Von Torsten Franken
In einer umfangreichen Serie beleuchtet 5vier.de Trierer Sportvereine abseits des großen Medienechos. Denn unsere Stadt hat sportlich deutlich mehr zu bieten als nur die Eintracht, TBB oder die Miezen. In der siebten Folge begeben wir uns aufs Wasser.
Wenn am 1. August in London die Entscheidung um die olympischen Medaillen im Ruderachter der Männer fällt, wird auch ein Trierer an Bord sein. Richard Schmidt kommt zwar vom Ruderverein Treviris, dennoch könnte eine Goldmedaille auch bei der Rudergesellschaft Trier (RGT) für einen Mitgliederzuwachs sorgen.
Der 1883 gegründete Verein legt sein Hauptaugenmerk momentan auf den Breitensport und will damit auch Anfängern die Möglichkeit geben, den Spaß am Rudern auf der Mosel zu erleben. „Ich finde, dass es nicht das Wichtigste ist, im Leistungssport die absolute Spitze zu sein. Im Sportverein geht es auch um Bewegung und das Zusammensein“, erklärt Rolf Linn, Erster Vorsitzender der Rudergesellschaft.
Die Faszination des Rudersports
So stehen vor allem gemeinsame Aktionen, wie eine alljährliche Wanderfahrt zu Pfingsten oder die Teilnahme an der Vogalonga in Venedig, einer großen Bootsregatta durch die Lagunenstadt, auf dem Plan. So ist man bei der RGT immer erfreut über neue Interessenten. „Die einzige Voraussetzung ist, dass man schwimmen können muss“, so Linn, der aber hinzufügt: „Fast alle Anfänger sagen, dass sie sich das einfacher vorgestellt haben. Man muss mehrere Bewegungen koordinieren und dazu kommt noch die Technik des Ruders. Man muss sich darauf einstellen, dass man ein bisschen Geduld braucht.“
Doch genau darin sieht er die Faszination des Rudersports: „Es sind praktisch alle Muskeln in Bewegung und die Eleganz der Bewegung macht den Rudersport aus. Die Technik ist zwar sehr kompliziert, aber wenn es dann klappt, ist die Freude umso größer. Es löst Begeisterung aus, wenn man sich nicht nur anstrengt, sondern auch sieht, dass man schnell durchs Wasser gleitet.“ Im Sommer trainieren die Ruderer der RGT immer dienstags und donnerstags um 19 Uhr am Bootshaus am Zurlaubener Ufer.
Das neue Drachenboot
Für Ruderanfänger ist besonders das neue Drachenboot interessant, das im April getauft wurde (5vier berichtete). „Es ist technisch einfacher das Drachenboot zu bewegen. Leute, die aus Jux mitmachen wollen, können ganz einfach eine Mannschaft bilden“, sagt Linn. Zusätzlich soll das Drachenboot mit seinem Trommler der RGT mehr Aufmerksamkeit bringen. Die Rudergesellschaft hat mit diesem neuen Boot die einzige Drachenbootgruppe in der Region.
Bislang musste man dazu immer bis nach Merzig fahren. Aber nicht nur reine Ruderer können gebraucht werden. „Das größere Problem ist momentan, dass wir wenige Leute haben, die die Jugend betreuen. Wir würden uns da über jeden, der sich engagieren will, sehr freuen“, ermutigt Linn.
Hier finden Sie die bisherigen Folgen der Serie:
Triers Sportvereine VI – Hockey, eine Stufe schwerer
Triers Sportvereine V – Eine ruhige Kugel schieben
Triers Sportvereine IV – Rasenschach statt „Hau-drauf“
Triers Sportvereine III – Keine Verschnaufpausen
Triers Sportvereine II – Deutscher Meister aus der Moselstadt
Triers Sportvereine I – Der vergessene Bundesligist
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