Der Auswärtssieg gegen die Telekom Baskets Bonn zählt zu den Highlights der Hinrunde. Nun gastieren die Lokalrivalen in der Arena. Jermaine Bucknor meldet sich nach längerer Verletzungspause zurück, stattdessen droht nun Laurynas Samenas auszufallen. Und im Hintergrund stellt man bereits die Weichen für die nächste Saison.
Ein kurzer Blick zurück: Es ist der 26. Dezember 2013, als die TBB den Trierer Fans ein Weihnachtsgeschenk par excellence überbringt. Mit 86:66 gewannen die Moselaner mitten im Magenta-Territorium und fügten den Gastgebern deren bis dato höchste Saisonniederlage zu. Wir titelten: „Seiferth schießt Bonn ab“ – und tatsächlich hatte der Nationalcenter mit 27 Punkten und 13 Rebounds beträchtlichen Anteil am Derbysieg. Doch die Vorzeichen vor dem Wiedersehen sind längst andere. Nach dem kontroversen Abgang von Ausnahme-Spielmacher Jared Jordan zu den Brose Baskets Bamberg fehlt den Bonnern ein zentrales Puzzlestück. Was in der Theorie als massive Schwächung erscheinen musste, steckten die Gäste aber gut weg. Mit Nachfolger Eugene Lawrence gelangen in den vier Spielen der Post-Jordan-Ära drei Siege gegen Bayreuth, Tübingen und Bremerhaven. Nun soll der Trier-Bann gebrochen werden, denn seit der Saison 2009/2010 verließen die Baskets das Arena-Parkett stets als Verlierer.
Bucknor einsatzbereit, dafür Verletzungssorgen bei Samenas
Nachdem Routinier Jermaine Bucknor weit länger als gehofft von seiner Unterarmverletzung außer Gefecht gesetzt wurde, kann der Kanadier am Samstag wohl endlich auflaufen. Nach eigenen Angaben ist der lädierte Arm wieder einsatzbereit, schon unter der Woche war der Forward wieder ins Training eingestiegen. Auszufallen droht stattdessen Laurynas Samenas: Bei einem Zusammenprall im Training zog sich der Litauer am Donnerstag eine schmerzhafte Oberschenkprellung zu, humpelte nach dem Training. Wiewohl nicht gerade als zimperlich bekannt, muss der Distanzschütze gegen Bonn möglicherweise die Segel streichen. Physiotherapeut Jinan Al-Shok will sich nicht festlegen: „Wir werden erst unmittelbar vor dem Spiel entscheiden“.
Ohne Samenas, bei der Niederlage gegen Tübingen mit 21 Punkten immerhin ein Lichtblick, fehlt Entlastung von außen. So stehen die Scoring-Leader Seiferth und Hughes unter größerem Druck. Aber vor allem defensiv gilt es, Jamel McLean und Eugene Lawrence im Zaum zu halten. Ersterer lief im März mehrfach heiß, legte ein durchschnittliches Double-Double auf. Lawrence hingegen erklärte mit 20 Punkten und 6 Assists gegen Bayreuth sehr anschaulich, wieso man ihn als Jordan-Ersatz verpflichtet hat.
Neue Geschäftstelle eröffnet – Beitzel legt Tätigkeit bei TBB-Sponsor nieder
Im Hintergrund arbeitet man bereits an den Strukturen für die neue Saison. Der Einrichtung neuer, erheblich größerer Geschäftsräume unweit der Arena sowie eine personelle Vergrößerung sollen die vereinsinterne Arbeit erleichtern. Vorstand Sascha Beitzel kündigt zudem eine „wesentlich aggressivere Sponsorensuche“ an – man werde intensiv daran arbeiten, dem Verein künftig mehr finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um sich mit der ligaweit expandierenden Konkurrenz messen zu können.
Dahingehend ist allerdings fraglich, ob das IT-Haus Föhren der TBB als Sponsor erhalten bleibt. Denn Beitzel trat unter der Woche als langjähriger Geschäftsführer des regionalen Unternehmens zurück. Der Sponsorenvertrag für die kommende Saison ist noch nicht ausgehandelt, ein Rückzug erscheint denkbar. Beitzel wiegelte allerdings ab: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zusammenarbeit ganz eingestellt wird“. Für seine Arbeit als TBB-Vorstand sieht der 42-Jährige derweil auch Vorteile: „Ich habe nun wesentlich mehr Zeit für den Verein“.
Tip-Off in der Arena ist um 20 Uhr. Der Livestream überträgt ab 19:30.
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