Zwei Jahre nach dem verheerenden Absturz einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen, die durch den Piloten absichtlich in den Berg gesteuert worden war, prüft die Muttergesellschaft Lufthansa derzeit die Zwei-Personen-Regel, die sie nach dem Absturz eingeführt hatte.
Trier / Frankfurt. Die European Aviation Safety Agency (kurz EASA) hatte damals die Empfehlung zu der Regel herausgegeben, die besagt, dass immer zwei Personen der Flugbesatzung im Cockpit sein sollten. Muss ein Pilot zur Toilette soll für ihn ein Flugbegleiter ins Cockpit kommen. Bei der Germanwings-Katastrophe hatte der Copilot Andreas Lubitz die kurze Abwesenheit seines Kollegen genutzt, um die Cockpit-Tür zu blockieren und den Airbus A320 via Autopilot anschließend in die französischen Alpen zu steuern. Alle 150 Passagiere kamen bei dem Aufprall ums Leben.
Nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Focus“ prüft und bewertet die deutsche Traditions-Airline die Regel, was laut „Focus“ schon im Mai passieren könnte. Das Luftfahrt-Magazin „aero.de“ berichtet weiterhin, dass Terroristen durch die Regelung ein Eindringen möglich gemacht werde, da die Cockpit-Tür durch den Personenwechsel verhältnismäßig lange offen bleibt. Eine offene Tür zur Steuerzentrale der Flugzeuge wird sich aber auch ohne Zwei-Personen-Regel nicht verhindern lassen, da der Pilot das Cockpit auf dem Weg zur Toilette zwangsläufig verlassen muss.
In den USA existiert die Regel seit dem 11. September und ist seitens der Federal Aviation Administration (kurz FAA) zwingend vorgeschrieben. Das Problem der etwas länger geöffneten Cockpit-Tür lösen die Flugbegleiter in Übersee mit einem quer im Gang positionierten Flugzeug-Trolleys.
Laut dem „Focus“ denken auch Condor, Air Berlin und TUIfly über eine Abschaffung der Regel nach. Billigflieger Ryanair hingegen will auch weiterhin an der Regelung festhalten.
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Titelbild: Peter Russell ; https://flic.kr/p/nR4ECr (Creative Commons-Lizenz)
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