Von Florian Schlecht
Am zweiten Spieltag in der Rheinlandliga fuhren Eintracht Trier II, die TuS Mosella Schweich und der SV Morbach Siege ein. Der FSV Tarforst nahm ein 1:1 aus Neitersen mit, Aufsteiger SG Wittlich unterlag unglücklich beim FV Engers. Die Zusammenfassung von 5vier.
FV Engers – SG Wittlich 2:0
Zwei Spiele, zwei Niederlagen: Die SG Wittlich steht nach dem Aufstieg in der Rheinlandliga noch mit leeren Händen da. Die Leistung bei der 0:2-Pleite beim FV Engers machte Frank Meeth aber Mut, dass das Punktekonto schon bald gefüllt wird. „Wir waren läuferisch und spielerisch die klar bessere Mannschaft. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie erhobenen Hauptes vom Platz gehen konnten“, war der Trainer deutlich besser gelaunt als nach dem 1:2-Auftakt im Derby gegen Eintracht Trier II.
Zu einem Überraschungscoup langte es dennoch nicht im „Stadion am Wasserturm“. Meeth machte dafür auch die Entstehung des ersten Treffers verantwortlich, der seiner Ansicht nach „eindeutig irregulär“ war. „Henrik Könemann stand 30 Meter vor dem eigenen Tor, wurde dreimal gefoult und klar an der Schulter gezogen. Der Schiedsrichter und der Linienrichter konnten das klar sehen, haben aber nicht gepfiffen.“ Raphael Bernard nutzte die Konfusion, zog nach dem Ballgewinn trocken ab und traf zum 1:0 (18.). Danach war Wittlich klar drückend, konnte die Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen. Einen Freistoß von Moritz Habscheid konnte der Keeper der Heimelf parieren, ebenso zwei Chancen von Nils Thörner. In der Nachspielzeit stellte Engers per Konter durch Björn Kremer die Entscheidung her. „Die routiniertere Mannschaft hat gewonnen“, stellte Meeth fest.
Eintracht Trier II – Sportfreunde Eisbachtal 2:1
„Mit dem Start war nicht zu rechnen“, staunte Herbert Herres, der Trainer der U23 von Eintracht Trier. Auf das 2:1 in Wittlich folgte gleich das nächste 2:1 – und das im Heimspiel gegen die favorisierten Sportfreunde Eisbachtal. Sechs Punkte aus zwei Spielen: Das ist die stolze Ausbeute der Regionalliga-Reserve, die allerdings auch mit Verstärkungen aus der ersten Mannschaft antrat. So wirkte neben den Talenten Kevin Heinz und Lars Guenther, die über die volle Distanz gingen, auch Neuzugang Moussa Touré vom SSV Ulm 1846 für eine Halbzeit mit.
Die Tore schossen aber andere Spieler. Kevin Arbeck, bereits im vorausgegangenen Derby am Sonntag der Matchwinner, traf nach 25 Minuten aus halblinker Position in die rechte Ecke. „Den Schuss hat er schön abgefeuert“, freute sich Herres. Faisal Aziz, der Sohnemann vom ehemaligen Eintracht-Stürmer Joe Aziz, stand seinem Vater kurz nach dem Seitenwechsel in nichts nach und erhöhte auf Vorlage von Arbeck zum 2:0 (50.). Ein Elfmeter, den Tobias Schuth verwandelte (60.), brachte Eisbachtal jedoch wieder heran und sorgte für eine heiße Schlussphase. „In letzter Konsequenz haben wir aber wenig zugelassen“, befand Herres, der von einem „hochkarätigen Rheinlandliga-Spiel“ schwärmte.
Mosella Schweich – TSV Emmelshausen 3:1
Was für eine Antwort der TuS Mosella Schweich auf das 0:4-Debakel zum Auftakt bei der SG Badem: Mit 3:1 rehabilitierte sich die Mannschaft gegen den TSV Emmelshausen und zeigte ein ganz anderes Gesicht. Einer wusste es schon im Vorfeld: Trainer Eric Schröder war davon überzeugt, dass seine Spieler die gewohnte Heimstärke schon an den Tag legen würden. „Das war ein Gefühl. Manchmal liegt man damit falsch. Aber in den Augen der Jungs konnte man am Wochenende sehen, wie selbstkritisch sie mit ihrer Leistung umgehen. Ein Riesenkompliment von meiner Seite, wie das Team reagiert hat.“
Dabei ließ sich Schweich auch nicht vom Weg abbringen, als nach dem ersten Jubel gleich die Ernüchterung folgte. Nach 26 Minuten traf Talent Moritz Lambrecht nach einem herausragenden Pass von Carsten Reis zum 1:0. Kurz darauf glich Emmelshausen durch Eric Peters aus (28.). „Wir haben uns davon aber nicht beeinflussen lassen, sondern in der zweiten Halbzeit richtig Gas gegeben“, schwärmte Schröder. Belohnt wurden die Platzherren dafür in der Schlussviertelstunde. Adrian Ossen wuchtete per Kopf einen Eckball über die Linie zum 2:1 (75.), Patrick Quary verwandelte einen an Matthias Bjelanovic verursachten Foulelfmeter zum 3:1 (82.). „Von der Moral war das ein überragender Sieg“, jubilierte Schröder.
SG Mülheim-Kärlich – SV Morbach 0:1
Eine Halbzeit pfui, eine Halbzeit hui: So präsentierte sich der SV Morbach bei der SG Mülheim-Kärlich – und fuhr unter dem Strich einen 1:0-Erfolg ein. Florian Galle erzielte das „Tor des Tages“ in der 51. Minute, als er eine Flanke von Jan Brandscheid mit dem Kopf verwertete. Trainer Rainer Nalbach grollte aber über den ersten Durchgang, „in dem die Jungs nach fünf Minuten eine richtig schlechte Vorstellung geboten haben“. Morbach wirkte nervös, verlor viele Bälle, kam nicht in die Zweikämpfe und hatte Glück, zur Pause nicht hinten zu liegen. „2:0, 3:0 hätte Mülheim führen müssen“, gestand Nalbach, der nach klaren Worten in der Kabine aber gleich eine andere Körpersprache registrierte.
„Ab da haben wir von der Leidenschaft und Euphorie so gespielt, wie ich es mir vorstelle. Allerdings müssen wir nach den Balleroberungen noch etwas mehr Ruhe in unsere Situationen bekommen.“ Mit dem Saisonstart kann der Coach aber gut leben. Vier Punkte hat Morbach nun bereits nach zwei Spielen gesammelt.
SG Neitersen – FSV Tarforst 1:1
200 Kilometer reiste der FSV Tarforst, um bei der SG Neitersen genau das anzutreffen, was sowieso erwartet wurde. „Ein Hartplatz, auf dem kein gepflegtes Passspiel möglich ist. Ich als Zuschauer würde da zu keinem Spiel fahren“, fand FSV-Trainer Patrick Zöllner nach dem 1:1 klare Worte. Dennoch war Tarforst nahe dran, nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen die SG Bad Breisig einen weiteren Erfolg nachzulegen. Martin Gorges traf nach 56 Minuten zur Führung, als er bei einem Abpraller des gegnerischen Torhüters goldrichtig stand. „Danach hat Neitersen aber den Druck erhöht, wir waren zu passiv und zu sehr auf die Verteidigung des Vorsprungs aus“, bemängelte Zöllner, der von der Trainerbank mit ansehen musste, wie die Heimelf durch einen Distanzschuss noch zum Ausgleich kam (80.). „Trotzdem bin ich nicht unzufrieden. Letztes Jahr haben wir hier 1:2 verloren, jetzt nehmen wir ein 1:1 mit.“
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