Aus Salmrohr berichtet
Andreas Gniffke (Text und Fotos)
Mit 11:0 hat der FSV Salmrohr den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Lahnstein vom Platz gefegt. Und der Sieg hätte bei konsequenter Chancenverwertung noch deutlich höher ausfallen können. Allein sechs Tore erzielte Dino Toppmöller und auch Neuzugang Matondo Makiadi feierte ein starkes Debüt.
Nein, spannend war es weiß Gott nicht am Salmrohrer Kunstrasenplatz. Zu deutlich war die Überlegenheit des Tabellenführers gegen eine Mannschaft aus Lahnstein, die in dieser Zusammensetzung kein Rheinlandliganiveau hat. Im Hinspiel am dritten Spieltag hatte sich der FSV beim 2:0-Sieg noch schwer getan, doch nach internen Querelen und zahlreichen Abgängen, hat die Lahnsteiner Mannschaft ein neues Gesicht. Aus der Mannschaft des Hinspiels standen nur noch Hamit Dinler und Tobias Uran auf dem Platz. Auf der Bank saß heute mit Andreas Kalab lediglich ein echter Auswechselspieler, dazu noch Trainer Michael Enkirch als Ersatztorwart.
In der ersten Hälfte präsentierte sich die junge Mannschaft von der Lahn allerdings durchaus positiv. Läuferisch konnte man ihnen nichts vorwerfen und auch die ein oder andere Offensivaktion war zu beobachten. Salmrohr war aber, wie zu erwarten war, von Beginn an die deutlich überlegene Mannschaft. Friedhelm Rach, sportlicher Leiter der Salmtaler, hatte vor dem Spiel noch davor gewarnt, den angeschlagenen Gegner zu unterschätzen. Die Mannschaft machte aber von Beginn an deutlich, wer Herr im Hause war. Trainer Robert Jung hatte die Devise ausgegeben, den tief stehenden Gegner mit spielerischen Mitteln zu bekämpfen und so war der FSV bemüht, über einen ruhigen Spielaufbau und sicheren Kombinationsfußball zu Torchancen zu kommen.
Und diese ließen auch nicht lange auf sich warten. Eine erste Chance durch Alexander Adrian wurde zwar vom bemitleidenswerten Torwart Dennis Preuschoff und der Latte verhindert, in der zehnten Minute war es aber Neuzugang Matono Makiadi, der eine sehenswerte Kombination von links nach rechts über Markus Bauer, Rodalec Souza und Dino Toppmöller zur 1:0-Führung verwerten konnte. Salmrohr erarbeitete sich weiter Chance um Chance und in der 23. Minute überlistete Dino Toppmöller Torwart Preuschoff mit einem sehenswerten Lupfer zum 2:0. Erst eine Minute zuvor war er in einer nahezu identischen Szene noch gescheitert. Der Wille sich nicht abfertigen zu lassen, war bei den Lahnsteinern durchaus zu erkennen, die Defensive war mit den Salmrohrer Angriffen aber heillos überfordert. Nach einer halben Stunde war es ausgehend von einem Zuspiel von Toppmöller erneut der starke Makiadi, der die Abwehr in ihre Einzelteile zerlegte, aber vor dem Tor uneigennützig noch einmal zu Rodalec Souza spielte, der den Ball nur noch über die Linie schieben musste. Überhaupt war es gerade die enorm mannschaftsdienliche Spielweise in Verbindung mit einem eindrucksvollen Durchsetzungsvermögen, die den Neuzugang auszeichnete. Es wird sich zeigen, wie er sich in der Auseinandersetzung mit stärkeren Gegenspielern bewährt.
Selbst Trainer Robert Jung war mit der Leistung seiner Mannschaft zu diesem Zeitpunkt sehr zufrieden und nahm sich Zeit, den Zuschauern hinter der Trainerbank eine kostenlose Taktiklehrstunde zu gewähren. Seine Strategie, den Ball und nicht die Spieler laufen zu lassen, war voll und ganz aufgegangen. Kurz vor der Pause erhöhte Salmrohr noch auf 4:0. Toppmöller verwertete mit einem Kopfball eine schöne Flanke von Markus Bauer, der sich auf der rechten Seite sehenswert durchgesetzt hatte.
In der zweiten Hälfte wurde es dann bitter für die Eintracht aus Lahnstein, die sich, wie schon so oft, nach einem klaren Rückstand in ihr Schicksal ergab. Innerhalb von sieben Minuten gelang Dino Toppmöller zwischen der 48. und 55. Spielminute ein lupenreiner Hattrick zum 7:0. In der 65. Spielminute erhöhte der Topstürmer der Liga mit seinem sechsten Tor am heutigen Tag auf 8:0. Danach war sein Torhunger zumindest gestillt, seine Mannschaft spielte aber weiterhin konsequent nach vorne. Lahnstein konnte einem einfach nur Leid tun. Das schönste Tor des Tages fiel in der 76. Minute. Julian Hohns fasste sich ein Herz, dribbelte durch die gesamte Lahnsteiner Abwehr bis zur Grundlinie durch und hat das Auge für den zur Pause eingewechselten Daniel Baier, der problemlos zum 9:0 vollstrecken konnte. Das 10:0 erzielte Makiadi mit einem schönen Distanzschuss, bevor der für Mathias Fischer ins Spiel gekommene Tim Köhler den Endstand von 11:0 herstellte. Bemerkenswert war dies vor allem deshalb, weil der bislang eher selten als Kopfballungeheuer in Erscheinung getretene Köhler am langen Pfosten das Tor mit dem Kopf erzielte, was von den Zuschauern begeistert gefeiert wurde.
Nach dem Abpfiff war Trainer Robert Jung tief beeindruckt von der Leistung, aber vor allem der Leistungsbereitschaft seiner Mannschaft: „Ich bin wirklich sehr zufrieden. Die Mannschaft hat das Spiel auch in der zweiten Halbzeit konsequent bestritten und vor allem spielerisch ein beachtliches Niveau gezeigt. Fast alle Tore waren im Prinzip herauskombiniert, das hat mir sehr gut gefallen. Dabei war Lahnstein vor allem in der ersten Hälfte zumindest läuferisch nicht schlecht und hat es für uns nicht einfach gemacht. Auch die Leistung von Matondo Makiadi war sehr gut. Er hat gezeigt, dass er eine echte Verstärkung für uns sein kann.“
Einen Wermutstropfen gab es aber doch: Der FSV Salmrohr schaffte es nicht, den Lokalrivalen aus Dörbach zu übertreffen, der ebenfalls mit 11:0 über Lahnstein triumphierte.
STATISTIK
FSV Salmrohr (Trainer Robert Jung):
Kieren – Fischer (ab 69. Köhler), Hohns, Hesslein (ab 60. Adams), Meschak – Schraps, Adrian, Bauer, Makiadi – Toppmöller, Souza (ab 46. Baier)
SG Eintracht Lahnstein (Trainer Michael Enkirch):
Preuschoff – Schiller, Zymelka, Dinler, Pender – Bikhan, Uran, Spitzley, Soyudogan – Victor, Malla-Ismail (ab 60. Kalab)
TORE:
1:0 Matondo Makiadi (10.)
2:0 Dino Toppmöller (23.)
3:0 Rodalec Souza (30.)
4:0 Dino Toppmöller (42.)
5:0 Dino Toppmöller (48.)
6:0 Dino Toppmöller (52.)
7:0 Dino Toppmöller (55.)
8:0 Dino Toppmöller (65.)
9:0 Tobias Baier (76.)
10:0 Matondo Makiadi (79.)
11:0 Tim Köhler (86.)
SCHIEDSRICHTER: Klaus Rupp (Freisen)
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