Es wurde das erwartete Spiel David gegen Goliath: Mit einem verdienten 45:74 (6:16; 18:38; 30:56), am vierten Spieltag der RBBL, gewann der Tabellenführer RSV Lahn-Dill, vor ca. 250 Zuschauern in der Sporthalle am Mäusheckerweg, gegen die Goldmann Dolphins Trier.
Von Beginn an hatte der zehnfache Meister und Pokalsieger, sowie zudem eines der seit Jahren weltbesten Rollstuhlbasketball-Teams, das Zepter in die Hand genommen. Die Taktik von Trainer Nicolay Zeltinger schien völlig aufzugehen, indem man speziell Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan in Manndeckung nahm. Man ließ ihn aus einer glänzend organisierten Abwehr heraus nie zur Entfaltung kommen und nahm ihm somit quasi die „Luft zum Atmen“. So gut wie kein freier Wurf wurde ihm gestattet und auch die übrigen Spieler der Dolphins erhielten nahezu keine freien Wurfchancen, die zudem vor allen Dingen im ersten Spielviertel meist noch kläglich vergeben wurden (erstes Viertel 6:16). Die Weichen waren daher schnell auf einen Sieg des Favoriten gestellt. Zu groß war der Leistungsunterschied beider Teams.
Vor allen Dingen die beiden US-Amerikaner Steve Serio und Michael Paye konnten im weiteren Spielverlauf so gut wie nie von der Dolphins-Abwehr kontrolliert werden, sodass der mit insgesamt neun Nationalspielern angetretene Serienmeister bereits zur Halbzeit für klare Verhältnisse gesorgt hatte (18:38).
Für die Goldmann Dolphins spricht, dass sie in diesem ungleichen Kampf nie aufgaben, Dirk Passiwan probierte so im weiteren Spielverlauf etliche Line-Ups aus und gab allen Spielern entsprechend Einsatzzeiten. Nach der Halbzeit gelang es, die beiden letzten Spielviertel deutlich offener zu gestalten, wenngleich eine Ergebniskorrektur nicht mehr gelingen sollte.
„Wir wussten um die Schwere der Aufgabe, Lahn-Dill ist in diesem Jahr mehr noch wie im letzten Jahr als der große Meisterschaftsfavorit anzusehen und ich bin mir sicher, dass es für jeden Gegner der Liga mehr als schwer werden dürfte, dieses Team zu schlagen“, so die offene und klare Aussage des Trierer Spielertrainers, der zudem selbst momentan nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein scheint, da ihn erneute Magen-Darm-Probleme, aufgrund seiner Morbus-Crohn-Erkrankung, seit Wochen zusetzen.
„Wir müssen dieses Spiel, wie jede Partie sonst auch, ordentlich analysieren, aber dann auch schnell abhaken, denn mit diesem Gegner können wir uns momentan eh nicht messen. Bereits am kommenden Samstag haben wir mit dem Vizemeister der letzten Saison, den Mainhatten Skywheelers aus Frankfurt, den nächsten dicken Brocken in einem weiteren Heimspiel vor der Brust, und darauf müssen wir alle Konzentration in der Trainingswoche hin ausrichten.“
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GOLDMANN Dolphins Trier:
Diana Dadzite (10), Florian Ewertz, Chad Jassman (4), Martin Koltes (n.e.), Janet McLachlan (10), Dirk Passiwan (6), Karlis Podnieks (6), Tyler Saunders (7) und Dirk Schmitz (2)
RSV Lahn-Dill:
Amend (2), Bestwick (12), Breuer, Böhme (12), Gundert, Haller (2), Huber, Köhler, Lohmann (2), Paye (24) und Serio (20)
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