Von Stephen Weber (Text), Holger Görgen und Benjamin Judith (Video)
Eintracht Trier zieht nach einem ungefährdeten 6:0-Sieg über den geographischen Nachbarn aus Konz in das Achtelfinale des Rheinlandpokals ein. Die rund 700 Zuschauer sahen eine von beiden Seiten engagiert geführte Partie mit dem verdienten Sieg für den Regionalligisten.
Im wichtigsten Spiel des Jahres für die Gastgeber aus Konz rotierte SVE-Coach Roland Seitz wie im Vorfeld angekündigt kräftig durch. Mit Andreas Lengsfeld, Mario Klinger, Torge Hollmann, Burak Sözen, Narciso Lubasa, Markus Fuchs und Michael Dingels wurde die Startformation auf gleich sieben Position im Vergleich zum Meisterschaftsspiel bei Großaspach verändert. Das beliebte Stelldichein behinderte den Trierer Spielfluss allerdings nur geringfügig, da der spielfreudigen Alon Abelski immer wieder die Regie im Mittelfeld führte.
Lubasa markiert das 1:0
Der Bezirksligist aus Konz stemmte sich vor allem in der Anfangszeit der Begegnung im Rahmen seiner Möglichkeiten aufopferungsvoll gegen den Trierer Sturmlauf und schaffte es über weite Strecken der ersten Halbzeit, dem Favoriten Paroli zu bieten. Ein Lattentreffer von Abelski nach einem Freistoß aus 22 Metern sollte für lange Zeit das einzige Highlight im ersten Spielabschnitt bleiben (7.).
Die Eintracht war zwar sichtlich bemüht und verfügte über mehr Spielanteile, doch die zündende Idee gegen die dichgestaffelte Konzer Abwehr blitzte bis dato nicht auf. So war es eine Einzelaktion von Narciso Lubasa, die die Führung brachte: Der athletische Offensivspieler setzte sich gegen seine Bewacher auf dem rechten Flügel durch und schloss aus 14 Metern trocken zum 1:0 ab (21.).
Aber auch die Hausherren hatten ihre Chancen zum Torerfolg. Nach einer Freistoßfinte aus dem Mittelfeld schlüpfte ein Ball zu Matthias Götze durch, der plötzlich frei im spitzem Winkel vor Torhüter Andreas Lengsfeld auftauchte. Doch sein Schuss touchierte lediglich das Außennetz (33.). Auf der anderen Seite sollte es Michael Dingels wenig später besser machen. Nach einer Ecke von Baldo di Gregorio nahm das Trierer Eigengewächs den Ball volley aus der Luft und verwandelte unhaltbar zum 2:0 der Gäste. (41.) Nach dem Abpfiff war ihm die Freude über seinen Treffer anzumerken: „Okay, das 2:0 war vielleicht nicht spielentscheidend, aber dennoch haben wir verdient gewonnen.“
Abgeklärte zweite Halbzeit
Mit dem Halbzeitpfiff war die Messe gelesen. Trier tauschte auch nach dem Seitenwechsel munter durch – für den enttäuschenden Markus Fuchs wechselte Erik Michels aus der Rheinlandliga-Reserve in den Sturm, für di Gregorio kam Steven Kröner. In der Folge agierte der Regionalligist abgeklärt, konzentrierte sich auf Ballbesitz und ließ dementsprechend dem Gegner wenig Freiraum zur Entfaltung. Aber keine der herausgespielten Chancen wusste der SVE zunächst gegen immer müder werdende Konzer zu nutzen.
So kam Konz aus dem Nichts zur 100-prozentigen Chance zum Anschluss: Nach einem weiten Ball aus der Abwehr stürmte Peter Maasem frei auf das gegnerische Gehäuse, doch beim Abschluss ließ ihn sein Nervenkostüm im Stich, sodass das Spielgerät statt im Netz auf der Laufbahn dahinter landete. Chance vertan (74.). Fast im direkten Gegenzug machten die Trierer dann endgültig den Deckel drauf. Einen festgeschossenen Freistoß von Steven Kröner konnte Schlussmann Christian Leibrock nicht festhalten und Mario Klinger aus kurzer Distanz per Kopf zum 3:0 abstauben. (75.) Roland Seitz hätte sich früher einen beruhigenden Sicherheitsabstand für seine Mannschaft gewünscht: „Ich bin zufrieden mit der Leistung, denn die Jungs haben ihren Job gemacht. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass wir früher das 3:0 machen und Ruhe haben.“
Das 4:0 markierte Fahrudin Kuduzovic, als ein Fernschuss von ihm unhaltbar für Keeper Leibrock abgelenkt wurde (79.), wenig später war es Michels, der einen Konter zum 5:0 vollendete (85.) und abschließend Burak Sözen, der den 6:0-Endstand erzielte (89.). Trainer Seitz meinte zu der Vorstellung seiner Schützlinge: „Die Jungs haben das gut gemacht. Sie haben sich kein Bein ausgerissen, aber trotzdem gradlinig agiert.“
Und wie war die Gemütslage bei den Hausherren? Trotz des 0:6 war es ein ansehnlicher und kämpferischer Auftritt der Konzer, denen der versöhnliche Ehrentreffer verwehrt blieb. Ihr Trainer Patrick Zöllner kommentierte die Leistung seiner Mannschaft folgendermaßen: „Mich ärgert ein bisschen, dass wir nicht unter fünf Toren geblieben sind und selbst keins gemacht haben, bei den zwei guten Chancen, die wir hatten. Aber wir haben uns gegen einen starken und ballsicheren Gegner gut präsentiert.“ Die Eintracht aus Trier muss nun im Achtelfinale beim SV Krettnach antreten. Terminiert ist die Runde für den 14. und 15. November.
Statistik
SV Konz – Eintracht Trier 0:6 (0:2)
SV Konz: Leibrock – Schneider, Wrobel, A. Becker, Witzenrath – Maasem, Weis (79. Junge) – Götze, Sommer (46. Herresthal), Kupper Stöß – S. Becker (64. Bobinets)
Eintracht Trier: Lengsfeld – Dingels, Klinger, Hollmann, Brighache – Di Gregorio (46. Kröner) – Lubasa , Abelski (76. Spang), Kuduzovic – Sözen, Fuchs (46. Michels)
Tore:
0:1 Narciso Lubasa (21.)
0:2 Michael Dingels (41.)
0:3 Mario Klinger (75.)
0:4 Fahrudin Kuduzovic (79.)
0:5 Erik Michels (85.)
0:6 Burak Sözen (89.)
Schiedsrichter: Michael Müller (Wellen)
Zuschauer: 700
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