Die kommende Spielzeit 2014/15 wird nach einem Jahrzehnt die letzte Spielzeit für Intendant Gerhard Weber sein. Seine Nachfolge ist schon seit einigen Monaten ausgeschrieben, mit der nächsten Spielzeit verabschiedet er sich mit drei eigenen Inszenierungen von Trier.
Auch in der kommenden Spielzeit werden wieder einige Highlights auf die Theaterfreunde der Region Trier und Umgebung warten. Nicht nur Freude und Erwartung liegen bei dem kommenden Programm, welches am Donnerstag, den 6.Februar vorgestellt wurde, in der Luft. Vielmehr klingt der neue Spielplan nach einem fulminanten Abschied für Intendant Gerhard Weber, der das Theater Trier in den letzten 10 Jahren um so manche Klippe schiffte.
Wir stellen euch die einzelnen Stücke kurz vor, sodass ihr schon mal einen kleinen Eindruck gewinnen könnt, was da in der nächsten Spielzeit auf euch zukommen wird.
Was wird los sein im Schauspiel?
[statistik]Mit BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER geht’s los im Schauspiel: Obwohl eine Bande brandstiftender Hausierer umgeht, die sich in Dachböden einnistet und ein Feuer entfacht, nimmt Haarwasserfabrikant Gottlieb Biedermann den Schmeichler Schmitz bei sich auf. Der schmiert dem Fabrikanten ordentlich Honig um den Bart und lässt ihn sich in seiner Menschlichkeit und Barmherzigkeit sonnen. Selbst als weitere Bekannte von Schmitz auf dem Dachboden einziehen und sogar ein paar Benzinkanister mitbringen, verschließt Biedermann die Augen. Fehlt nur noch die Antwort auf die Frage: „Haben Sie Feuer?“ Inszeniert wird Max Frischs „Lehrstück ohne Lehre“ von Steffen Lars Popp, der vor zwei Spielzeiten bereits die PHYSIKER auf die Große Bühne brachte. Mit lehrreichen Stücken ohne „Moral von der Geschicht'“ ist er also vertraut.
Premiere ist am: 27.09.2014[/statistik]
[statistik]Das Kinderstück in der kommenden Spielzeit wird das bereits durch die Augsburger Puppenkiste beliebte Werk von Max Kruse sein: URMEL AUS DEM EIS. Der Sohn der berühmten Puppenspielerin Käthe Kruse schuf neben „Urmel aus dem Eis“ noch zahlreiche andere Kinderbücher, die bis heute verzaubern. Die Geschichte um das Urmel, das von dem Professor Habakuk Tibatong aufgetaut und im Sprechen unterrichtet wird, fasziniert seit jeher Jung und Alt und wird sicher auch im Theater Trier ein Hingucker sein. Regie wird Jan Schuba führen, der im aktuellen Kinderstück noch den Shir Khan spielt.
Premiere ist am: 19.11.2014[/statistik]
[statistik]Mit DER KLEINE HORRORLADEN wartet ein weiteres Musical auf den Theatergänger. Protagonist Seymour ist schüchtern und arbeitet in einem ziemlich herunter gekommenen Blumenladen. Die Geschäfte laufen schlecht. Bis eines Tages eine fremdartige Pflanze zwischen den anderen Blümchen wächst. Dumm nur, dass die statt auf normalen Dünger mehr Appetit auf Menschenfleisch hat. Das Kultmusical, das in kürzester Zeit von einem winzigen Theater in New York auf eine große Bühne in New York umziehen musste, kommt mit seinem Witz, seinem Charme und nicht zuletzt seinen großartigen Hits nach Trier. Die Inszenierung übernimmt, wie bei dem geplanten Musical SORAYA, wieder Gerhard Weber.
Premiere ist am: 13.12.2014[/statistik]
[statistik]DIE ORESTIE ist ein antiker Tragödienzyklus von Aischylos, in einer Prosafassung von Peter Stein und beschreibt die tragische und gewaltvolle Geschichte der Familie der Atriden. Bekannter als ihr Familienname sind eher die einzelnen Familienmitglieder: Agamemnon, Klytämnestra, Iphigenie, Orest und Elektra. Keines der Familienmitglieder hat sich mit Ruhm bekleckert: Um die Götter günstig für seinen Kriegseinsatz gegen Troja zu stimmen, hat Agamemnon seine älteste Tochter Iphigenie der Göttin Artemis geopfert. Seine Frau Klytämnestra nimmt dafür Rache an dem Kriegsheimkehrer. Der gemeinsame Sohn Orest und die Tochter Elektra üben dafür wiederum Rache an der Mutter. Orest wird schließlich noch von den Erinyen verfolgt, Rachegöttinnen, die seinen Tod fordern. Doch Apollon unterbricht die Teufelsspirale aus Gewalt, Rache und Mord. Ein neues selbstbestimmtes Denken bricht bei den Menschen an. Alexander May wird das Stück auf die Bühne bringen. Erneut ein antiker Stoff, der in Deutschlands ältester Stadt an der richtigen Stelle zu sein scheint.
Premiere ist am: 21.02.2015[/statistik]
[statistik]Matthieu Delaporte und Alexandre de la Petelliére schrieben mit DER VORNAME nicht nur ein weiteres erfolgreiches Drehbuch, sondern zudem eines der erfolgreichsten, modernen Theaterstücke. Zur Zeit wird es in mehr als 15 Ländern aufgeführt und kam 2012 sogar in die Kinos. Der Stoff ist so einfach wie explosiv: Das Ehepaar Garaud hat zum Essen geladen. Freunde und Familienmitglieder kommen natürlich und freuen sich auf einen entspannten und gemütlichen Abend. Da entbrennt eine heiße Diskussion. Das ungeborene Kind der schwangeren Anna soll Adolphe heißen. Die Diskussion um den Vornamen bringt noch so einiges mehr ans Tageslicht: ungesagte Wahrheiten, verletzte Eitelkeiten, verheimlichte Rivalitäten. Inszeniert wird das feurige Stück von Caroline Stolz, die schon DER NACKTE WAHNSINN eindrucksvoll auf die Bühne brachte.
Premiere ist am: 25.04.2015[/statistik]
[statistik]Auch OTHELLO – RELOADED übernimmt der Noch-Intendant, ein Schauspielstück mit musikalischen Elementen nach William Shakespeare. Der Klassiker im neuen Gewand, frisch eingekleidet von Intendant Gerhard Weber selbst: die Fassung stammt von ihm. Othello, in der neuen Fassung Pilot einer Bomberstaffel hat heimlich das Supermodel Desdemona geheiratet. Desdemonas Vater, ein texanischer Ölmilliardär, weiß natürlich nichts davon. Jagos, der Chef einer Sicherheitsfirma, schürt durch Intrigen Othellos Eifersucht. Die, zusammen mit einer Mischung aus Gewalt und Drogen, münden letzten Endes in einen Amoklauf Othellos. Unterstützt und untermalt wird die Inszenierung von der Musik Sven Sorrings.
Premiere ist am: 20.06.2015[/statistik]
Im nächsten Teil stellen wir die Tanztheaterstücke der kommenden Spielzeit 2014/15 vor!
Kommentar verfassen