Die Saison 2013/2014 wird Frank Meeth nicht zwingend als eine erfolgreiche, dafür aber mit Sicherheit als eine turbulente in Erinnerung bleiben. Bis Mitte Oktober war er Chefcoach des Rheinlandligisten SG Lüxem/Wittlich, nach der Trennung übernahm er zur Winterpause den Oberligisten SV Mehring vom Trainerduo Toppmöller/ Bradasch und sollte den abstiegsbedrohten Verein vor dem Gang in die Rheinlandliga bewahren. Bis kurz vor Saisonende hatte man das Ziel Klassenerhalt fest vor Augen, zum Schluss sorgten Nuancen dafür, dass es nicht ganz gereicht hat.
„Am Ende müssen wir uns vor allem über uns selbst ärgern“, lautet das erste Saisonfazit von Mehrings Trainer Frank Meeth. Am letzten Spieltag hatte seine Mannschaft den Klassenerhalt in der eigenen Hand, ein Heimsieg gegen die Spielvereinigung Betzdorf hätte den sicheren Verbleib in der Oberliga bedeutet, das Spiel endete 2:2. Gleichzeitig kassierte der FC Arminia Ludwigshafen zwei späte Treffer gegen Völklingen, die damit ihrerseits den Klassenerhalt perfekt machten und den SV Mehring in die Rheinlandliga schickten. Auch ein mögliches Hintertürchen blieb verwehrt, der FSV Salmrohr hätte durch einen Sieg in der Relegation den Mehringern zum Nichtabstieg verholfen, Salmrohr musste sich jedoch dem FC Nöttingen geschlagen geben. Allerdings habe man den drohenden Abstieg schon vor den Salmrohrer Relegationsspielen realisiert :“Man steigt in einer ganzen Saison ab, nicht nach einem einzelnen Spiel. Dennoch kann ich der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen, sie hat 100% Einstellung gezeigt, top mitgezogen und bis zum Schluss gekämpft.“
Ein Punkt fehlt zum Klassenerhalt
Zum Verhängnis wurde dem SV Mehring letzten Endes die eklatante Auswärtsschwäche, die nur ansatzweise in der Saison behoben werden konnte. Nur neun Zähler konnten auf fremden Plätzen eingefahren werden, die schwächste Ausbeute aller Oberligateams. Den Siegen in Saarbrücken und Völklingen stehen insgesamt zwölf Niederlagen gegenüber. „Die Einstellung hat auch auswärts gestimmt, oft waren die Leistungen nicht viel schlechter als bei Heimspielen, ab und an hat uns eine wichtige Stütze im Team gefehlt, dann wurden Partien unglücklich verloren“, resümiert Frank Meeth. Neben dem letzten Spieltag gegen Betzdorf ist in Mehring vor allem ein Spiel als Tiefschlag und Knackpunkt in Erinnerung geblieben :“In der Rückrunde hatten wir in unseren Heimspielen gute Leistungen gezeigt, die 0:2-Niederlage gegen Mechtersheim war nach dem ersten Auswärtssieg eine Woche zuvor in Saarbrücken ein echter Genickschlag, wir wollten unbedingt unsere Heimspiele weiter gewinnen, haben an diesem Tag aber einfach schlecht gespielt.“Mit einem weiteren Dreier hätte sich Mehring ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen können, so blieb es bis zum Ende der Saison eng im Abstiegskampf, bei der Abschlusstabelle liegen die letzten Mannschaften acht Mannschaften nur fünf magere Punkte auseinander. Leider ist der SV Mehring mit 39 Punkten ausgerechnet auf dem 16. und somit letzten Abstiegsplatz Oberliga gelandet, im vergangenen Jahr hätte diese Ausbeute den Klassenverbleib bedeutet. Obwohl Frank Meeth nun mit seiner Mannschaft den Gang in die Rheinlandliga antreten muss, nimmt er trotzdem auch positive Dinge aus dieser Saison mit :“Die Siege in Saarbrücken und Völklingen waren schon Highlights, gerade vor dem Duell gegen Völklingen hat niemand mehr an uns geglaubt. Auch das erste Heimspiel mit meiner neuen Mannschaft war ein tolles Erlebnis, wir haben Burgbrohl mit 3:0 besiegt und eine gute Partie gezeigt.“
Die Kaderplanungen laufen
„Ich bin zuversichtlich, dass wir nächstes Jahr eine Mannschaft zusammen haben werden, die oben mitspielt. 13 Spieler haben fest zugesagt, mit dem Rest befinden wir uns in Gesprächen. Dass die Mannschaft im Kern zusammen bleibt, spricht für ihren Charakter, auch wenn es hier und da finanzielle Einschneidungen geben wird. Die meisten Spieler hatten bereits frühzeitig und ligaunabhängig zugesagt, da werden einzelne Abgänge zweitrangig.“ Am 27.06. ist Vorbereitungsstart in Mehring, bis dahin soll der Kader weitestgehend feststehen. Ob noch ein neuer Stürmer zum Kader hinzustoßen wird, bleibt abzuwarten. Erst wenn der Kader komplett ist, will sich Frank Meeth auf ein konkretes Saisonziel festlegen :“Momentan sieht es danach aus, dass wir eine Mannschaft zur Verfügung haben werden, die oben mitspielen kann, gerade gegen Ende der Saison hat meine Mannschaft ja bewiesen, dass sie das Potenzial hat, in der Oberliga zu bestehen. Wir werden unsere Spielweise natürlich umstellen müssen. Wir werden mehr das Spiel machen müssen, generell wird in der Rheinlandliga weniger mit langen Bällen agiert als in der Oberliga, darauf müssen wir uns einstellen.“
Fazit:
Der SV Mehring wird in der nächsten Saison wieder zum Angriff blasen. Trotz des Abstiegs aus der Oberliga war die Mannschaft bis zum Ende intakt. Nuancen waren ausschlaggebend, dass der Klassenerhalt nur um Haaresbreite verpasst und die große Aufholjagd mit 24 Punkten in der Rückrunde nicht belohnt wurde. Bleibt der Kern des Kaders wie angekündigt zusammen und wird dieser darüber hinaus noch auf der ein oder anderen Position ergänzt, zählt der SV Mehring ohne Zweifel im kommenden Jahr zu den Aufstiegsfavoriten der Rheinlandliga und wird versuchen, schnellstmöglich den erneuten Sprung in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zu verwirklichen. Der Abstieg bedeutet für Mehring keineswegs einen Weltuntergang, sondern vielmehr die Chance auf einen Neuanfang.
Hans Sarpei meint
Respekt!
Frank Meeth schafft es in einer Saison zweimal abzusteigen.
Da ist selbst Hans Sarpei baff…