blühende Zukunft. Die nähere Zukunt nennt sich jedoch erst einmal Morbach. Dort gastiert Tarforst am nächsten Sonntag um 14.30 Uhr. Und hofft auf den vierten Sieg in Folge.
STATISTIK
Tore: Sven Simon (35., 53.)
Gelbe Karten: Krugmann, Oberhausen – Deljo, Kley
Aufstellungen:
FV Engers: Stefan Fink, Janik Adorf, Marc Schuster, Dennis Lücker, Matthias Daun, Vitalij Karpov, Michael Kley, Marc Henning Schäfer, Almir Deljo, Daniel Fiege, Arne Moskopp, Ersatz: Fabian Böhm, Sergej Metzler, Chrristian Kley, Marco Kappelmaier, Christoph Fink, Sascha Lücker. Trainer: Carsten Keuler
FSV Trier Tarforst: Markus Schwind, Michael Wick, Bernhard Heitkötter, Martin Gorges, Dominik Lay, Sven Simon, Simon Krugmann, Patrik Kasel, Nils Peter Spruck, Tobias Spruck, David Rinnenburger Ersatz: Daniel Bauer, Thorsten Oberhausen, Jan Eric Gottschalk, Ulf Möller, Ramon Jahn, Armin Walter, Philipp Benz Trainer: Dirk Fengler
Schiedsrichter: Raphael Fewinger (Idenheim), Assis.: Manfred Müller (Lützkampen), Maximilian Kaiser (Prüm)
Beste Spieler: Gorges, Rinnenburger, Lay – M. Klay, Schäfer
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