Nach vier Pleiten in Serie zeigen die Eisbären Bremerhaven eine Trotzreaktion – und ein Ex-Trierer spielt groß auf. Beides zum Leidwesen der TBB, die mit einer 85:80-Niederlage aus dem Norden zurückreist. Das entscheidende Manko: Unter den Brettern hatten die Nordlichter durchweg leichtes Spiel.
Es sah nicht unbedingt abstiegsreif aus, wie sich der Tabellenfünfzehnte am Sonntagabend präsentierte – zu sehr beherrschte Bremerhaven die Partie defensiv und am Brett. Trier zeigte hingegen, dass trotz der jüngsten Erfolge noch immer Stabilität fehlt. Zwar ging die TBB noch mit einer 16:19-Führung ins zweite Viertel, dann aber kamen die Gastgeber dank ihrer konzentrierten Defensive immer besser ins Spiel. Zur Halbzeit lag Trier bereits mit 11 Punkten zurück; vor allem Adas Juskevicius und – ausgerechnet – Philip Zwiener waren aus der Distanz heißgelaufen. Der Ex-Trierer kam auf knapp 28 Minuten, 16 Punkte und fünf Rebounds bei exzellenter Quote (6/7).
Rödls Pausenansprache fruchtete zunächst nicht, Bremerhaven regierte auch im dritten Viertel weiter die Bretter, während nun Searcy und Adams das Scoring-Heft in die Hand nahmen. Die krasse Unterlegenheit der TBB beim Rebounding entpuppte sich als Dauerproblem – mit 43 zu 26 Abprallern und 17 (!) Offensivrebounds besaß Bremerhaven jederzeit die klare Lufthoheit über Seiferth und Kollegen. Seiferth selbst nahmen die Eisbären mit nur vier Punkten fast aus dem Spiel; der frischgebackene Allstar blieb ausnahmsweise sehr blass. So konnte Trier keinen Boden gutmachen und ging auch ins Schlussviertel mit einer 11-Punkte-Hypothek.
TBB trotz schwacher Vorstellung noch mit Siegchancen
Darius Adams erhöhte das Polster der Eisbären im letzten Viertel per Dreier auf 14 Punkte, damit schien der Deckel auf dem Fass zu liegen. Umso erstaunlicher, dass Trier doch noch einmal in Schlagdistanz kam. Denn gegen die Inside-Dominanz des Gegners suchte man das Heil notgedrungen von der Dreierlinie; durchaus mit Erfolg (13 von 26). Big Shots von den kämpferischen Jermaine Anderson und Trévon Hughes (19 bzw. 21 Punkte) sorgten gar für einen 7-0-Lauf in nur 20 Sekunden – plötzlich keimte wieder Hoffnung auf.
Vitalis Chikoko verkürzte bei zwei Minuten Restspielzeit sogar noch weiter auf 77:72. Wider alle Wahrscheinlichkeit war die TBB doch noch auf fünf Punkte herangekommen, die Gastgeber wirkten nicht souverän. Die „Hand aus Simbabwe“ vergab aber den folgenden Bonusfreiwurf und sowie eine weitere Großchance und foulte dann den starken Searcy beim Korbversuch. Bremerhaven schwamm sich gerade rechtzeitig wieder frei, weil die Trierer Aufholjagd ins Stocken kam – einmal mehr machte sich das Missverhältniss beim Rebounding negativ bemerkbar.
Unterm Strich fährt Bremerhaven so den langersehnten zweiten Heimsieg ein, während die TBB zum Ende der Hinrunde wieder einen empfindlichen Dämpfer hinnehmen muss. Bis zum Rückspiel am 26.01. – zugleich das nächste Saisonspiel – muss die TBB einige Hebel umlegen, um gegen die gut eingestellte Truppe von Calvin Oldham wenigstens einen Heimsieg zu holen.
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Statistik
Eisbären Bremerhaven: Adams (19), Zwiener (16), Searcy (15), Juskevicius (13), Jackson (9), Kone, Allen (je 4), El Domiaty (3), Schneiders (2), Harper (0)
TBB Trier: Hughes (21), Anderson (19), Chikoko (13), Bucknor (11), Ward (6), Seiferth (4), Samenas, Mönninghoff (je 3), Schmidt (0)
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