In der Rheinlandliga ging eine Saison ohne Ausreißer zu Ende. Keine Mannschaft konnte an das Tor zur Oberliga klopfen, auch um ein Abstiegsendspiel kamen alle Mannschaften herum. 5vier lässt die Spielzeit 2012/2013 Revue passieren. Im ersten Teil beginnen wir mit dem FSV Tarforst und Mosella Schweich.
FSV Tarforst: Spät erfolgreich, aber rechtzeitig
Am Trimmelter Hof spielte man eine Saison, die das breite Spektrum des Fußballs komplett bediente. Spitzenreiter, Abstiegskampf und ein Trainerwechsel. Wie schon in der letzten Saison war die Leistungskurve der Tarforster arg zackig. Zu Saisonbeginn war die Welt noch in Ordnung. Bis in den September blieb der FSV in höheren Tabellenregionen, zwei Spieltage nahmen die Trierer sogar die Pole-Position der Rheinlandliga ein. Doch es war schnell vorbei mit der Fröhlichkeit, denn die Leistungen fielen nach dem Heimsieg gegen Mosella Schweich rapide ab. Ein Grund war das ständige Verletzungspech, das dem FSV nahezu die ganze Saison begleiten sollte. Mit Sven Haubrich und Stefan Fleck fielen zwei wichtige Stützen der Abwehr aus, dazu zog es Bernhard Heitkötter studienbedingt für ein halbes Jahr nach China. Zuviel für die FSV-Abwehr, die wieder alte Schwächen offenbarte. In der Tabelle wurde der Abwärtstrend immer deutlicher, bis zur Winterpause konnte Tarforst nur magere sieben Punkte einfahren. Unruhig war der Trainerstuhl, wie in den letzten Jahren, auch dieses Jahr. Im Oktober trennten sich der Verein und Trainer Stefan Fries im gegenseitigen Einvernehmen, die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer soll nicht mehr gestimmt haben.
Wie schon im letzten Jahr sprang Co-Trainer Michael Fuchs als Interimscoach ein, bis zur Winterpause übernahm er den Rheinlandligisten, ehe ab Januar Patrick Zöllner an der Seitenlinie stand. Durch eine Aufstiegsklausel konnte der ehemalige Regionalligaspieler von Eintracht Trier und dem FSV Salmrohr vom Bezirksligisten SV Konz losgeeist werden. Mit ihm soll nun endlich Kontinuität auf der Trainerposition einkehren.
Das erste Spiel des neuen Übungsleiters wurde gleich ein Emotionales. An alter Wirkungsstätte gelang Zöllner gegen die U23 von Eintracht Trier gleich ein Derbysieg der teuer bezahlt werden musste. Das Verletzungspech blieb dem FSV im Jahr 2013 treu, Winterneuzugang Björn Matzat zog sich einen Kreuzbandriss und fiel für die gesamte Rückrunde aus. Trotz den zwischenzeitlichen Hochs konnte sich der FSV zunächst nicht richtig aus dem Tabellenkeller befreien. Trainer Patrick Zöllner knurrte und forderte mehr Einsatzbereitschaft und Lernwille von seiner Mannschaft – mit Erfolg. Ab Ende April standen direkte Duelle gegen Abstiegskandidaten an, die die Mannschaft mit einer sehenswerten Serie von fünf Siegen souverän meisterte.
5vier-Fazit: Der FSV kann mehr als die Tabelle über lange Zeit aussagte. Besonders in der Offensive sind die Trierer immer für schöne Aktionen gut, die Defensive war in dieser Saison mit 76 Gegentoren zu schwach. Ärgerlich ist die Unkonstanz, die die Mannschaft über weite Strecken der Saison zeigte.
Mosella Schweich: Eine Rückrunde, die so schnell keiner vergisst
Schwarz und Weiß, so kann man die beiden Halbserien der Schweicher beschreiben. Bis zum Winter roch es noch stark nach Bezirksliga, denn bis dato konnte die Mosella nur 16 Punkte sammeln. Häufig fehlte den Schweichern die entscheidende Portion Glück, dazu hatten die Moselstädter in der Hinrunde Probleme mit ihrer Chancenverwertung.
„Im Verein sind aber alle ganz ruhig geblieben und sie haben uns weiter arbeiten lassen“, blickte Mosella-Coach Eric Schröder zurück. Das Vertrauen sollte sich auszahlen, denn in der Rückrunde starteten die Schweicher eine famose Serie. Besonders im heimischen Winzerkeller waren sie schwer bezwingbar und holten die wichtigen Punkte gegen direkte Konkurrenten wie Tarforst oder Ellscheid. Früh erreichte das Team die 40-Punkte-Marke, Eric Schröder stapelte trotzdem lange tief und erdete sein Team erfolgreich. Obwohl der TuS Mosella gegen Ende der Saison nochmal schwächelte, ist man stolz auf das geleistete. „Hier weiß auch jeder wie dieser Klassenerhalt einzuordnen ist“, meinte Eric Schröder, der auf die geringen finanziellen Mittel des Vereins hinweist. In Schweich möchte man bevorzugt auf die eigenen Leute zurückgreifen, was in dieser Saison ohne Zweifel gelang. „Wenn ich Spieler aus der zweiten Mannschaft brauchte, waren sie immer direkt dabei und haben alles gegeben. Da hat die Zusammenarbeit Spaß gemacht.“
Viele Akteure spielten schon in der Jugend zusammen, was ein Grund für den tollen Teamgeist der Mannschaft ist. In den letzten Saisonspielen wurden, wenn auch verletzungsbedingt, punktuell neue U19-Spieler in den Kader integriert. Ein gelungenes erstes Seniorenjahr von Trainer Eric Schröder.
5vier-Fazit: Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung kletterte die Mosella in der Rückrunde verdient nach oben, die Moral des Teams war zu jederzeit tadellos und fußballerisch machte man einen großen Schritt nach vorne. Dazu ist der Winzerkeller wieder zu einer Festung geworden, die nicht leicht zu erobern ist.
Zum zweiten Teil des Rückblicks mit der U23 von Eintracht Trier und dem SV Morbach geht es hier.
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