Am letzten Spieltag der Hauptrunde der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) empfing der heimische Rollstuhlbasketball-Bundesligist Immovesta Dolphins Trier das absolute Top-Team weltweit, den RSV Lahn-Dill. In einem Spiel um die Goldene Ananas – Trier war der sechste Platz nicht zu nehmen, ebenso war den Gästen der Platz an der Sonne sicher – verloren die Trierer verdient mit 59:101.
Und trotzdem hatten die Gäste wohl richtig Lust auf dieses Spiel. Sie agierten über weite Strecken mit einem Ganzfeldpressing gegen die Gastgeber, die nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen hatten. Bei den Dolphins war schnell die Luft raus, so dass das stärkste Team der Welt fortan agieren konnte, wie es wollte.
Die Viertelstände in diesem Spiel zeigen nur allzu deutlich die Überlegenheit der Mittelhessen auf, über 12:25, 24:49 (Halbzeit), 39:78 erwischte es die Trierer letztendlich mit einem 59:101 in dieser Saison dann doch noch, dass man ein Spiel mit einem imaginären Hunderter des Gegners hergeben musste.
Die Trierer konnten auch diese Niederlage im letzten Spiel verschmerzen, da man mit Platz 6 und einem ausgeglichenen Punktekonto (18:18) die beste Saison seit 1998 in der 1. Bundesliga absolviert hatte. Spielertrainer Dirk Passiwan analysierte nüchtern nach dem Spiel: „Wir haben in dieser Saison einen für unsere Verhältnisse möglichen sportlichen und auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten heraus gewaltigen Schritt in die richtige Richtung mit unserem teils neu zusammen gesetzten Team getan! Wie weit der Weg nach ganz oben allerdings noch ist, hat uns der RSV Lahn-Dill heute in eindrucksvoller Weise gezeigt, was wir aber auch schon vorher wussten! Und würde dieses Team gegen jeden ihrer Gegner so konsequent aufspielen wie heute gegen uns, wären solche Resultate in der RBBL wohl noch öfters zu sehen! Ich habe heute jedem Spieler Spielzeiten gegeben, auch als Dank für ihren Einsatz in dieser Saison. Meinem Team kann ich keinen Vorwurf machen, der Akku ist leer und nun müssen wir zusehen, dass wir für die nächste Saison den vielleicht möglichen nächsten Schritt tun und vorbereiten!“
Beste Akteure in diesem Spiel: Joe Johnson, der kanadische Weltklasse-Center auf Seiten des RSV Lahn-Dill (30 Punkte / 1 Dreier) sowie bei den Dolphins Nationalspieler und Spielertrainer Dirk Passiwan (27 Punkte / 3 Dreier), der sich zudem erneut die Topscorer-Krone der RBBL aufsetzen kann, beendet er die Saison mit unglaublichen 660 Korbpunkten bei einem Schnitt von 36,7 Korbpunkten pro Spiel!
Derweil ist in der Bundesliga soweit alles entschieden: In die Play-Offs ziehen mit Lahn-Dill, Zwickau, Bonn und Köln die vier Erstplatzierten der Tabelle ein. Absteigen müssen die Jena Caputs (50:57 in München) und der SV Reha Augsburg als Tabellenletzter. In den 2. Bundesligen Nord und Süd sind kurz vor Saisonende die möglichen Aufsteiger ziemlich sicher, die da wären RSV Salzburg (2. BL-Süd) sowie aus der 2. BL-Nord die SG Oldenburg-Sünteltal!
Servus und Danke – Eddi Klein beendet Karriere!
Aus Trierer Sicht fanden die Highlights in diesem ungleichen Spiel eh vor und nach dem Spiel statt. Mit Wehmut verabschiedeten ca. 200 Zuschauer, der Fan-Club sowie der Verein und das Team das letzte Trierer Urgestein der RSC Rollis Trier: Edwin Klein. 24 lange Jahre, also seit 1987, war Eddi in Diensten der 1. Mannschaft – erlebte alle Höhen und Tiefen in dieser langen Basketball-Karriere bei den Trierer Rollis und später Dolphins mit. Der Kapitän geht nun von Bord und alle konnten ihrem Eddi nur DANKE sagen!
Auch die hohe Niederlage zum Saison-Abschluss der Trierer konnte den Dolphins nicht die Freude nehmen, im Anschluss an die Partie mit ihren Anhängern und Fans ausreichend den Saison-Kehraus zu feiern.
Die Immovesta Dolphins Trier traten in folgender Besetzung an: Ewertz, Doesken, Feser, Herrmann (2), Klein (13), Koltes, McLachlan (13), Müller (4), Passiwan (27) und Schmitz
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