Aus Thomm berichtet
Andreas Gniffke (Text und Fotos)
Der Favorit tat sich zunächst schwer, doch am Ende stand für den FSV Trier-Tarforst in der zweiten Runde des Bitburger Rheinlandpokals gegen die SG Osburg ein klarer 5:0-Erfolg zu Buche. Doch man merkte der Mannschaft von Interims-Trainer Michael Fuchs an, dass trotz des befreienden 4:3-Erfolgs gegen die U23 aus Koblenz noch längst nicht alle Blockaden gelöst sind.
Beide Trainer hatten ihre Mannschaft gegenüber den Auftritten am Wochenende munter durchgewechselt und auch Tarforsts Trainer Michael Fuchs gab einigen Spielern aus der zweiten Reihe die Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln. Nach den starken Regenfällen vom Sonntag wurde die Begegnung nicht auf dem tiefen Osburger Rasen, sondern auf dem Kunstrasenplatz in Thomm ausgetragen. Diese Tatsache kam sicherlich dem Rheinlandligisten entgegen, belegt aber auch, dass Osburgs Trainer Ingo Berens keinen übermäßigen Kräfteverschleiß seiner Mannschaft riskieren wollte, auch wenn die Siegchancen für sein Team in Osburg sicherlich höher gewesen wären.
Zu Beginn entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Tarforst war zwar optisch überlegen, konnte gegen eine solide Osburger Defensive aber nur selten für Torgefahr sorgen. In der dritten Minute senkte sich eine Flanke von Florian Weirich bedrohlich aufs Tor, ging aber vorbei. Nach gut zehn Minuten war es Patrik Kasel, der aus kürzester Distanz eine Vorlage von Weirich nicht am Osburger Torwart Martin Leineweber vorbei bringen konnte. Das war es erst einmal mit der Tarforster Herrlichkeit und die Gastgeber kamen deutlich besser ins Spiel. Gegen eine schläfrige Tarforster Defensive kam die Mannschaft von Ingo Berens immer wieder zu Chancen. In der 21. vergab Nico Thömmes nach einer schnellen Kombination mit Sebastian Otto knapp und nur eine Minute später hatte Alexander Schabo die nächste Gelegenheit. Osburg war nun am Drücker. In Minute 35 dribbelte sich Mehdi Zouaghi durch die gesamte Tarforster Abwehr bis zur Grundlinie durch und schloss aus spitzem Winkel ab, anstatt den Ball auf besser postierte Mitspieler zurückzulegen.
Tarforst war in dieser Phase vor allem durch Standards gefährlich spielerisch war es eher Magerkost, was geboten wurde. Ein gefährlicher Kopfball von Dominik Lay nach einer Ecke war aber zunächst die einzig gefährliche Szene (36.). Zwei Minuten später ging es dann doch einmal schnell. Nach einem Osburger Angriff startete Ramon Jahn einen schnellen Konter und spielte den Ball im richtigen Augenblick auf den erneut blassen David Schmitz. Dessen Abschluss konnte aber ebenso wie der Nachschuss von der Osburger Abwehr geblockt werden. So musste doch eine Standardsituation für die zu diesem Zeitpunkt glückliche Tarforster Führung sorgen. In der 42. Minute brachte Tobias Spruck eine Ecke maßgenau auf den Kopf von Patrik Kasel, der sträflich allein gelassen keine Probleme hatte, den Ball im Tor unterzubringen. Somit gingen die Gäste mit einer 1:0-Führung in die Pause, Trainer Fuchs stand die Unzufriedenheit beim Kabinengang aber ins Gesicht geschrieben.
Tarforsts Stammkeeper Markus Schwind wurde wegen einer Erkältung ohnehin geschont und Michael Fuchs begann mit Daniel Bauer im Tor. Zur zweiten Hälfte wechselte man erneut und verschaffte auch Dominik Wintersieg 45 Minuten Spielpraxis. Auszeichnen konnte er sich abgesehen von einem parierten Freistoß von Christian Grünen in der 52. Minute allerdings kaum, denn in der zweiten Hälfte entwickelte sich ein einseitiges Spiel. Nach einer Stunde war es erneut eine Ecke, die zum 2:0 führte. Zunächst wurde zwar noch Patrik Kasel am Vollstrecken gehindert, doch Dominik Lay stand goldrichtig und erzielte den vorentscheidenden Treffer. Tarforst dominierte nun eindeutig und Osburgs Defensive zeigte zunehmend Auflösungserscheinungen. Nur drei Minuten später war es erneut Kasel der schön freigespielt wurde und eiskalt das 3:0 erzielen konnte (63.). Vor etwa 120 Zuschauern zeigte sich der Rheinlandligist nun gnadenlos und Dominik Lay mit seinem zweiten Treffer, wiederum nach einer Ecke, erhöhte in der 68. Minute auf 4:0. Damit ließ Tarforst es nun gut sein, bei einer konsequenten Ausnutzung des gebotenen Raums wäre eine derbe Packung für Osburg fällig gewesen. Erst mit dem Schlusspfiff gelang David Schmitz der 5:0-Endstand. Einen Wermutstropfen gab es für die Höhenstädter dann doch noch zu beklagen, denn der erst zur Halbzeit eingewechselte Stefan Fleck verletzte sich eine Viertelstunde vor Schluss am Oberschenkel. Auch in Sachen Trainerfrage gibt es beim FSV noch nichts Neues zu vermelden. Klar ist lediglich, dass Michael Fuchs wieder ins zweite Glied zurücktreten wird. Vielleicht wird bereits in der kommenden Woche ein Nachfolger präsentiert. Man darf gespannt sein.
STIMMEN
Ingo Berens (Trainer SG Osburg):
„Das Spiel hatte für uns keine all zu hohe Priorität. Um gegen Tarforst zu bestehen, hätten wir einiges investieren müssen und das können wir uns angesichts des engen Bezirksligaspielplans und einigen verletzten Spielern zur Zeit nicht leisten. Wir haben aber vor allem in der ersten Halbzeit ein ordentliches Spiel gezeigt und uns auch ein paar gute Chancen zur Führung erarbeitet. Letztendlich haben uns die Standardsituationen der Tarforster geschlagen, am Ende war die Niederlage aufgrund der ausgeglichenen zweiten Hälfte etwas zu hoch ausgefallen.“
FSV Trier-Tarforst (Trainer Michael Fuchs):
„Die erste Hälfte hat mir überhaupt nicht gefallen, da haben wir viel zu pomadig gespielt. Osburg hat gut gestanden und wir hatten Glück, dass wir über unsere Standards in Führung gehen konnten. Nach dem 2:0 wurden die Räume entsprechend größer und dann waren wir auch spielerisch deutlich besser. Für uns war das Spiel sehr wichtig, vor allem weil ich einigen Spielern Spielpraxis geben konnte, die sonst eher in der zweiten Reihe stehen.“
STATISTIK
SG Osburg (Trainer Ingo Behrens):
M. Leineweber – Otto, Dellwing, P. Leineweber – Thömmes, Berens (ab 51. Klassen), Becker, Grünen, Schabo – Dres, Zouaghi
FSV Trier-Tarforst (Trainer Michael Fuchs):
Bauer (ab 46. Wintersig) – Heitkötter, Gorges, Justus, Weirich – Möller, T. Spruck, Jahn, Lay – Schmitz, Kasel
zur HZ eingewechselt: Stefan Fleck (ab 77. Hermes)
TORE:
0:1 Patrik kasel (42.)
0:2 Dominik Lay (60.)
0:3 Patrik Kasel (66.)
0:4 Dominik Lay (68.)
0:5 David Schmitz (90.)
Schiedsrichter: Alexander Rausch
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