Von Florian Schlecht
Ohne Glanz hat Eintracht Trier die dritte Runde des Rheinlandpokals überstanden. Bezirksligist SG Binsfeld verlangte dem Titelverteidiger beim 0:3 alles ab. Aufmerksam gemacht wurde am Rande des Spiels auf eine Typisierungsaktion am 3. November in Bitburg, da der Vater eines SG-Spielers an Leukämie erkrankt ist.
„Wir haben unsere Pflicht erfüllt und alles richtig gemacht.“ Wortkarg fasste Trainer Roland Seitz im Dämmerlicht von Niederkail den 3:0-Erfolg von Eintracht Trier im Rheinlandpokal bei der SG Binsfeld zusammen. Der Titelverteidiger erreichte so das Achtelfinale, tat sich vor 513 Zuschauern aber über weite Strecken schwer gegen den kämpferisch überzeugenden Bezirksligisten. Auf fünf Positionen hatte Seitz die Anfangsformation verändert im Vergleich zum 3:3-Spektakel beim FSV Mainz II am Wochenende. Alon Abelski, Fouad Brighache waren wegen Blessuren gar nicht erst mitgefahren, Michael Dingels, Matthias Cuntz und Torhüter Chris Keilmann saßen immerhin auf der Bank. Dafür rückten Andreas Lengsfeld, Lars Guenther, Thomas Konrad, Fahrudin Kuduzovic und Kevin Heinz ins Team.
Besonders das Talent, das im Sommer aus der A-Jugend in den Regionalligakader aufgerückt war, spielte sich dabei in den Vordergrund. Nach zehn Minuten brachte Heinz die Trierer in Führung, als er eine Vorlage von Kuduzovic mit einem satten Linksschuss ins lange Eck verwertete. Es war das verdiente 0:1 in einer Anfangsphase, in der die Eintracht drängte und über Sylvano Comvalius (scheiterte an Torhüter Sebastian Hansjosten) sowie Marco Quotschalla (schoss nach Vorarbeit von Heinz knapp daneben) weitere Chancen verbuchte.
Danach geriet das Spiel des Favoriten aber kräftig ins Stocken, weil Bewegung und Spielfreude fehlten. Binsfeld setzte Trier mit Zweikampfstärke und über gefährliche Standardsituationen von Lukas Reffke zu. Einen Freistoß setzte der Mittelfeldspieler der Heimelf neben das Tor (21.), einen weiteren erwischte Christopher Gansen bei einer guten Kopfballgelegenheit nicht richtig (26.). „Vielleicht war das frühe Tor nicht gut, weil jeder dachte, dass man auch mal zwei, drei Meter weniger machen kann. Aber ist die übliche Geschichte im Pokal in dem es in erster Linie darum geht, seinen Job zu machen“, so Seitz.
Erst Glück, dann Quotschalla und Arbeck
Glück hatte seine Mannschaft, als im zweiten Durchgang Waldemar Pertsch der Abwehr enteilte und Christoph Buchner den Stürmer nur durch ein Foul bremsen konnte. Die Entscheidung des Schiedsrichters, dem Trierer die Gelbe Karte zu zeigen, war gnädig. Der folgende Freistoß von Reffke landete nur in der Mauer (52.). Im direkten Gegenzug erhöhte der Regionalligist. Heinz bediente Quotschalla zum 0:2 (56.).
Ganz gegessen war die Angelegenheit aber noch immer nicht. Manuel Hasenstab verpasste den Anschlusstreffer, als er nur an den Pfosten traf. Kevin Arbeck, der aus Niederkail kommt, machte dann mit dem 0:3 alles klar (78.). Buchner sah kurz vor dem Ende noch die Ampelkarte (87.). „Natürlich war Trier von den Spielanteilen überlegen, wir haben die Räume aber gut zugestellt. Wenn wir das 0:0 länger gehalten hätten, wären sie vielleicht nervös geworden“, meinte ein zufriedener SG-Trainer Dirk Schulz, der ebenfalls auf einige Leistungsträger verzichten musste.
Typisierungsaktion am 3. November in Bitburg
Darunter auf Robert Wilwers, der mit der Bundeswehr unterwegs war. Das Schicksal seines Vaters Stefan ließ an dem Abend den Fußball in den Hintergrund treten. Dieser ist an Leukämie erkrankt und benötigt dringend eine Knochenmarkspende. Am Sonntag, 3. November, ist eine Typisierungsaktion in Bitburg im Haus Beda. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet (Sparkasse Mittelmosel, Kontonummer 323 571 54, Bankleitzahl 587 512 30). Ein Mannschaftstrikot von Eintracht Trier, das von allen Spielern unterschrieben war, wurde nach dem Pokalspiel bereits für 100 Euro versteigert.
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Statistik
SG Binsfeld – Eintracht Trier 0:3 (0:1)
Binsfeld: Hansjosten – P. Heinz, Gansen, Mies, Szommer – Weiskopf (87. Valerius), Hasenstab, Reffke (77. Ernst), Domas –Pertsch, Reuland (82. Gerhard).
Trier: Lengsfeld – Guenther, Konrad, Buchner, Zittlau – Spang, Kuduzovic – Bender (85. Kautenburger), Heinz – Comvalius (66. Arbeck), Quotschalla (81. Schmitt).
Tore: 0:1 Heinz (10.), 0:2 Quotschalla (55.), 0:3 Arbeck (78.).
Gelb-Rote Karte: Buchner (87.).
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fussballfan meint
Das war schon sensationell von unserem verein. eine runde weter zu kommen.
folglich müssten heinz und arbeck für das nächste spiel gesetzt sein. den sie spielten stark gegen einen berzieksligisten. 🙂
da kann mann 0:7 vom wochenenderuhig mal als ausrutscher gelten lassen. weiter so.