In der Rheinlandliga ging eine Saison ohne Ausreißer zu Ende. Keine Mannschaft konnte an das Tor zur Oberliga klopfen, auch um ein Abstiegsendspiel kamen alle Mannschaften herum. 5vier lässt die Spielzeit 2012/2013 Revue passieren. Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit der U23 von Eintracht Trier und mit dem SV Morbach.
Eintracht Trier U23: Erfolgreich berappelt in der Rheinlandliga
Die vergangene Saison der U23-Nachwuchsabteilung war ernüchternd. Sang- und klanglos stieg die Mannschaft aus der Oberliga ab, in der Rheinlandliga erfolgte ein kompletter Neustart. Mit Erfolg. Trainer Herbert Herres übernahm die zweite Seniorengarde des Traditionsvereins komplett, zuvor betreute er nach dem Rücktritt von Christian Mergens die U19 und U23 gleichzeitig. Der wohl größte Erfolg der „Zwoten“ ist in der Profimannschaft zu finden, denn dort erspielte sich das Eigengewächs Christoph Anton einen Stammplatz und avancierte zum Publikumsliebling. Auf seinem Pfad wandelt nun auch Erik Michels, der sich wie Anton durch gute Leistungen in der Nachwuchsabteilung für den Regionalligakader empfehlen konnte.
Aber auch die anderen Jungspunde, die aus der A-Jugend in den Seniorenbereich rutschten, konnten sich erfolgreich beweisen. Daniel Braun, Carsten Cordier und Robin Strellen fanden auf Anhieb den Weg in die Startelf. Meliani Saim und Kevin Arbeck bekamen in der Rückrunde ihre Einsatzzeiten und konnten überzeugen.
Dabei hatten die Trierer zu Beginn der Saison noch ihre Probleme, denn der Sprung von der A-Jugend in den Seniorenbereich gelang nicht spielend. Erst ab dem glücklichen Auswärtssieg gegen den SV Morbach konnte sich der SVE in der Tabelle freischwimmen und erspielte sich eine breite Brust an Selbstvertrauen. Besonders auf dem heimischen Kunstrasen konnten die Moselkicker überzeugen, da blieben insbesondere die deutlichen Erfolge gegen Rot-Weiß Koblenz, die SG Bad Breisig und den FC Karbach im Gedächtnis hängen.
Gegen Ende der Saison wurde die gute Spielzeit von einigen Niederlage überdeckt. Durch personelle Schwierigkeiten in der eigenen und der Profimannschaft gingen Trainer Herbert Herres die Spieler aus, viele Akteure bissen auf die Zähne und schleppten sich trotz Verletzungen durch die letzten Spiele. Nach handfesten Niederlagen gegen den SV Morbach, die Sportfreunde Eisbachtal und den TuS Mayen gab es im letzten Saisonspiel einen versöhnlichen 1:2-Auswärtssieg gegen Mülheim-Kärlich – und das mit nur elf Spielern und Torwarttrainer Knut Budzisch im Kader.
Wie der Kader in der nächsten Saison aussehen wird, ist noch nicht klar. Die Eintracht lässt sich nicht in die Karten schauen. Fest steht, dass sich im Moselstadion vor allem im Sturm etwas tun muss. Erik Michels ist ab Sommer fest für den Regionalligakader vorgesehen, Toptorjäger Besart Aliu schnürt seine Fußballschuhe in Zukunft für Racing Luxembourg und Burak Sözen, der oft in der Rheinlandliga Spielpraxis sammelte, verlässt den SVE in Richtung TuS Koblenz.
5vier-Fazit: Diese Saison hat Spaß gemacht! Die stabilste der vier Mannschaften aus der Region konnte den guten Ruf der Jugendabteilung bestätigen. Schade, dass die Mannschaft nur wenig Zuschauerresonanz bekommen hat.
SV Morbach: Mit einem blauen Auge davon gekommen
Im Hunsrück passierte in dieser Saison genau das, was man vermeiden wollte. Vor der Saison verpflichtete man mit Dieter Müller einen Trainer, der endlich die hohe Fluktuation in der Coachingzone beenden sollte. Im Februar verließ Dieter Müller wieder den Verein.
Der Grund: Der SVM steckte mitten im Abstiegskampf. Zu wenig für den ambitionierten Verein, der sich als Ziel gesteckt hat, langfristig in die Oberliga aufsteigen zu wollen. Dabei war die torreiche Sommervorbereitung vielversprechend. Zwar ging mit Eloy Campos der wohl beste Torjäger der Rheinlandliga, dafür verpflichtete man mit Florian Galle und Georg Borschnek zwei erfahrene Akteure vom Regionalliganachbarn Idar-Oberstein.
Spielerisch machten die Hunsrücker in der Hinrunde auch keinen schlechte Job. Nett anzusehen waren die Partien im Alfons-Jacobs-Stadion, doch die Mannschaft vergaß das Tore schießen. Hinzu kam ein großes Verletzungspech, das die Routiniers Florian Galle, Andre Thom und Heiko Weber viele Wochen pausieren ließ. Welches Potenzial in der Mannschaft steckte, das blitzte insbesondere beim 7:0 Heimfestival gegen Mosella Schweich auf. Dennoch schaffte es die Mannschaft rund um Trainer Dieter Müller nicht, sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Nach einem kurzen Zwischenhoch im Oktober verfiel die Mannschaft zurück in alte Muster und befand sich im März in akuter Abstiegsgefahr. Trainer Müller, der im Januar schon bekannt gab, den Verein im Sommer berufsbedingt zu verlassen, entschied sich zu einem früheren Rücktritt. Bernd Schreiber als Interimstrainer mit Unterstützung von Co-Trainer Kevin Greweling sollte den Hunsrückern neue Impulse verleihen und das Ruder herumreißen. Das gelang, der SV Morbach übersprang frühzeitig die 40-Punkte-Marke und wird ab der kommenden Saison von Rainer Nalbach trainiert, der in der Vergangenheit schon mehrmals für den SV Morbach tätig war.
Grund zur Freude hatte der SVM trotzdem: Im Rheinlandpokal kam man bis ins Halbfinale, wo man knapp gegen den FSV Salmrohr unterlag. Ein kleiner Höhepunkt in einer unter dem Strich enttäuschenden Saison.
5vier-Fazit: Im Hunsrück ging der Neuanfang fast daneben. Dabei zeigten die Morbacher insbesondere in der Hinrunde erfrischenden Offensivfußball, der zusammenfassend zu wenig Punkte brachte. Bernd Schreiber und Kevin Greweling setzen mehr auf die Defensive und gaben der Mannschaft so die Sicherheit im Spiel zurück.
Hier geht es zum ersten Teil des Rückblicks mit dem FSV Tarforst und Mosella Schweich.
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