Von Stephen Weber
Der FSV Tarforst und die SG Lüxem/Wittlich trennten sich am Freitagabend mit 2:1 (2:1). In einer tempo- und chancenreichen Begegnung setzte sich der Favorit glücklich, aber nicht unverdient durch.
Derby, Flutlicht, Regen. So hießen die Zutaten für einen unterhaltsamen Fußballabend in der Rheinlandliga auf der Tarforster Sportanlage. Die Gastgeber nahmen von Anpfiff an ihre Favoritenrolle wahr und testeten den Lüxemer Torhüter Mike Neumann in Person von Florian Weirich erstmals nach nur wenigen Minuten (5.). Die blaugekleideten Gästen zeigten sich sichtlich beeindruckt vom Offensivschwung des Tabellenachten und nur der ausbleibende letzte Pass hielt die Partie in der Anfangsviertelstunde noch ausgeglichen.
Als sich dann jedoch Philipp Hermes aus der zweiten Reihe traute und einen wuchtigen Schuss lostrat, war es um die blütenweiße Spielstatistik geschehen. SG-Schlussmann Neumann war zwar noch mit den Fingern am Ball, konnte den Schuss aber nicht mehr entscheidend ablenken. Das 1:0 der Hausherren (15.). Auch der zweite Torerfolg des FSV ließ sich nicht lange bitten. Florian Weirich schloss kurze Zeit später einen sehenswerten Angriff zum 2:0 ab (19.). Frank Meeth mäkelte über das Defensivverhalten seiner Mannen: „Zwei klare Fehler bringen uns in Rückstand. Das darf in der Rheinlandliga einfach nicht passieren.“
Während sich die Zuschauer noch beeindruckt vom Tarforster Tempospiel zeigten, erzielte Lüxem/Wittlich den überraschenden Anschlusstreffer. Abwehrspieler Daniel Ulbrich stieg nach einem Eckball höher als all seine Nebenmänner und köpfte gekonnt zum 1:2 ein (23.). Ein Erlösung für die zuletzt gebeuteltete Spielgemeinschaft. Im Anschluss traten die Gäste sichtlich selbstbewusster auf – doch der FSV sollte es sein, der zu weiteren Chancen kam. Allerdings versiegte eine Vielzahl an Möglichkeiten ergebnislos. Wenige Momente vor dem Pausenpfiff verfügten sie gar über ein wenig Fortüne, als der Unparteiische Bernard Petry der Spielgemeinschaft ein vermeintliches Abseitstor nicht anerkannte (45.).
Viel Tempo
Wenngleich die Spielrichtungen wechselten, blieb das Tempo in der Begegnung konstant hoch. Zunächst scheiterte Alexander Klein für Wittlich am Aluminium (51.), kurze Zeit später hatte Neumann auf der gegenüberliegenden Seite Probleme, einen Freistoß von Hermes zu kontrollieren (52.). FSV-Trainer Patrick Zöllner sagte nach Spielende: „Wenn man so viele Gelegenheiten wie wir liegen lässt, rächt sich das oft im Fußball. Das Spiel heute hätte 2:2 oder 4:1 für uns ausgehen können. Alles wäre irgendwie verdient gewesen.“
Danach begann die stärkste Phase der Lüxemer. Allein der eingewechselte Nils Thömer scheiterte binnen weniger Minuten drei Mal vor dem gegnerischen Gehäuse (63., 65., 66.). Doch mit zunehmender Spieldauer und anhaltendem Regen wurde der Boden tiefer und die Beine bei allen 22 Spielern auf dem Rasen schwerer. Es blieb zwar weiterhin ein offener Schlagabtausch, doch zwingende Chancen ließen auf sich warten. Erst als Tarforsts Weirich frei auf den unsicheren Neumann zulief und einen Versuch mit zu viel Kraft leichtfertig über die Latte verzog (77.), und kurz darauf Lauritz Meis das Zielwasser versagte (78.), durften die Beobachter wieder Vermerke auf den Chancenzettel verzeichnen.
Nach 94 gespielten Minuten war dann Schluss und Tarforst jubelte über einen glücklichen, aber nicht unverdienten 2:1-Sieg. Die unterlegenen Gäste aus Wittlich präsentierten sich zwar an diesem Tag in guter Verfassung, fuhren allerdings aufgrund des mäßigen Starts und der schwachen Chancenverwertung abermals ohne Punkte nach Hause. Meeth gab sich enttäuscht über das Resultat: „Tarforst hat das die ersten 20 Minuten gut gemacht. Wir kamen nach dem Anschluss besser in die Partie und der Ausgleich lag in der Luft, nur muss man ihn dann halt auch machen. So stehen wir wieder mit leeren Händen da.“
[statistik]
Statistik:
FSV Tarforst: Wintersig – Meis, Lay, Cartus (23. Haas), Haubrich – Thon (86. Gorges), Hennen – Spruck, Hermes, Weirich – Rigoni (59. Kasel)
SG Lüxem/Wittlich: Neumann – Heinrichs, A. Klein, Stoffel, Ulbrich – Mittler – J. Klein, Habscheid, Könemann,Schmidt – Hubo (46. Thömer)
Tore: 1:0 Philipp Hermes (15.), 2:0 Florian Weirich (19.), 2:1 Daniel Ulbrich (23.)
Schiedsrichter: Bernard Petry (Musterhausen)
Zuschauer: 100
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