Aus Frankfurt berichtet Florian Schlecht
In einem dramatischen Spiel hat sich die TBB Trier den Klassenerhalt in der Basketball-Bundesliga gesichert. Ein bärenstarker, nimmermüder Nate Linhart war Gold wert, als im ersten Durchgang alle Stricke zu reißen drohten. Nach einem Dreier-Doppelpack wurde das Selbstvertrauen für eine Teamleistung entfacht, die Trier zu dem so wichtigen Sieg beflügelte.
Samstag, 21.47 Uhr, Fraport-Arena: Die TBB Trier spielt auch in der Saison 2013/14 in der Basketball-Bundesliga. Ein 78:70-Erfolg bei den Frankfurt Skyliners sicherte den Klassenerhalt, der nach zuletzt fünf Pleiten in Folge plötzlich stark gefährdet war. Die Spieler gingen die Reihen in Block K durch, in dem die Fans saßen, standen, von denen sie nach unten strömten. Sie klatschten ab, sie tanzten, sie sangen. „Ich bin einfach superstolz auf die Mannschaft“, strahlte Trainer Henrik Rödl. „Wir hatten es nicht verdient, noch einmal in diese Situation zu kommen. Umso beeindruckender fand ich, mit wieviel Herz wir dem Druck standgehalten haben.“ Durch die 68:74-Heimpleite von Ludwigsburg gegen die Bayern ist der Deckel drauf auf dem Klassenerhalt.
Es war ein hochdramatisches Spiel in der Mainmetropole, in dem Trier mit Moral überzeugte. Die Halle war ein Hexenkessel. Das euphorische Publikum nahm den Abstiegskampf an. Pauken, Trompeten, es herrschte ein Höllenlärm. Das beeinflusste Trier. Zwischenzeitlich lag man in Frankfurt nach einem katastrophalen Start mit 18:28 zurück, der Schaden hielt sich bis zur Pause bei 34:35 aber im Rahmen. Nate Linhart und Andreas Seiferth hielten den Laden mit ihren bärenstarken Vorstellungen zusammen. „Frankfurt hat einige Fehler ausgenutzt, die wir gemacht haben. Im Verlauf des Spiels haben wir uns aber gefunden“, betonte Rödl.
Dann folgte das dritte Viertel – und die ganz große Wende der TBB. Nate Linhart und Jermaine Bucknor brachten mit zwei Dreiern am Stück Trier mit 54:48 in Führung. Das war der Weckruf, um in Frankfurt den großen Coup zu landen. Die Arena, die zuvor so tobte, war plötzlich mucksmäuschenstill. Das änderte sich nicht, als Mathis Mönninghoff im letzten Durchgang gleich wieder per Dreier traf, was zusätzlichen Rückenwind gab. Auch wenn Frankfurt danach nicht aufsteckte, ließ Trier nicht nach – und fuhr den Klassenerhalt souverän nach Hause.
Als Barry Stewart zum 76:65 punktete, sprang Chris Schmidt in dem 100. Livestream-Match brüllend von seinem Stuhl auf, lief rot an, ballte die Faust. Die Fans jubelten. Pure Erleichertung. 78:70. Der Sieg. Es ist perfekt: Trier ist und bleibt Bundesliga-Standort. Rödl: „Mir fällt ein Stein vom Herzen!“
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Punkte für die TBB:
Bucknor, Seiferth (je 14), Stewart (13), Linhart (12), Doreth (8), Harper (6), Chikoko (5), Mönninghoff, Saibou (je 3).
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