Bei schönstem Wetter öffnete am gestrigen Montag, 2. Dezember, der 4. Weihnachtsmarkt der Uni Trier auf der Forumsplatte vor der Mensa. 5vier.de war dort – und hat mit Triers Bänkelsänger Andreas Sittmann gesprochen.
Die offizielle Vor-Eröffnung fand bereits am vergangenen Freitag um 12 Uhr statt. Universitätspräsident Prof. Michael Jäckel, der gestern nicht anwesend sein konnte, und der Geschäftsführer des Studiwerks, Andreas Wagner, stießen vor dem Weihnachtsbaum an – mit den neuen, römisch durchnumerierten Weihnachtsmarkt-Tassen des Studiwerks.
Römischer Wein, Caritas und ESG
‚Klein, aber fein‘ ist vielleicht die beste Beschreibung für den alljährlichen Weihnachtsmarkt vor der Mensa Tarforst. Für das leibliche Wohl sorgt das Studiwerk – mit Herzhaftem vom Grill und süßen Waffeln. Glühwein darf auf einem Weihnachtsmarkt selbstverständlich nicht fehlen. Daneben bietet das Studiwerk diesmal eine Besonderheit an: Mulsum.
Ja, Mulsum hätten bereits die Römer getrunken, erklärt Alexandra Wagner-Casser, stellvertretende Leiterin der Campus-Gastronomie. Die ursprünglichen Zutaten: trockener Weißwein, Baumharz und Pfefferkörner. Das Harz wird heute durch Honig ersetzt.
„Die Reihenfolge ist ganz wichtig“, so Wagner-Casser über die Herstellung. Zuerst müsse man den Honig erwärmen, dann den Wein hinzufügen und schließlich die Pfefferkörner. Mulsum schmeckt angenehm süß. Nicht nur für Honigliebhaber eine gute Alternative zum Glühwein.
Weihnachtsgeschenke und Dekoartikel bietet der Stand der Caritas-Werkstätten an. Was hier verkauft wird, ist von Menschen mit Behinderungen gefertigt – und eignet sich nicht nur hervorragend, um die Weihnachtsdekoration zu ergänzen.
An einem weiteren Stand präsentiert sich die Evangelische Studentinnen- und Studenten-Gemeinde (ESG). Neben Infos gibt es hier jeden Tag eine kleine, weihnachtliche Umfrage.
Eine folkige Auszeit auf der Forumsplatte
Seit dem ersten Uniweihnachtsmarkt sorgt Andreas Sittmann, Triers Bänkelsänger, mit Folk, bekannten Hits und Weihnachtsliedern für die musikalische Unterhaltung. Neu arrangierte 70er Jahre-Songs wechseln sich ab mit Vertonungen mittelalterlicher oder romantischer Texte – und vielem mehr. Mit dem großen Repertoire an Instrumenten, das dem Duo Andreas Sittmann/Walter Jaeger zur Verfügung steht – Geige, Mandoline, Banjo, Akkordeon, Gitarre -, klingt da auch Bekanntes ein bisschen anders.
„Wir freuen uns immer wahnsinnig“, sagt Sittmann, der als Bänkelsänger auch Stadtführungen anbietet, über die Auftritte auf dem Uniweihnachtsmarkt. Manchmal setze sich sogar einer mit seinem Instrument dazu und mache einfach mit. Das tut an diesem Tag Behnam Hassani mit seinen Trommeln.
Mit der Musik begonnen habe er erst im Alter von 16, 17 Jahren – und schuld daran seien die langen Sommerferien in Frankreich gewesen. Die Gitarre und ein Songbuch von Reinhard Mey hätten am Anfang gestanden. Folk habe er schon immer gemocht und dann sei da auch noch der Einfluss der Bretagne mit ihrer Musik gewesen. All das hört man noch immer heraus. Und es hat Erfolg.
20 Jahre erfolgreich – die Rambling Rovers
„Man muss sehr vielfältig sein“, so Sittmann, der die Musik seit Jahren hauptberuflich betreibt. Darunter fallen auch Auftritte auf Flusskreuzfahrten – „vor einem älteren Publikum“ – oder in Altenheimen, aber auch auf Mittelaltermärkten. Regelmäßig im Mai findet unter dem Titel „Mey im Mai“ der Reinhard Mey-Abend statt. Es sei immer wieder überraschend, bekennt Sittmann, wie viele Leute sich für diese Musik interessieren.
Ein anderes, großes Projekt Sittmanns ist die Band Rambling Rovers, die sich auf keltische Musik spezialisiert hat und in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, laut Sittmann „ein großes Geschenk“. Gefeiert habe man das mit einem großen Jubiläumskonzert im Brunnenhof und der Veröffentlichung des neuen Albums „rigs of barley“. Das nächste Konzert findet am Samstag, 7. Dezember, in der Alten Synagoge in Schweich statt. Die Rambling Rovers werden dort ihre neue CD präsentieren und Weihnachtslieder spielen. Die Veranstaltung ist allerdings ausverkauft.
Immer wieder beliebt
Obwohl ein Großteil des Publikums mit der Band alt werde, erlebe gerade der Folk immer wieder eine Renaissance. Man spiele daher meist vor einem altersmäßig „bunt gemischten“ Publikum. Überhaupt, erklärt Sittmann, beobachte er, dass der Spaß an Livemusik, an Darbietung wachse. Gerade in der heutigen, digitalisierten Welt. „Man hört wieder gern zu.“
Und zuhören lohnt sich. Bunt und fröhlich kommt diese Musik daher, dann wieder ruhig und besinnlich, bietet genau die passende Stimmung für einen Uniweihnachtsmarkt – ohne dabei mit Weihnachtsmusik zu überfordern.
Auch in den nächsten Jahren wird es von Andreas Sittmann noch einiges zu hören geben. Geplant ist unter anderem die musikalisch-erzählerische Umsetzung von Joseph von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“.
Wir sind gespannt und wünschen Andreas Sittmann und den Rambling Rovers weiterhin viel Erfolg und ein begeistertes Publikum.
[statistik] Der Weihnachtsmarkt auf der Forumsplatte der Uni ist noch bis einschließlich Freitag, 6. Dezember, täglich von 11.15 bis 14.30 geöffnet.
Weitere Infos zum Uniweihnachtsmarkt gibt es auf www.studiwerk.de
Mehr über Andreas Sittmann und die Band Rambling Rovers gibt es hier und hier [/statistik]
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