Vom 16. bis 18. Oktober findet die dritte Landesmeisterschaft Rheinland-Pfalz im Poetry Slam statt. Das große dreitägige Programm beinhaltet nicht nur den Dichterwettbewerb, sondern auch Auftritte von Poetry Slam Stars auf der Eröffnungsgala. Der Gewinner wird Rheinland-Pfalz in Dresden bei der Deutschen Meisterschaft 2014 vertreten.
Trier. Trier wird zur Slammerhochburg. In der dritten Oktoberwoche wird die dritte Rheinland-Pfalz Landesmeisterschaft im Poetry Slam in Trier stattfinden. Unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, entscheidet sich, wer die beste Literaturperformance bringt. Veranstalter ist der Kultur Raum Trier e.V. in Kooperation mit weiteren 12 rheinlandpfälzischen Poetry Slams. Bereits zum dritten Mal nach Landau und Koblenz kämpfen die besten Poeten aus Rheinland-Pfalz um den begehrten Titel des Landesmeisters. Die Zuschauer entscheiden schlussendlich über den Sieger, der zu den deutschen Meisterschaften 2014 reisen wird, die in Dresden ausgerichtet werden, um dort Rheinland Pfalz zu repräsentieren.
Poetry Slam ist Wortsport, ist rasante Darbietung zeitgenössischer Literatur, ist eine Lesung der ganz anderen Art mit Publikumsabstimmung und … eines der letzten großen Abenteuer für Fans von Literatur und Intelligenz. In diesem Dichterwettstreit präsentieren konkurrierende Teilnehmer eigene Texte. Manchmal gibt es eine Jury, manchmal ist das Publikum die Jury. Im Zentrum dieses Wettstreites steht das gesprochene Wort. Text und Performanz gehören dabei eng zusammen. Ein Slam ist eine ganz lebendige Form der Literatur, es ist keine langweilige Lesung, sondern hochemotional und authentisch.
Das dreitägige Sprachkunstfestival der Landesmeisterschaft wird Donnerstag, 16. Oktober, mit einer Slamshow der Extraklasse eröffnet, die Vorrunden zu den Poetry Slam Landesmeisterschaften finden Freitag, 17. Oktober, statt. Die besten Slammer aus Rheinland-Pfalz haben sich für dieses Feuerwerk der Worte qualifiziert.
Das sprühende Finale findet am Samstag, 18. Oktober, in der Mensa der Hochschule Schneidershof statt. Ein Abend mit den besten Slammern des Landes, mit ihren Gedichten, ihren Geschichten, ihren Ideen und all dem, was Poetry Slam so einzigartig macht. Am Ende bestimmt wiederum das Publikum, wer mit Ruhm, Ehre und Titel des Landesmeisters 2014 zur Deutschen Meisterschaft nach Dresden fährt. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz, der Kulturstiftung der Sparkasse Trier und dem Studierendenwerk Trier.
Donnerstag, 16. Oktober: Eröffnungsgala, Tufa Trier
Eine Poetry Slam Gala der Extraklasse. Stars der Szene verzaubern die Tuchfabrik Trier und brennen zum Auftakt der Landesmeisterschaften ein Feuerwerk der Poesie ab.
Zu erleben sind:
Bottermelk Fresch, wie RB Leipzig aus der Asche erhob sich 2013 ein poetischer Donnervogel in den Kulturhimmel. Die drei Slam Poeten Julian Heun, Bleu Broode und Lars Ruppel fassten feuertrunken den wahnwitzigen Entschluss, ein Team zu gründen, um die Meisterschaft zu gewinnen. Und sie taten es und es ward gut! Die amtierenden deutschen Meister des Poetry Slams sind unterwegs im Auftrag ungeprobter Performances, holpriger Reimschemata und blumigen Pressetexten!
Till Reiners macht Kabarett. Es ist neu und eine Entdeckung. Seitdem er 2011 mit seinem Programm „Da bleibt uns nur die Wut“ auf Tour ist, wird er unter anderem mit der Sankt Ingberter Pfanne, dem silbernen Stuttgarter Besen und dem mittleren Passauer Scharfrichterbeil ausgezeichnet. Die Taz meint: „Das Publikum jubelt, wenn der 26-Jährige Dinge sagt, die in ihrer Offenheit entlarvend, berührend und trotzdem oft absurd komisch klingen.“ Im Poetry Slam verwurzelt, ins politische Kabarett gewachsen, merkt man, dass er es ernst meint. Mit dem Sprachwitz, mit sich und der Welt. Er braucht dafür keine ausgefeilten Requisiten und keine übergestülpte Figur. Man spürt: Da ist jemand, der sich weit aus dem Fenster lehnt, weil er entwaffnend ehrlich ist zu sich und dem Publikum. Erstaunlich, wie lustig das ist. Aufgewachsen am Niederrhein studiert Till Reiners in Trier Politikwissenschaften, vor allem aber die studentische Theaterszene. Er engagiert sich in der Hochschulpolitik, bevor er als Poetry Slammer durch die Lande zieht und dort schon zweimal in Folge zu einem der acht besten des deutschsprachigen Raums gekürt wird. Er zieht nach Berlin, schließt sein Studium ab und entwickelt dort sein erstes Soloprogramm „Da bleibt uns nur die Wut“. Der Stuttgarter Besen beobachtet: „Mit feinem Gespür klopft er unser Sprachgebäude auf seine Hohlblöcke ab, um dann mit Hingabe die Allerweltsphrasen zu zertrümmern, in denen wir uns gemütlich eingerichtet haben.“
Sulaiman Masomi: wurde 1979 in Kabul (Afghanistan) geboren und wuchs in Krefeld auf. Er hat sein Studium in Allgemeiner Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Kulturwissenschaftlicher Anthropologie an der Universität Paderborn abgeschlossen. Wenn man selbst der vergesslichste Typ ist, an den man sich erinnern kann, und sich ständig vor Fremden wiederfindet, die mit Tränen in den Augen bitten, man solle sie Papa oder Mama nennen, kann das Leben schon verwirrend genug sein. Sulaiman Masomi nutzt diesen Zustand jedoch, um auf die Bühne zu gehen und den Menschen von den Strapazen seines Lebens zu berichten. Seine Vortragsweise ist mehr als authentisch, in seinen Texten erklärt er, was passiert, wenn ein Kanake rot sieht, und in welchem Zusammenhang ein alter deutscher Schäferhund und eine Sucuk-Knoblauch-Wurst zueinander stehen. Als Schriftsteller, Poet, Rapper und Poetry Slammer wird Sulaiman Masomi vom Goethe-Institut regelmäßig als Botschafter der deutschen Sprache um die Welt geschickt. Seine wissenschaftliche Abschlussarbeit ist unter dem Titel „Poetry Slam – Eine orale Kultur zwischen Tradition und Moderne“ bei Lektora erschienen. Im Frühjahr 2014 veröffentlichte Sulaiman Masomi seine gesamten Kurzgeschichten-Klassiker wie zum Beispiel „Ein Kanake sieht rot“ und „Ich weiß ES“ in einem „Best of Sulaiman Masomi“ bei Lektora. Darüber hinaus finden sich im Buch „Ein Kanake sieht rot“ natürlich auch neue Werke des wort- und nasengewaltigen Deutschafghanen.
Lars Ruppel: Seit 1985 dabei. In Gambach/Hessen groß geworden. Kein sehr guter Fußballer, trotzdem Trainer der Fußballnationalmannschaft der Poetry Slammer. Seit 2004 wohnhaft in Marburg und seit 2012 auch in Berlin. Warum er Gedichte macht? Nun, er kann wirklich nichts anderes. So widmet er seine Zeit ganz und gar dem gesprochenen Wort. Er macht Poetry Slam von ganzem Herzen seit 2001 oder 2002, sicher weiß er es nicht. Schafft es auf bis zu 300 Bühnen im Jahr. Hui! Und Arte war bei ihm zu Hause.
[statistik] Tufa Trier, Start 20 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, Einritt 9 Euro/ 7 Euro ermäßigt [/statistik]
Freitag, 17. Oktober: Vorrunden, Keller Mergener Hof
Die fünfzehn besten Slammer aus Rheinland-Pfalz haben sich für dieses Feuerwerk der Worte qualifiziert: Jonas Konrad (für Montabaur), Markus „De Bechie“ Becherer (für Kaiserslautern), Volkmar Döring (für Bingen), Thilo Dierkes (für Cochem), Nele Ahrling (für Prüm), Berenike Bär (Boppard), Felix Bartsch (für Koblenz), Alexander Geiger (für Landau), Tuba Khan (für Koblenz), Dominique Crisand (für Worms), Mario Henn (für Ludwigshafen), Kendra Löwer (für Trier), Stefan Gebhard (für Simmern), Philipp Herold (für Landau) und der amtierende Meister Indiana Jonas.
Das Publikum entscheidet, wer ins Finale kommt.
[statistik] Start 20 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, Eintritt 6 Euro/ 5 Euro ermäßigt [/statistik]
Samstag, 18. Oktober: Das Finale, ab 20 Uhr, Mensa der Hochschule Schneidershof
Ein Abend mit den besten Slammern des Landes, vom Trierer Publikum in den Vorrunden ausgewählt, mit ihren Gedichten, ihren Geschichten, ihren Ideen und all dem, was Poetry Slam so einzigartig macht. Am Ende bestimmt wiederum das Publikum, wer mit Ruhm, Ehre und Titel des Landesmeisters 2014 zur Deutschen Meisterschaft nach Dresden fährt.
[statistik] Start 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt 9 Euro/ 7 Euro ermäßigt, Infos unter www.kulturraumtrier.de [/statistik]
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