Erst eine Woche ist es her, als die TBB Trier einen triumphalen Heimsieg gegen den FC Bayern feierte. Am Samstag (20 Uhr) wollen die Rödl-Schützlinge in der Arena nachlegen, wenn das punktgleiche Phoenix Hagen zum Abstiegskrimi zu Gast ist.
Henrik Rödl ist kein Trainer, der lange auf einer Welle der Euphorie surft. Die Momente großer Siege weiß er aber zu genießen. Auch den ehemaligen Basketball-Nationalspieler riss die Dramatik des 70:68-Heimsieg gegen den FC Bayern München förmlich mit. Beinahe wie Jürgen Klopp rannte er nach der Schlusssirene mit geballten Fäusten auf das Parkett, brüllte seine Freude heraus und feierte erleichtert mit den Fans. Doch schon wenige Tage nach dem Erfolg vor 5900 Zuschauern ist der Coach der TBB Trier wieder ein ganz sachlicher Analytiker, der den Blick nach vorne richtet. So wie es im Sport halt sein muss vor wichtigen Duellen. Wenn am Samstag Phoenix Hagen in der Arena zu Gast ist (20 Uhr), ist das für Rödl nämlich “ein Spiel, auf den der Öffentlichkeitsmagnet viel stärker gerichtet sein sollte als gegen die Bayern”.
Zwar steht hinter den „Feuervögeln“ nicht der auf der ganzen Welt bekannte bajuwarische Markenname und kein Uli Hoeneß, für die sportliche Zukunft der TBB Trier in der Bundesliga hat das Heimspiel gegen Hagen aber eine ungleich höhere Bedeutung. Für das Projekt Klassenerhalt kann ein Sieg schon ein echter Meilenstein werden. Hagen liegt punktgleich mit den Trierern auf Platz 15, steht in der Tabelle aber noch vor der Rödl-Truppe, weil sie das Hinspiel mit 83:78 gewonnen haben und der direkte Vergleich zählt.
„Hagen ist unberechenbar“
Auf die Bayern-Party folgt so ein kleines Karnevals-Endspiel. Auch Center Maik Zirbes warnt davor, sich vom jüngsten Erfolg gegen die Münchner verführen zu lassen. “Hagen hat eine unberechenbare Mannschaft, die bei einem guten Lauf schnell mal mit zehn Punkten vorne liegen kann.” Beim ersten Aufeinandertreffen hat die TBB das leidvoll erfahren. Zygimantas Jonusas und Marc Antonio “T.J” Carter sorgten alleine für 46 Punkte, es war ein Festival aus der Distanz, das Hagen zelebrierte. Denn sobald die Feuervögel die Gelegenheit zum Wurf wittern, greifen sie an. „Das müssen wir verhindern“, so Zirbes.
Die TBB Trier wird so in der Verteidigung gefordert sein, die Korbgefahr der Gäste zu unterbinden. Zugleich ist das Heimspiel die Gelegenheit, auch den direkten Vergleich für sich zu entscheiden und damit gleich doppelten Boden auf Hagen zu gewinnen. Dafür müsste das Rödl-Team einen Sieg mit mindestens sechs Punkten Unterschied einfahren. “Wir haben unseren Fokus schon voll auf Hagen gerichtet, das Spiel ist wichtiger”, ist die Bayern-Party für den Coach schon Vergangenheit. Er hat die Sinne geschärft für einen kleinen Abstiegskrimi. Rödl will dabei den vierten Heimerfolg in Serie einfahren, um den Wunsch vom Klassenerhalt möglichst schnell zu verwirklichen. Erst dann wäre die TBB auch im Karneval so richtig in Feierlaune.
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