Der FSV Tarforst spielt weiter beherzt auf: Gegen den Tabellenführer Rot-Weiß Koblenz gelang der Überraschungscoup. Hängende Köpfe gab es dagegen in Morbach und Wittlich.
FSV Tarforst – Rot-Weiß Koblenz 2:1 (0:0)
Im Heimspiel gelang dem FSV Tarforst ein echter Überraschungscoup: Gegen den bislang ohne Punktverlust spielenden Tabellenführer Rot-Weiß gewann die Elf von Trainer Patrick Zöllner mit 2:1. Das Spiel war nichts für schwache Nerven, denn ausgerechnet in der 90. Minute verarbeitete Torsten Oberhausen eine Flanke von Florian Weirich zum Siegtreffer. „Im letzten Heimspiel gegen Emmelshausen hatten wir etwas Pech, dafür hatten wir nun Glück“, lachte Trainer Patrick Zöllner, der nach dem erlösendem Tor einen Spurt zur Jubeltraube hinlegte. Dabei sah es lange Zeit nicht nach einem Sieg des FSV aus. „Es war das erwartet schwere Spiel. Koblenz hat das Spiel in die Hand genommen“, analysierte Zöllner. Zwar konnten die Gäste nach Freistößen zwei ordentliche Chancen verbuchen, jedoch war der Coach besonders mit seiner Defensive zufrieden. „Wir sind torlos in die Kabine, haben gut verteidigt und mit viel Engagement gespielt.“
Mehr Feuer bekam die Partie nach dem Seitenwechsel. Rot-Weiß brachte mit Albert Buhler einen Stürmer, der dem FSV das Leben schwer machte. „Dominik Wintersig hat gut gehalten, da hatten wir Dusel“, berichtete Zöllner. Der erste Treffer fiel aber für die Hausherren. Dennis Thon dribbelte sich mit einer tollen Einzelleistung nach vorne ließ den FSV jubeln (53.). Unmittelbar danach konnten die Gäste vom Deutschen Eck schon ausgleichen. Tarforst verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball, den folgenden Konter verwandelte der eingewechselte Buhler (60.). „Bislang haben wir nur ein Spiel verloren, das ist eine sehr gute Leistung. Rot-Weiß Koblenz war zudem eine richtig starke Mannschaft, die bis zum Ende oben mitspielen wird.“ In der nächsten Woche kommt es im Trierer Höhenstadtteil zum Derby gegen Mosella Schweich.
EGC Wirges – SV Morbach 5:1 (3:0)
„Mit dieser Leistung gewinnen wir keinen Blumentopf“, kritisierte SVM-Coach Rainer Nalbach das Auftreten seiner Mannschaft beim Oberligaabsteiger Wirges. „Klar, es war ein guter Gegner. Sie haben uns absolut den Schneid abgekauft. Aber so dürfen wir uns nicht präsentieren! In den ersten fünf Minuten haben wir noch ordentlich begonnen. Nach einer nicht gelungen Situation gingen die Köpfe nach unten und die Körpersprache war weg.“ Schon zur Halbzeit hatten die Westerwälder drei Tore geschossen und Rainer Nalbach schöpfte sein Auswechselkontingent zum Wiederanpfiff komplett aus um neue Impulse zu setzen. Die Tore für Wirges erzielten Yannik Finkenbusch (17.), Sören Klappert (23.) und Tim Schnug (43.). „Sie hätten auch höher führen können. Von uns war keine Aggressivität da, wir haben kaum ein Kopfballduell gewonnen.“
Nach dem Seitenwechsel stellte sich Morbach offensiver aus und fing sich prompt die nächsten Gegentore. Sören Klappert machten in der 65. Minute sein zweites Tor, Jan Brandscheid konnte für die Hunsrücker noch den Ehrentreffer erzielen (73.). Den aus Morbacher Sicht traurigen Schlusspunkt setzte Lukas Haubrich in der 88. Minute mit dem fünften Wirgeser Treffer. „Sie waren uns in allen Punkten überlegen: In der Leidenschaft, dem Kampf und dem Fußballverstand. Nun sind wir am Boden der Tatsachen angekommen. Das war ein Warnschuss zur rechten Zeit und ich nehme auch keinen Spieler aus der Kritik heraus. Wir müssen immer 100 Prozent geben, ich hoffe nun sind alle in der Liga angekommen“, ärgerte sich Nalbach, der in der kommende Woche im Rheinlandpokal zum Bezirksligisten SV Konz reist. „Es wird nun etwas eisiger werden.“
SG Wittlich/Lüxem – TSV Emmelshausen 1:3 (0:2)
In der Rheinlandliga kommt der Aufsteiger SG Wittlich/Lüxem nicht unten raus. Im Heimspiel gegen den TSV Emmelshausen gab es erneut eine Niederlage, damit bleibt das Punktekonto bei mageren drei Punkten. „Wie schon so oft, wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft“, haderte Trainer Frank Meeth. „Die Gegentore die wir bekommen sind für diese Liga desolat.“ Schon in den vergangenen Spielen hatte der Aufsteiger Probleme in der Defensive und brachte sich so um den verdienten Lohn.
Der Rückblick auf die vergebenen Chancen ist deprimierend: Marcel Hoffmann, Killian Henrichs und Yannick Nau hatten gute Gelegenheiten auf dem Fuß. Wie Trainer Frank Meeth berichtete, kam durch das Aufmachen der Wittlicher Emmelshausen ebenfalls zu einigen Hochkarätern. Den einzigen Treffer für die SG erzielte Moritz Habscheid (33.). „Wir erspielen uns viele Chancen, nutzen aber zu wenige. Die Moral der Mannschaft hat gestimmt, da kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen.“
W. Hawig meint
Zum Spielbericht SG Lüxem/Wittlich:
Erstaunlich finde ich die Einschätzung des Spiels von Trainer Frank Meeth, der über 90 Minuten eine überlegene Wittlicher Mannschaft sah.
In der ersten Spielhälfte, die doch auch zum Spiel gehört, war der TSV aber wirklich in allen Belangen überlegen, versäumte es leider nur, den Sack mit einem 0:3 endgültig zuzumachen. Der Gastgeber agierte in diesem Spielabschnitt wie ein Absteiger, konnte sich in der zweiten Hälfte dann steigern, was blieb auch anderes übrig nach einem 0:2 Rückstand in einem Heimspiel. Dennoch kam der TSV dabei zu zwei Pfostenschüssen und weiteren sehr guten Kontermöglichkeiten.
Wenn sich die SG die Spiele weiterhin gut redet, wird es schwer werden, unten rauszukommen.
Der TSV wünscht dennoch viel Glück