Wasserfeste Unterkünfte, Besuche von Arzt und Schule, Impfungen – auf den Fidschi-Inseln fehlt vielen Menschen das Geld für existenzielle Dinge. Ein Volunteer aus Trier will dagegen kämpfen – und ruft zu Spenden auf.
Henry James hat mal den wertvollen Satz gesagt. „Drei Dinge sind im Leben eines Menschen wichtig“, fand der amerikanische Schriftsteller. „Erstens: Menschlichkeit. Zweitens: Menschlichkeit. Und drittens: Menschlichkeit.“ Doch Menschlichkeit ist nicht nur eine Forderung, Menschlichkeit ist nicht nur ein Wort, Menschlichkeit ist auch Handeln. Michelle Bläsius beweist das gerade auf den Fidschi-Inseln, wo die 16-Jährige als Volunteer in einer Schule arbeitet. Nun bittet sie in einem Offenen Brief um Spenden für die Insel im Südpazifik. Der Grund dafür ist die Begegnung mit einer bemerkenswerten Frau, die die Tochter des ehemaligen Vorstandsmitglieds Robert Bläsius in Nadi auf der Insel Viti Levu kennengelernt hat – und die mit ihrem Projekt „Golden Hands“ gegen die Armut auf den Fidschi-Inseln kämpft.
Die Frau namens „Teacher Ini“ gründete das Projekt, obwohl ihr selber nach einem schweren Unfall das Geld für eine Operation fehlte. Von ihrem Monatslohn von 280 Fidschi-Dollar, was umgerechnet knapp 120 Euro sind, opfere sie die Hälfte ärmeren Menschen, um ihnen zu helfen. „In den letzten zwei Jahren konnte sie so schon über 25 Familien ein wenig unterstützen“, schreibt Michelle Bläsius. Doch die Hilfe hat ihre Grenzen. Ihrer eigenen Familie habe die tatkräftige Erzieherin die Unterstützung verschwiegen. „Vor kurzem hat ihr Sohn sie gefragt, ob sie denn für ihre Arbeit kein Geld bekäme, weil sie sich nie was leisten könnten. An diesem Tag wurde Ini klar, dass sie das nicht mehr lange alleine durchhalten kann und ihre Familie das Geld ebenso dringend benötigt.“
Gerührt von der Menschlichkeit will nun auch Michelle Bläsius helfen. „Ich habe bis jetzt keinen anderen Menschen kennengelernt, der so viel Herz besitzt“, schreibt sie. In ihrem Brief ruft sie zur Hilfe auf, die bitter nötig ist. Ende Oktober beginnt die Regenzeit auf den Fidschi-Inseln, für die wetterfeste Unterhalte gebaut werden müssen. Die Jugendliche aus Detzem hofft auf genügend Mittel, weil sie noch mehr Bedarf sieht. Die 16-Jährige will Geld für Sanitäranlagen, einen Garten mit Grundnahrungsmitteln, Kleidung, Arztbesuche, Impfungen und Schulbesuche auftreiben.
Wie dringend die Menschen auf Hilfe angewiesen sind, beschreibt sie anhand einer fünfköpfigen Familie, die in einer kleinen Blechhütte ohne fließendes Wasser und Sanitäranlagen lebt. Die Großmutter lebe allein mit ihren vier Enkeln zusammen, sie könne kaum gehen und sich nicht um die Kinder kümmern. „Mit mehr als zehn Volunteers haben wir vor drei Wochen geholfen, einen Riesenmüllberg vor der Hütte zu entsorgen. Seit Jahren wurde sämtlicher Müll einfach dort abgelegt und es kamen unter alten Kleidern, verrosteten Küchenutensilien, verschimmelten Nahrungsresten, toten Tieren allerlei Krabbeltiere hervor. Es stank zudem fürchterlich.“
Auch Vater Robert Bläsius hofft auf Unterstützung aus Deutschland: „Wir können versprechen, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird.“ Bis Ende Dezember bleibt Eintracht-Fan Michelle noch in dem Land, kümmert sich um die Verwendung der Gelder, will anpacken, den Menschen in Not helfen.
Der SV Eintracht Trier 05 hat eine große Kiste mit Jugendtrikots in den Südpazifik geschickt, Trikotsponsor Romika 100 Paare an Kinderschuhen. „Wir können nicht jeder Familie helfen, auch wenn ich es gern tun würde“, weiß Michelle Bläsius und gibt sich kämpferisch. „Einigen auf dieser Insel können wir doch helfen beim Überleben“, schreibt die 16-Jährige. Auch im Auftrag der Menschlichkeit.
Ihr wollt nun auch spenden?
Alle Informationen, Bilder und Hintergründe zur Verwendung der Spenden gibt es unter: http://socialprojectgoldenhands.blogspot.com
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