Die TBB Trier reist in die Hauptstadt und bekommt es am Samstag um 18:30 Uhr mit dem amtierenden Pokalsieger ALBA Berlin zu tun. Das Hinspiel verloren die Trierer mit 54:91. Gegen die dieses Mal stark ersatzgeschwächten Albatrosse wollen sich Henrik Rödl und sein Team in der Berliner O2 World Arena „teuer verkaufen“. Die Moselstädter müssen weiterhin auf Tony Canty verzichten. Ricky Harris ist erkrankt. Sein Einsatz gilt als unwahrscheinlich.
Trier. Das Hinspiel ist den meisten TBB Fans wohl immer noch präsent. Allerdings nicht nur wegen der 40-minütigen Chancenlosigkeit des eigenen Teams, sondern auch wegen einer provokaten Aussage des gegnerischen Headcoachs Sasa Obradovic, der der Mannschaft von Henrik Rödl die Bundesligatauglichkeit absprach.
Nach nunmehr 25 Spieltagen haben die Basketballer aus der ältesten Stadt Deutschlands diese Aussage widerlegt. Zwar ist man immer noch abstiegsgefährdet, steht aktuell aber mit zwei Siegen Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf Tabellenrang 16 und ist keineswegs so chancenlos, wie von dem Serben prophezeit. Sicherlich einer der Gründe, warum Henrik Rödl schon vor dem Spiel sagt: „Wir möchten Paroli bieten!“
Das dürfte sogar leichter fallen als im Hinspiel, als man zu keiner Zeit Zugriff auf das Spiel fand und über die gesamte Spielzeit dominiert wurde. Zwar kann Henrik Rödl weiterhin nicht auf die Dienste von Tony Canty zurückgreifen und auch der Einsatz des erkrankten Ricky Harris ist fraglich, aber die Albatrosse hat es noch härter erwischt. Mit Jamel McLean fehlt auf der Position des Power-Forwards ebenso ein wichtiger Spieler, wie auf der des Spielmachers mit Defensivspezialist Clifford Hammonds. Bei der 62:93-Niederlage bei Real Madrid musste man zudem auf die Dienste des grippeerkrankten Leon Radosevic und des langzeitverletzten Jonathan Tabu verzichten. Ob Radosevic wieder gegen Trier mitwirken kann, ist nicht bekannt.
Allerdings wäre es grob fahrlässig, die Berliner aufgrund der vielen Ausfälle zu unterschätzen. Sasa Obradovic kann immer noch auf eine Fülle absoluter BBL-Topspieler zurückgreifen. Die Fäden in Hammonds Abwesenheit wird wohl Alex Renfroe ziehen. Der Spielmacher ist für durchschnittlich zehn Punkte und 4,9 Assists gut. Dazu schnappt er sich noch 4,8 Rebounds. Auf dem Flügel bringt Reggie Redding jede Menge Qualität auf das Parkett. Der US-Amerikaner ist einer der Schlüsselspieler im System von Obradovic. Für ihn stehen durchschnittlich 10,6 Punkte und vier Assists im Statistikbogen. Auf der Centerposition verfügt man auch ohne Radosevic und McLean über viel Qualität. Jannik Freese machte diese Saison schon ein starkes Spiel gegen die Trierer, als er noch in Diensten der Crailsheim Merlins stand (23 Punkte, fünf Rebounds) und auch Marko Banic beweist mit durchschnittlich 8,9 Punkte pro Partie, dass er weiß, wo der Korb steht. Abgerundet wird das Ensemble von den deutschen Flügelspielern Alex King (7,2 Punkte pro Spiel), dem ehemaligen Rödl-Schützling Niels Giffey, der im Hinspiel stark aufspielte (17 Punkte damals, 6,8 im Schnitt) sowie dem Verteidigungsspezialist Akeem Vargas, der die Trierer Guards an die Kette legen soll.
Rödl: „Wollen Paroli bieten“
„Wir spielen gegen eines der Topteams der Liga, in den vergangenen Wochen haben wir in solchen Situationen Probleme gehabt, gut auszusehen“, sagte Rödl im Vorfeld der Partie und spielte auf die hohen Auswärtsniederlagen gegen die beiden anderen Topteams Bamberg (44:84) und München (51:92) an. Zwei Spiele, in denen den Trierern fast nichts gelang und man 40 Minuten lang Probleme hatte, überhaupt gegen die starke Verteidigung des Gegners zu punkten. „Wir wollen an die Leistung vom letzten Wochenende anknüpfen und mehr Paroli bieten“, gibt sich der Trierer Headcoach kämpferisch, schiebt aber hinterher, dass „das sehr schwer wird, weil ALBA vor allem in der Verteidigung für mich die beste Mannschaft in Deutschland ist. Sie werden unseren Rhythmus stören – da gilt es dagegen zu halten“.
Die Schlüssel, sich in der O2 World Arena möglichst gut aus der Affäre zu ziehen, sieht Rödl darin „wenige Ballverluste zu haben und dem Druck der Alba-Defense standzuhalten“. Die verbesserte Reboundarbeit der Trierer beim knappen Sieg im Kellerduell gegen Tübingen machte dem Offenbar zusätzlich Mut, dass man gegen das Top-Team von der Spree im Rückspiel besser mithalten kann. Zu hoffen wäre es sowohl für das Selbstvertrauen des Teams als auch für die auswärts doch stark beanspruchte Fanseele.
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Die letzten drei Partien des morgigen Gegners:
Basketball Löwen Braunschweig – ALBA Berlin 64:71 (S)
BG Göttingen – ALBA Berlin 81:86 (S)
Real Madrid – ALBA Berlin 93:62 (N)
Wissenswert: Tony Canty fällt aus, der Einsatz von Ricky Harris ist fraglich. Bei Alba fallen sehr wahrscheinlich Clifford Hammonds, Jamel McLean und Jonathan Tabu aus. Leon Radosevic fehlte gegen Real Madrid krankheitsbedingt. Sein Einsatz am Samstag ist fraglich.
Spielbeginn ist um 18:30 Uhr. Telekom Basketball überträgt ab 18:15 im Livestream.
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