Von Holger Görgen (Video) und Alexander Heinen (Text, Fotos und Interviews)
Nach zuletzt drei sieglosen Spielen konnte Mosella Schweich im heimischen Winzerkeller mit 3:0 gegen die U23 von Eintracht Trier gewinnen. In einer rassigen Partie entschieden die Hausherren das Spiel für sich, die Eintracht haderte mit der Chancenverwertung und dem Schiedsrichter.
Der Sieg war Balsam auf die Mosella-Seele: Nach dem strammen Auftaktprogramm der Moselstädter wuchs das Punktekonto nicht mehr an, ausgerechnet im Derby gegen die U23 von Eintracht Trier gelang der Elf von Eric Schröder dann der große Wurf. „Ich konnte der Mannschaft, außer im Spiel gegen Badem, bislang keinen Vorwurf machen“, sagte der Trainer schon vor dem Spiel. Seine Mannschaft zahlte ihm die Geduld mit drei Toren vergoldet zurück.
Dabei sah es lange Zeit nach einem torlosen Spiel aus, denn in der ersten Halbzeit konnte keine der beiden Teams aus den vorhandenen hochkarätigen Chancen Kapital schlagen. Schon in der ersten Minute brannte es das erste Mal im SVE-Strafraum, als nach einem Freistoß von Carsten Reis Ismail Omayrat der Ball vor die Füße sprang, dessen Schuss abgeblockt wurde. Im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts hatte die Nachwuchsmannschaft des SVE die Nase vorn. Die Gäste erkämpften sich ein Gros des Ballbesitzes und zogen das Spiel gekonnt in die Breite, wo sie mit den schnellen Außenspielern den Schweichern oft einen Schritt voraus waren. Jedoch gingen die Eintrachtler mit ihren Chancen zu fahrlässig um. In der achten Minute bediente Sebastian Schmitt Faysal Aziz, der an Dario Mock scheiterte. Fünf Minuten später konnte Kevin Heinz einen Fehler von Patrick Quary nicht ausnutzen und schoss das Leder in die Arme des Schweicher Schlussmannes Dario Mock.
Trier dominierte die erste Halbzeit, Schweich den zweiten Abschnitt
Anschließend wurde es hektisch im Schweicher Winzerkeller. Zunächst klaute sich Kevin Arbeck im Schweicher Sechzehner den Ball und bediente Angreifer Faysal Aziz, der in Dario Mock seinen Meister fand (35.). Im direkten Gegenzug hatte die Mosella nach einem Freistoß von Carsten Reis die Führung auf dem Fuß. Nachdem der Schuss in der Mauer hängen blieb wurde aus dem Gewühl ein Schuss abgefeuert, den der schon am Boden liegende Freis bravourös parierte. Doch damit nicht genug: Nur eine Minute später konnte Kevin Heinz auf der linken Seite durchstarten, in der Mitte vergab der mitgelaufene Schmitt aus aussichtsreicher Position.
Ein anders Bild zeigte sich in der zweiten Halbzeit, als die Mosella wie ausgewechselt aus der Kabine kam. Früh störten nun die Hausherren die Trierer im Aufbauspiel und zwangen sie so zu Fehlern, woraus die Führung entstand. Obwohl der SVE Überzahlspiel in der Hintermannschaft hatte verlor die Defensive den Ball. Stephan Schleimer war der Nutznießer und verwandelte mit einem trockenen Schuss zum 1:0 (52.). Wenige Minuten später konnten die Schweicher sogar auf 2:0 erhöhen. Nach einem Fehler im Aufbauspiel kam Carsten Reis an den Ball, der sich robust gegen die Trierer Defensive durchsetzte (63.).
Rote Karte gegen Kevin Heinz erhitzte die Gemüter
Danach folgte eine Entscheidung, die die Gemüter erhitzte und der man eine spielentscheidende Qualität nicht absprechen kann, denn die Eintracht war zu diesem Zeitpunkt keinesfalls aus dem Rennen. Kevin Heinz tanzte in der Zentrale zunächst zwei Spieler aus. Beim dritten kam es zum Pressschlag mit Patrick Quary. Schiedsrichter Alexander Müller ahndete die Szene zur Überraschung aller mit einer roten Karte (70.). Es war bereits der zweite Schnitzer, der sich der Unparteiische Alexander Müller leistete. In der ersten Halbzeit ahndete er ein grobes Foulspiel an Moritz Lambrecht nicht, der in Folge dessen ausgewechselt werden musste.
Nun hatte die Mosella leichtes Spiel, denn Trier war ein Mann weniger und musste auf Offensive umschalten. Daraus ergaben sich für die Mosella gute Chancen durch Alexander Schabo (82.) und Stephan Schleimer (85.), schließlich erzielte Maurice Casel das 3:0 (88.). Sein Schlenzer von der linken Seite wurde immer länger. Die Mischung aus Torschuss und Flanke senkte sich unglücklich für Keeper Jens Freis ins lange Eck zum Endstand, der unter dem Strich zu hoch ausfiel. Symbolisch für den gebrauchten Tag der Eintracht: Selbst der Ehrentreffer wollten den glücklosen Trierern nicht gelingen, als der Ball dem einschussbereiten Kevin Arbeck nach Vorarbeit von Joscha Kautenburger über den Fuß rutschte (89.).
[statistik]
Statistik:
Mosella Schweich: Mock – Lambrecht (D.Casel), Bickelmann, Quary, Bjelanovic – Omayrat, Ossen, M.Casel, Schabo (86.Beuaudouin) – Reis (79.Oltmanns), Schleimer
Eintracht Trier U23: Freis, F.Mohsmann, Fiedler, Balota, Kautenburger – Heinz, R.Mohsmann (65.Stief), Weins, Schmitt- Arbeck – Aziz (79.Saim)
Tore: 1:0 (52.) Schleimer, 2:0 (63.) Reis, 3:0 (88.) M.Casel
Zuschauer: 120
Schiedsrichter: Alexander Müller [/statistik]
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Kappes meint
Hallo zusammen,
Hut ab, Ihr macht das wirklich super.
Gruß Christian
Werner Hildmann meint
Für mich als neutralen Zuschauer ein sehr interessantes Spiel gestern Abend. Leider viele Unsportlichkeiten von beiden Mannschaften. Völlig daneben liegt sowohl der Reporter mit seiner Fragestellung, als auch der Trierer Trainer Herres. Eine glasklare rote Karte, was auch im Video deutlich wird. Mit beiden Beinen voran und offener Sohle darf ich nicht in den Gegenspieler springen. Interessant auch seine Auffassung dass es 8 oder 9 gelbe Karten gegen seine Mannschaft gab. Es gab insgesamt nur 4x gelb und davon nur 3 gegen Trier. Hier wird einfach unsachlich nach Argumenten für eine eigene schlechte Leistung gesucht. So wird die Unsportlichkeit von draußen vorgelebt, die sich leider auch nach dem Schlusspfiff noch fortsetzen. Traurig…