Von Alexander Heinen (Text und Fotos)
In der Rheinlandliga kommt die U23 von Eintracht Trier immer besser in Fahrt. Gegen den FC Karbach, die hinter Burgbrohl noch auf den Aufstieg spekulierten, gelang der jungen Elf ein souveräner 3:0-Heimsieg.
Nach dem Spiel wusste Herbert Herres gar nicht, wo er anfangen sollte zu loben. „Alle haben durch die Bank sehr gut gespielt“, freute sich der ehemalige Zweitligaprofi und deutete danach noch auf Besart Aliu. „Einen Spieler, der immer so viel Einsatz zeigt, muss man auch loben.“ Mit dem Sieg rückten die Trierer Nachwuchskicker mit 46 Punkten auf Tabellenplatz vier vor. Und das ohne Hilfe von den Profileihgaben Christopher Spang, Erik Michels und Burak Sözen, die sonst oft in der Rheinlandliga aushalfen und heute aufgrund des strammen Programms der ersten Mannschaft geschont wurden. Stattdessen standen mit Robin Strellen, Carsten Cordier, Daniel Braun, Kevin Arbeck und Meliani Saim fünf Spieler auf dem Platz, die in der letzten Saison noch in der A-Jugend spielten. Herbert Herres konnte sich sogar den Luxus erlauben, Kapitän David Thieser auf der Bank zu lassen. Es ging auch ohne den Routinier in der Innenverteidigung, Alexandru Balota und Daniel Braun ließen gegen den starken Karbacher Stürmer Oscar Feilberg nichts anbrennen.
In der ersten Halbzeit enttäuschten beide Mannschaften zunächst, es entwickelte sich eine kampfbetonte Partie ohne spielerische Leckerbissen. Zu groß war der beidseitige Respekt, die Hausherren erspielten sich jedoch eine leichte optische Überlegenheit. Die etwas gefährlicheren Strafraumszenen hatte auch der SVE, dem aber die letzte Konsequenz vor dem Tor fehlte. In der 20. Minute brachte Tim Hartmann eine gefährliche Ecke in den Strafraum, die Eintracht-Angreifer scheiterten mit ihren Schussversuchen. Karbach hatte in der 33. Minute die Chance zur Führung, Oscar Feilberg holte gegen Carsten Cordier einen Elfmeter heraus. Die Entscheidung war fragwürdig, denn Feilberg machte clever einen Buckel, dem großgewachsenen Carsten Cordier blieb nichts anderes übrig, als über seinen Rücken zu fallen. Marco Gietzen vergab den fälligen Foulelfmeter und setzte den Ball rechts neben den Pfosten.
Nach Wiederanpfiff ging das Spiel in die entscheidende Phase, es war der SVE, der direkt Überlegenheit ausstrahlte. In der 46. Minute dribbelte sich Kevin Arbeck alleine gegen drei Karbacher in den gegnerischen Strafraum, bei seinem Torschuss war der Winkel jedoch zu spitz. Vier Minuten später halfen die Gäste aus dem Hunsrück der Eintracht zum öffnenden Tor. Tim Hartmann konnte sich über die rechte Seite durchsetzen, seine Flanke, die sonst in das Toraus getrudelt wäre, wurde von David Eberhardt unhaltbar in das eigene Tor bugsiert. Ärgerlich für den Kapitän der Gäste, dessen Frust tief saß. In der 58. Minute ließ sich Eberhardt zu einer Tätlichkeit gegen Meliani Saim hinreißen, Schiedsrichter Mario Schmitt zog nur die gelbe Karte.
Im weiteren Spielverlauf erkämpfte sich die Eintracht nun ein deutliches Übergewicht, der Aufstiegskandidat aus Karbach verlor völlig den Faden. Ein Offensivspiel der Gäste fand nicht mehr statt, da der emsige Taner Weins im defensiven Mittelfeld aufräumte. Die Mühe wurde belohnt, in der 69. Minute fiel das 2:0 für die Trierer, ein Musterbeispiel für bedingungslosen Einsatz. Besart Aliu machte mächtig Meter und luchste Philipp Flaßhaar den Ball in einer aussichtslosen Situation ab. Seine Rückgabe fand nach einigen Stationen den Weg zu Quendrim Bukoshi, der trocken aus 15 Metern zum 2:0 traf.
Dominanz, die nicht jedem gefiel. Erneut machte der Karbacher Kapitän David Eberhardt auf sich aufmerksam und kanalisierte seinen Frust in übertriebene Härte. Dieses Mal war der eingewechselte Nino Sehovic das Opfer, mit gelb-rot war der Innenverteidiger noch gut bedient. Die anschließenden Freiheiten in der Innenverteidung nutzte Besart Aliu, denn mit Eberhardt fehlte ein großer Verteidiger, der Alius im Kopfballspiel gewachsen war. Nach einer Ecke von Quendrim Bukoshi köpfte der Deutsch-Kosovare zum verdiente 3:0 ein und jubelte anschließend mit seinem Bruder an der Seitenlinie. Fünf Tore aus den vergangenen vier Spielen, Alius Bilanz wird immer besser.
„Wir haben heute sehr gut gespielt, nur nach dem verschossenen Elfmeter hatten wir eine kleine Schwächephase“, freute sich der SVE-Coach Herbert Herres nach dem Spiel. „Alle Tore waren super herausgespielt!“ Nun hat die Trierer U23 zwei Auswärtsspiele in Folge, am Mittwoch geht es zum Nachholspiel nach Emmelshausen, am Samstag heißt der Gegner Rot-Weiß Koblenz. Für den FC Karbach dürfte der Zug „Oberliga“ nun endgültig abgefahren sein.
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Statistik
Eintracht Trier U23: Strellen – F.Mohsmann, Braun, Balota (83.Thieser), Cordier – Saim (60. Sehovic), Weins, Bukoshi (R.Mohsmann), Hartmann – Arbeck, Aliu
FC Karbach: Bauer – Flaßhaar, Eberhardt, Weirich, Junk – Gietzen, Puttkammer, Koerner, Tönnes -Feilberg, Schinnen
Tore: 1:0 (51.) Eberhardt, Eigentor, 2:0 (69.) Bukoshi, 3:0 (74.) Aliu
Schiedsrichter: Mario Schmitt
Zuschauer: 100
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SVE-Beobachter meint
Ich finde auch das es eine top mannschaftsleistung war. Ich finde es auch super, dass Jupp auch mal besonders die defensive lobt. Weil meistens werden immer nur die stürmer gelobt.
Ich bleib dabei, was ich schon die ganze Saison sage, Spieler wie braun und Cordier, die letztes Jahr noch a-Jugend gespielt haben, die jetzt schon die besten Verteidiger der Liga sind (meine Ansicht) müssen an die 1. Gebunden werden
sportliche Grüße
SVE-Beobachter
Jupp meint
Super Spiel der Jungs. ..alle total engagiert..defensiv Top..balota braun codier und Mohsmann…ist Ne super Truppe