Von Stephen Weber
Wer hätte das vor wenigen Wochen zu vermuten gewagt: Die TBB Trier findet sich nach erfolgreicher Hinrunde infolge einer Negativserie zum Ende der Saison mitten im Abstiegskampf wieder. Nach zuletzt fünf Pleiten in Serie und mit noch drei schweren Auswärtsduellen vor der Brust wurden die moselstädtischen Play-Off-Träume in Windeseile vom kettenrasselnden Abstiegsgespenst verdrängt.
Eine Faustregel besagt: Rückschläge wirken sich im ersten Moment meist negativ auf das Leistungsvermögen von Sportlern aus. Vor allem wenn sie von einem derart hohen Grad an Suspense umgeben sind, wie es bei der 82:87-Overtime-Niederlage der TBB am vergangenen Sonntag gegen Tübingen der Fall war. Doch man kann auch positive Elemente aus solch einer vergebenen Chance ziehen, hofft zumindest TBB-Co-Trainer Thomas Päch: „Wir waren ja schon fast der sichere Sieger und haben wirklich gut gespielt. Darauf müssen wir nun aufbauen, da man an diesem Abend auch sehr viel richtig gemacht. Nur konnten wir es nicht zu unseren Gunsten beenden. Das haben wir der Mannschaft versucht, nach der verlorenen Partie zu vermitteln.“
Deshalb stand an den zurückliegenden Tagen unter anderem Kommunikation auf dem Trainingsplan der Trierer Basketballer: „Wichtig ist es, dass wir nach den vergangenen Wochen die Spieler stärken, ihnen Selbstvertrauen zurückgeben und sie mental fit für das Restprogramm machen“, bescheinigt Päch. Nach der verheerenden Niederlagenstafette im April reiht sich die TBB derzeit mit 26 Punkten auf dem 12. Tabellenrang ein. Bei noch drei ausstehenden Duellen platzieren sie sich nur mit einem Sieg Vorsprung auf den 17. des Klassements, den BBC Bayreuth, der sich mit 24 Punkten auf einem Fahrstuhlplatz positioniert. Eine heikle Ausgangssituation vor den Auswärtsfahrten zu den Fraport Skyliners (Sa, 20. April), Alba Berlin (Mi, 24. April) und den Artland Dragons (Sa, 27. April).
„Wir müssen Geduld haben“
Es werden zwei ungemein wichtige Wochen für die Mannschaft von Chef-Coach Henrik Rödl, die bereits am kommenden Samstag gegen die punktgleichen Frankfurter ihr erstes Endspiel bestreiten muss. Assistent Päch erwartet eine umkämpfte Partie: „In Frankfurt treffen zwei defensivstarke Teams aufeinander, die sich jeweils das Punkten sehr schwer machen werden. Deshalb zählt jeder Korb doppelt am Wochenende. Wenn es uns gelingt, unser Spiel abzurufen, sehe ich sehr realistische Chancen auf einen Sieg.“ Das Hinspiel entschieden die Moselstädter eindeutig mit 78:59 zu ihren Gunsten.
Doch die Basketballer aus der Mainmetropole sind zurzeit gut aufgelegt: Bei den zurückliegenden zehn Begegnungen verließen die Skyliners sieben Mal als Sieger das Parkett. Päch hat sich jedoch mit Coach Rödl und der Mannschaft eine Erfolgsformel zurecht gelegt: „Offensiv haben sie kleine Defizite. Wenn es uns gelingt, Ryan Brooks und Zachery Peackock einzuschränken, wäre das ein großer Vorteil für uns. Dann müssen wir geduldig spielen und gute Würfe bekommen. Uns darf nicht der Mut verlassen, dann klappt es auch mit dem Befreiungsschlag“, gibt sich der Co-Trainer zuversichtlich.
Am Samstag (20 Uhr) findet für die TBB in der Fraport Arena, Frankfurt die erste Möglichkeit statt, das ungeliebte Abstiegsgespenst vor dem letzten Spieltag zu vertrieben.
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