Von Alexander Heinen (Text und Fotos)
Der elfte Spieltag hielt Überraschungen bereit. Tarforst unterlag gegen den Vorletzten zuhause mit 1:2, die U23 hatte gegen die SG Malberg Pech.
FSV Trier-Tarforst – SG Neitersen 1:2 (0:2)
Die anfängliche Euphorie beim FSV Trier-Tarforst ist ernsten Mienen gewichen. Am fünften Spieltag stand der FSV noch an der Tabellenspitze, seit dem Heimsieg über Mosella Schweich warten die Trierer nun auf einen Sieg. Nur ein magerer Punkt konnte in den vergangenen sechs Spielen errungen werden, der Abwärtstrend der Tarforster ist gefährlich. Auch gegen den Vorletzten Neitersen setzte es auf dem heimischen Kunstrasen eine 1:2-Niederlage. Wie begossene Pudel schlichen die Spieler vom Rasen, was nicht nur am Starkregen lag. Mit 27 Gegentreffern stellen die Höhenstädter zurzeit die schwächste Abwehr der Rheinlandliga.
„Die haben die Buchs voll“, war ein treffender Kommentar eines Zuschauers zur Leistung der Tarforster in der ersten Halbzeit. Die empfindliche 6:0-Niederlage gegen den TuS Mayen hatte Spuren hinterlassen. Die Abwehr, diesmal mit dem A-Jugendlichen Jonas Reichert auf der rechten Abwehrseite, machte von Anfang an einen nervösen Eindruck. Ein Fehlpass reihte sich an den anderen, keiner in der Hintermannschaft der Gastgeber wollte Verantwortung übernehmen. Neitersen hatte den Dreh schnell raus und lief die Abwehrspieler früh an um Fehler zu provozieren.
Ideenlos agierten die Hausherren auf die Situation, der Plan der Gäste ging hingegen auf. In der sechsten Minute tauchte Mario Marth nach einem klugen Zuspiel frei vor Torhüter Dominik Wintersig auf und traf zur schnellen Führung für die Westerwälder. 18 Minuten später klingelte es wieder im Kasten von Dominik Wintersig, diesmal hieß der Torschütze Nicolai Hees. Hees wurde von der Tarforster Abwehr viel zu zögerlich angegriffen, gleich gegen drei Spieler konnte sich der Westerwälder Offensive problemlos durchsetzen. „Da haben wir zweimal geschlafen“, beklagte der Tarforster Trainer Stefan Fries.
In der zweiten Halbzeit wachte der FSV endlich auf. Zum einem schaltete die SG Neitersen spürbar einen Gang zurück, zum anderen schafften es die Hausherren endlich ihr Spiel mehr in Richtung des Gästetores zu verlagern. Essenziell für Tarforst, die vor allem über ihr schnelles Kombinationsspiel erfolgreich sind. Patrik Kasel hatte in der 50. Minute eine Großchance zum Anschlusstreffer. Freistehend köpfte der Torjäger neben das Tor von Jan Humberg. Beim zweiten Anlauf klappte es dann. Neun Minuten später konnte Kasel jubeln, sein satter Schuss aus der Mitte war der Startschuss zur Tarforster Aufholjagd.
Die größte Gelegenheit zum Ausgleich hatte David Rinneburger. Nach einem Eckball kam der aufgerückte Defensivspezialist an den Ball, doch sein Schuss aus kurzer Distanz konnte Jan Humberg mit einem Weltklasse-Reflex über die Latte lenken. Auch die SG hatte im zweiten Durchgang Chancen. Das Anrennen der Tarforster eröffnete den Gästen viele freie Räume bei Kontergelegenheiten. Mario Marth war seinem zweiten Treffer ganz nahe und traf nur den Pfosten (80.), nach einem Eckball verfehlte Sebastian Weßler das Tarfoster Gehäuse nur knapp (78.).
„Die Niederlage ist ganz bitter für meine Mannschaft“, sagte ein enttäuschter Stefan Fries nach der Partie. „Ein Erfolgserlebnis hätte uns nach den letzten Spielen sehr gut getan.“ Unter dem Strich wäre ein Remis das gerechtere Ergebnis gewesen, die erste Halbzeit gehörte Neitersen, der zweite Durchgang ging an Tarforst. „Wir hatten heute viele Chancen, die wir nicht reingemacht haben“. Dennoch, das Auftreten in der ersten Halbzeit war alarmierend. Insbesondere in der stark ersatzgeschwächten Abwehr muss bis zum nächsten Wochenende viel gearbeitet werden. Dann geht die Reise zum Tabellennachbar Eisbachtal.
Eintracht Trier II – SG Malberg 0:0
Die Schlussphase hatte es in sich. Zweimal Pfosten und eine strittige Szene, die zu einem Elfmeter hätte führen müssen. Meliani Saim wühlte sich im Sechzehner durch und wurde klar gezogen. Die Linienrichterein reagiert, wedelte mit ihrer Fahne, doch sie wurde vom Hauptschiedsrichter Mario Schmidt überstimmt. Kurz vor dem Schlusspfiff wäre das die Chance für den SVE gewesen, den Lohn für ein gutes Spiel einzufahren.
Davor ging es hauptsächlich im zweiten Durchgang rund. Nach einer lahmen ersten Halbzeit hatte Nino Sehovic die bis dato beste Chance. In der 55. Minute musste Malbergs Torwart Matthias Zieler sich mächtig strecken, um das Leder über den Pfosten zu lenken. Anschließend näherte sich Kevin Arbeck dem Tor (65.), nur eine Minute danach schob Erik Michels den Ball knapp neben den rechten Pfosten. Dann die Schlussminuten: Kevin Arbeck dribbelte sich durch den Strafraum, doch sein Schuss traf nur den Pfosten. Im direkten Gegenzug folgte ein Freistoß der SG Malberg. Nach kurzer Unordnung im Trierer Strafraum kam Justin Keeler an den Ball, dessen Grätsche aber ebenfalls nur den Pfosten traf.
„Ich kann zufrieden sein“, meinte Herbert Herres. „Fünf Spiele ohne Niederlage, das ist schon sehr ordentlich. Gegen solch einen defensiven Gegner kann man sich schnell ein Gegentor fangen, was zum Ende auch fast passiert wäre.“ In der nächsten Woche tritt die U23 beim FC Karbach an.
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