Grundsätzlich attestiert die Untersuchung „Studium und Ernährung“ auch den Studierenden in Rheinland-Pfalz ein ausgewogenes Essverhalten. Dennoch fällt auf: In Bezug auf den Konsum von Fertiggerichten und die Inanspruchnahme von Lieferdiensten liegen rheinland-pfälzische Studierende in Deutschland ganz weit vorn – ebenso beim Verzehr von Süßwaren, was hier vor allem auf die männliche Lust am Naschen zurückzuführen ist. An der Befragung zum individuellen Ernährungsverhalten haben bundesweit rund 19.000 Studierende teilgenommen.
Maastricht, Köln (Januar 2018): Der Frage, wie sich Studierende in Rheinland-Pfalz ernähren, geht derzeit eine regionalisierte Auswertung zur Untersuchung „Studium und Ernährung“ nach, die vom Kölner Beratungsunternehmen Constata in Zusammenarbeit mit der Maastricht University vorgelegt wurde. Die Besonderheit aus Länderperspektive: Hinsichtlich des Verzehrs von Fertiggerichten belegen Studierende aus Rheinland-Pfalz im bundesweiten Vergleich den zweiten Rang (20,4 %).
Ein leicht höherer Verbrauch lässt sich hierzu lediglich bei angehenden Akademikern in Berlin (20,8 %) beobachten. Und auch bei der Nutzung von Lieferdiensten ist Rheinland-Pfalz Teil der Spitzengruppe: Rang 3 im bundesweiten Vergleich, knapp hinter Hessen und dem Saarland. Kurzum: Studierende aus Rheinland-Pfalz mögen es beim Thema Ernährung offenbar gerne schnell und unkompliziert.
Gemüse und Obst sind Hauptbestandteile der studentischen Ernährung
Der Blick auf die Beliebtheit unterschiedlicher Lebensmittelgruppen deutet generell auf eine Ausgewogenheit im studentischen Ernährungsverhalten hin. Dies gilt – abgesehen von der überdurchschnittlichen Vorliebe für Fertiges und Bestelltes – auch für Rheinland-Pfalz, wo „Gemüse / Salat“ (86,7 %) und „Obst“ (83,6 %) sehr häufig verspeist werden. „Fisch und Meeresfrüchte“ spielen bei der studentischen Ernährung hingegen eine untergeordnete Rolle. Der bundesweite Durchschnitt liegt hier bei 16,4 Prozent für die Angaben „mehrmals pro Woche“ und „täglich“. In Rheinland-Pfalz ist der Konsum mit 13,3 Prozent unterdurchschnittlich.
Darüber hinaus zeigt sich, dass das studentische Ernährungsverhalten stark an individuelle Lebensstile gekoppelt ist. So wurde ermittelt, dass Charaktere mit hohem Grundinteresse an den Themen „Ernährung“ sowie „Sport / Bewegung“ am häufigsten selbst kochen. Im Gegensatz dazu sind es Studierende mit Hang zum Lebensstil „Ausgehen / Feiern“, die im Wochenverlauf besonders oft essen gehen. Und die höchste Affinität zu Fertiggerichten lassen schließlich diejenigen Befragten erkennen, die sich in ihrer Freizeit am meisten zu „Internet und Games“ hingezogen fühlen.
Bundesweit höchster Süßwarenkonsum in Rheinland-Pfalz
Besonderes Augenmerk der durch die takeyoursweets Süßigkeiten GmbH in Auftrag gegebenen Studie liegt auf dem Bereich Süßwaren. Diese werden bundesweit von 58,2 Prozent der Studierenden „mehrmals pro Woche“ oder „täglich“ verzehrt. Vorne liegen diesbezüglich mit 64,8 Prozent weibliche Studierende, wohingegen männliche in lediglich 49,3 Prozent der Fälle regelmäßig zu Süßem greifen.
Und in Rheinland-Pfalz? Hier gaben 64,0 Prozent der Befragten an, täglich oder mehrmals pro Woche Süßigkeiten zu konsumieren, was bundesweit den Spitzenwert bedeutet. Das Ergebnis resultiert vor allem aus einem weit überdurchschnittlichen Süßwarenkonsum auf männlicher Seite (59,6 %). Zwar liegen deren weibliche Kommilitonen mit 67,1 Prozent noch deutlich darüber, im bundesweiten Geschlechtervergleich ist dieser Wert jedoch nur leicht überdurchschnittlich.
In Prüfungsphasen steigt der Süßwarenkonsum beträchtlich – gerade auf weiblicher Seite
Darüber hinaus wurde auch der Süßwarenkonsum in Prüfungsphasen in den Blick genommen. Hierzu gaben bundesweit 47,1 Prozent der weiblichen Studierenden an, im Umfeld von Hochschulprüfungen häufiger zu Schokolade und Co. zu greifen als in weniger stressigen Semesterphasen. Auf den Süßwarenkonsum männlicher Studierender scheint der Faktor Stress hingegen erheblich weniger Einfluss auszuüben, da hier lediglich 31,8 Prozent einen Mehrkonsum von Süßem angaben. Im Vergleich dazu konnte in Rheinland-Pfalz für beide Geschlechter ein (nahezu) durchschnittlicher Konsumanstieg in Prüfungsphasen ermittelt werden (Frauen: 47,5 %, Männer: 33,0 %).
Die Untersuchung „Studium und Ernährung“ wurde von der Maastricht University in Kooperation mit dem Kölner Beratungsunternehmen Constata herausgegeben. Grundlage hierfür ist eine bundesweite Erhebung zur Studienreihe „Fachkraft 2020“, an der im März 2017 rund 19.000 Studierende teilgenommen haben. In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung mit Schwerpunkt Süßwarenkonsum von der takeyoursweets Süßigkeiten GmbH.
Die Veröffentlichung steht als PDF unter http://takeyoursweets.de/downloads/fachkraft2020/studium_ernaehrung_regional.pdf kostenfrei zum Download bereit. Im Juni dieses Jahres wurden bereits bundesweite Ergebnisse der Untersuchung veröffentlicht. U.a. das Bundeszentrum für Ernährung berichtete hierüber: http://www.bzfe.de/inhalt/von-wegen-nur-pizza-30502.html.
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