Die kleine Serie der Mosella ist gerissen, beim Spitzenreiter hatten die Moselstädter mit 3:0 das Nachsehen. Ein echtes Spitzenduell steigt am Sonntag im Moselstadion zwischen der U23 des SVE und dem FC Karbach. Tarforst will gegen Eisbachtal zurück in die Spur, im Hunsrück ist Morbachs Trainer Bernd Schreiber noch unzufrieden mit seiner Mannschaft.
Spvgg Burgbrohl – Mosella Schweich 3:0 (2:0) – Vorschau
Der Tabellenführer war dann doch eine Nummer zu groß: Gegen Burgbrohl unterlagen die zuletzt blendend aufgelegten Schweicher mit 3:0. „Eine Niederlage gegen den Tabellenführer ist für uns kein Beinbruch“, relativiert Mosella-Trainer Eric Schröder, dessen Mannschaft in den letzten ein bequemes Polster auf die Abstiegsränge bilden konnte. Dabei hätte die Partie für die Moselstädter durchaus anders verlaufen können. In der Anfangsphase hatte Carsten Reis die Führung auf dem Fuß, doch Torhüter Michael Berg war auf dem Posten. Dennoch gehörte die erste Halbzeit den Hausherren, die mit zwei Toren in Führung gingen. In der 20. Minute erzielte Pawel Klos nach einem Abwehrfehler den ersten Treffer, den zweiten besorgte Richard van Klaß nach einem Eckball kurz vor der Pause.
„In der zweiten Halbzeit hatten wir eine gute Phase, wo wir nah am Torerfolg waren. Da hat man gemerkt, dass Burgbrohl durch die letzten Ergebnisse unter Druck stand“, analysiert Eric Schröder. Die größte Chance zum Anschlusstreffer hatte Florian Beaudouin, der nach einer Ecke knapp neben das Tor zielte. „Leider hatten wir in diesem Spiel nicht das Glück der letzten Partien.“ Stattdessen legten die Rheinländer nach und tüteten den Sieg durch ein Tor von Dzenis Ramovic ein. Bitter für die Mosella: Eugen Keller musste mit Leistenproblemen ausgewechselt werden, dafür kamen die beiden A-Jugendlich Nico Stadtfeld und Lukas Johannes zum Einsatz. „Beide haben ihren Job sehr gut gemacht, aber genau das ist die Philosophie des Vereins. Wir wollen junge Akteure aus den eigenen Reihen behutsam hochziehen“, lobte der Schweicher Coach seinen Nachwuchs.
Am Sonntag wartet schon der nächste schwere Gegner im heimischen Winzerkeller. „Bad Breisig hat einen richtig guten Lauf, das wird eine harte Aufgabe. Allerdings sind wir zuhause nicht leicht zu besiegen.“ Leichte Sorgenfalten machen Eric Schröder nur die Ausfälle für die anstehende Sonntagspartie (15 Uhr). Maximilian Gäbler muss seine Rotsperre (drei Spiele) absitzen, Alexander Burbach hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Spiel gegen den SV Morbach einen Außenbandanriss zugezogen. Ob Eugen Keller wieder an Bord sein wird, war am Donnerstagabend noch unklar. „Wir wollen da weitermachen, wo wir gegen Morbach aufgehört haben. Wir brauchen noch Punkte, noch sind wir nicht durch!“
Eintracht Trier U23 – FC Karbach (Sonntag, 16 Uhr)
Der Gegner der Eintracht steht unter Druck. „Wenn sie gegen uns nicht gewinnen, dann ist die Saison für sie wohl gelaufen“, weiß SVE-Coach Herbert Herres. Der ambitionierte Gast aus dem Hunsrück möchte gerne in die Oberliga aufsteigen, aber der Ligaprimus Burgbrohl konnte seinen Vorsprung wieder ausbauen. Unter der Woche spielte der FC Karbach gegen die Sportfreunde Eisbachtal 2:2, einen Tag später konnte die Spvgg Burgbrohl gegen Mosella Schweich drei Punkte einfahren. „Das wird ein schweres Spiel und ein anderes als gegen Malberg. Im Hinspiel haben wir in Karbach unglücklich verloren, aber in dieser Liga sind wir in der Lage jeden Gegner zu schlagen.“
Ein großes Lob spricht Herres besonders seinen jungen Kräften aus: „In Malberg waren sehr viele Spieler dabei, die im letzten Jahr noch in der A-Jugend gespielt haben. Mit Mike Neumann stand sogar ein aktueller A-Jugendlicher im Tor. Wir haben jetzt 43 Punkte gesammelt, das ist nicht selbstverständlich für solch eine junge Mannschaft. Die Spieler haben eine deutliche Entwicklung in dieser Saison gezeigt.“ Gegen den Tabellenzweiten aus Karbach kann Herbert Herres wieder auf einen breiten Kader zurückgreifen. David Thieser hat seine Klausuren beendet und kann wieder in die Innenverteidigung rücken. Auch Besart Aliu, der die Partie in Malberg mit Schmerzen am Fuß durchstand, kann gegen Karbach wieder auflaufen. „Die mentale Verfassung wird spielentscheidend sein“, erwartet Herres.
SV Morbach – SG Ellscheid (Sonntag, 14:30 Uhr)
Noch immer ärgert sich SVM-Trainer über die Leistung seiner Mannschaft gegen Mosella Schweich. „Da haben mir viele Dinge nicht gefallen“, erinnert sich Schreiber. „Am Sonntag muss eine Mannschaft auf den Platz stehen, die den unbedingten Siegeswillen ausstrahlt“. Das ist auch bitter nötig, denn mit der SG Ellscheid kommt ein direkter Tabellennachbar in das Alfons-Jacobs-Stadion. Bei einem Sieg wächst das Polster auf die Abstiegsränge, bei einer Niederlage wird es für die Hunsrücker wieder eng. „Aber der Gegner ist für mich zurzeit eher zweitrangig. Vordergründig muss ich meine Mannschaft optimieren, die Körpersprache muss wieder mehr aussagen.“ Wieder in die Mannschaft zurückkehren wird Georg Borschnek, der in den letzten zwei Spielen aus persönlichen Gründen fehlte. Fraglich ist derzeit noch Andre Thom, der während der Woche nur wenig trainieren konnte.
Seit Dienstag steht der Gegner des SV Morbach für das Halbfinale des Rheinlandpokals fest, der FSV Salmrohr setzte sich gegen die SG Neitersen mit 1:0 durch (5vier berichtete). Schon im letzten Jahr trafen die Hunsrücker auf die Salmtaler und stellten ihnen erfolgreich ein Bein. „Zurzeit denken wir da aber überhaupt nicht dran, das Spiel am Sonntag hat Vorrang. Erst wenn wir am Sonntag erfolgreich waren, können wir uns wirklich auf das Spiel freuen. Dann kann die Mannschaft befreit aufspielen und zeigen was sie kann“, mahnt Bernd Schreiber an.
FSV Tarforst – Sportfreunde Eisbachtal (Samstag, 17:30 Uhr)
„Wir stehen im brutalen Abstiegskampf, da gibt es überhaupt nichts schönzureden“, stellt FSV-Trainer Patrick Zöllner die Situation der Tarforster klar. „Die Mannschaften unter uns haben noch Nachholspiele, das ist keine einfache Lage.“ Zumindest der Konkurrent Malberg hat am Wochenende mit dem VfB Linz eine einfache Aufgabe, Punkte gegen Eisbachtal sind bitter nötig. „Eisbachtal war zuletzt gut drauf, sie haben gegen Karbach und Burgbrohl jeweils Remis gespielt, sie können mit den Spitzenteams mithalten“. Mit 37 Punkten befinden sich die Westerwälder in der Tabelle jenseits von Gut und Böse und können ohne Druck befreit aufspielen. Im Hinspiel setzte es für den FSV eine deutliche 5:0-Niederlage gegen die Sportfreunde.
„Da sind jetzt alle Mannschaftsteile gefragt und jeder muss mehr zeigen als in der zweiten Halbzeit des Spiels gegen die SG Neitersen. Nur wenn jeder alles aus sich rausholt, dann können wir bestehen“, fordert Zöllner Leistungsbereitschaft von seiner Mannschaft ein. Nicht dabei helfen können Stefan Fleck (verletzte sich gegen Neitersen) und Tobias Spruck. Auch Philipp Hermes fehlte den Tarforster in den letzten Spielen öfters, am Samstag wird die Offensivkraft ebenfalls ausfallen. Da die A-Jugend gleichzeitig spielt und dort die Personallage nicht besser ist, ist nicht mit Jugendspielern zu rechnen. „Aber das sind wir ja mittlerweile gewohnt“, schmunzelt Zöllner mit einem Schuss Galgenhumor.
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