Von Florian Schlecht
Der SV Mehring nimmt in der Fußball-Oberliga immer mehr Fahrt auf. Mit 1:0 siegte die Mannschaft von Dino Toppmöller, der wegen eines Zehenbruchs nicht auf dem Platz stand, bei der SV Elversberg II. Sven Kohlei erzielte das entscheidende Tor und nahm sich Worte seines Trainers zu Herzen.
Das Champions-League-Spiel zwischen Bayern München und Juventus Turin verfolgten die Fußballer des SV Mehring nicht am Fernseher, sondern über die Internetticker an den glühenden Smartphones. Die Tore von David Alaba und Thomas Müller nicht live sehen zu können, spielte für den Oberligisten auf der Rückfahrt vom 1:0-Erfolg bei der SV Elversberg II nicht die entscheidende Rolle. „Unser Sieg ist eindeutig wichtiger“, strahlte Trainer Dino Toppmöller, der wegen eines Bruchs des großen Zehs nicht auf dem Platz helfen konnte. In der Kabine fand er nach einer taktisch disziplinierten Vorstellung lobende Worte an seine Spieler. „Ich habe ihnen ein Riesenkompliment gemacht. Sie schaffen es als Gemeinschaft, Ausfälle zu kompensieren“, freute sich der A-Lizenz-Inhaber, der die Leistung seiner Mannschaft hoch einschätzte. „In vier Spielen in zehn Tagen haben wir dreimal die Null gehalten. Und das, obwohl wir richtig starke Gegner hatten, in der vergangenen Woche erst nachts aus Betzdorf zurückkamen und die Jungs noch einer Arbeit nachgehen.“
In Elversberg zeigte sich, dass in Mehring derzeit alle Spieler an einem Strang ziehen. Die Heimelf verbuchte mehr Ballbesitz, kam aber in den 90 Minuten zu keiner wirklichen Torchance. „Wir haben mit viel Engagement dagegengehalten. Das hat schon vorne angefangen und sich bis nach hinten durchgezogen, wo sich immer jemand in die Bälle geworfen hat“, befand Toppmöller. Ahmet Boussi verpasste in der ersten Halbzeit die Führung der Gäste, als er eine Hereingabe mit der Hacke nicht richtig erwischte (22.).
Als Elversberg im zweiten Durchgang zunehmend Oberwasser bekam, konterte Mehring postwendend zum 0:1. Sven Kohlei stürmte nach einer Hereingabe von Boussi von der linken offensiven Außenbahn heran und hämmerte den Ball voller Selbstvertrauen unter die Latte (65.). Ein wichtiges Tor für den Mittelfeldspieler, für den in der Winterpause noch eine Rückkehr zur SG Wittlich zur Debatte stand und der immer wichtiger für Mehring wird. „Ich habe nach dem Abschlusstraining gesagt, dass er noch mehr kann, ein guter Fußballer ist und alle seine Möglichkeiten ausspielen soll“, freute sich Toppmöller so besonders für Kohlei.
Mit vereinten Kräften wehrten sich die Gäste im Anschluss erfolgreich gegen den Ausgleich. Danach durften sie in der Kabine erleichtert die Kontaktaufnahme zum unteren Mittelfeld der Oberliga feiern. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt, sie lebt wieder in Mehring. Im Bus konnten die Spieler auf der Tour zurück daher gelassen das Bayern-Spiel an den glühenden Smartphones verfolgen.
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Mehring: Basquit – Diederich, Kohl, Ageman, Eifel – Lorenz (67. Fleck), Kön, Meyer, Kohlei (75. Weinberg) – Ting (80. Schwarz) – Boussi.
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