Martin „Köbi“ Köbler, der Stadionsprecher von Eintracht Trier, richtet sich vor den Heimspielen der Eintracht in seiner 5vier-Kolumne an die Anhänger des Traditionsvereines und spricht die Worte aus, die sonst unausgesprochen bleiben. Heute beschäftigt sich Köbi mit dem anstehenden Duell gegen die TuS Koblenz im Viertelfinale des Rheinland-Pokales.
Liebe Eintrachtler,
heute ist es also soweit. Binnen knapp elf Monaten kreuzen sich die Klingen unserer Eintracht und die der TuS aus Koblenz zum vierten Mal – und zum zweiten Mal im Rheinlandpokal. Während die beiden Partien in der Liga für uns im Endeffekt enttäuschend jeweils 0:0 endeten, so denken wir in diesen Tagen doch alle an diesen einen Tag, den 26. Mai 2011, als wir den favorisierten Drittligisten im Pokalfinale mit 2:0 bezwangen und vor euphorisierter, entfesselter, heimischer Kulisse in den DFB-Pokal einzogen. Der FC St. Pauli folgte, der große Kampf gegen den Hamburger SV und damit verbunden zwei weitere Feste in Triers Norden. „Wenn das Moselstadion die Lichter anwirft, dann ist Pokalstimmung“, kommentierte einst Rolf Töpperwien für das ZDF – und vermittelte genau das, auf was es auch heute ankommt.
Denn heute Abend werden uns und unserer Mannschaft wieder die Grundwerte dieses Sportes abverlangt: Einsatz, Unterstützung, Wille zum Sieg. Die tabellarische Situation in der Liga, in der unsere Gäste die rote Laterne inne haben, darf in unseren Köpfen keine Rolle spielen. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze – das gilt auch und vielleicht sogar vor allem für den Rheinlandpokal. Koblenz ist auswärts kompakter als zuhause, was nicht zuletzt der 3:2-Erfolg im Stadion Rote Erde bei Titelmitfavorit Borussia Dortmund II vor einer anderthalben Woche beweist. Es wird, wie die letzten Partien auch, ein Kampf auf Biegen und Brechen, ein Duell auf Augenhöhe, bei dem Nuancen den Ausschlag geben können zwischen den Welten „Himmel hoch jauchzend“ und „Zu Tode betrübt“.
Dessen müssen wir uns alle bewusst sein – aber auch im Hinterkopf haben: Moselstadion und Pokal, das ist eine ganz besondere Liebesgeschichte. Fragt man deutschlandweit nach Stadien, in denen Pokalgeschichte geschrieben wurde, kommt neben „Insiderantworten“ wie das Hardtwaldstadion in Sandhausen (SV Sandhausen – VfB Stuttgart) oder das Olympiastadion München (FC Bayern – FC Homburg) unser Moselstadion an erster Stelle – noch vor der Bremer Brücke in Osnabrück und dem Millerntor auf St. Pauli.
Heute Abend können wir einen großen Schritt machen Richtung große, weite Fußballwelt. Heute Abend können wir mindestens einem weiteren Festtag im DFB-Pokal ein gutes Stück näher kommen. Kurzum: heute ist ein „Tag wie dieser“, wie es die Toten Hosen momentan landauf, landab besingen: „Ich wart seit Wochen auf diesen Tag, und tanz‘ vor Freude über den Asphalt – als wär’s ein Rhythmus, als gäb’s ein Lied – das mich immer weiter durch die Straßen zieht.“ Unser Rhythmus, liebe Eintrachtler, ist unser Spielplan. Das Lied, das uns durch die Straßen zieht, ist unser Verein. Machen wir, dass wir heute Abend gemeinsam singen können:
„An Tagen wie diesen – wünscht man sich Unendlichkeit.
An Tagen wie diesen – haben wir noch ewig Zeit.
In dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht,
Erleben wir das Beste – kein Ende ist in Sicht.“
Kein Ende in Sicht. Nicht für unsere Serie im Rheinlandpokal. Nicht für unsere Serie im DFB-Pokal. Kein Ende in Sicht!
Gebt alles, Jungs auf dem Rasen!
Gebt alles, auf den Tribünen!
AUF GEHT’S, EINTRACHT!!!
Ich zähl‘ auf Euch!
Euer Köbi.
Eintracht Trier – TuS Koblenz / Bitburger Rheinlandpokal Viertelfinale / Mittwoch, 25. April, 19 Uhr / Moselstadion Trier
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