Es hätte der zweite Sieg in Folge werden sollen. Ohne den verletzten Jermaine Bucknor musste die TBB bei Tabellenschlusslicht Tigers Tübingen antreten. In einer zerfahrenen Partie behielten die Gastgeber dabei die Überhand und gewannen am Ende vor 2750 Zuschauern in der Paul Horn-Arenamit 74:67. Für die Tigers war es der erste Heimsieg seit Oktober und der letzte Strohhalm, um noch eine Chance im Kampf um den Ligaverbleib zu haben.
Andi Seiferth eröffnete das Spiel. Im Eins-gegen-Eins vernaschte er seinen Gegenspieler Bogdan Radosavljevic und markierte die ersten Punkte in dieser Partie. Aber auch diese schöne Aktion konnte nicht über den nervösen Auftakt hinwegtäuschen. Beide Teams warfen schnell, oft zu schnell und überhastet. Die Spielzüge wurden nicht immer richtig zu Ende gespielt und so ließen sich auch die Turnovers von sechs auf Trierer Seite und vier Ballverluste auf Seite der Tigers erklären. Am Ende des ersten Viertels hatte Tübingen einen Vorsprung von zwei Punkten (19:17).
Nervöser Start von beiden Teams
Im zweiten Viertel legte das Team von Igor Perovic nach und baute den Vorsprung auf sieben Punkte aus. Vor allem in der Zone hatte die TBB nicht viel holen können. Tübingen zog Mitte des Viertels auf bis zu acht Punkte davon. Kurz vor dem Pausentee hatte das Rödl-Team die enteilten Tiger wieder eingefangen. Sekunden vor dem Ende besorgte Seiferth die Pausenführung zum 34:33. Es waren die Punkte neun und zehn für den TBB-Center. Gemeinsam mit Laurynas Samenas (12 Punkte) hielt Seiferth die TBB zu diesem Zeitpunkt in der Partie. Die Nervosität war beiden Mannschaften bis zum Pausenpfiff deutlich anzumerken. Ausweis dafür waren die zehn Ballverluste der TBB in den ersten 20 Minuten. Tübingen kam auf sieben Ballverluste. Während die Defensive der Gastgeber Trier immer wieder vor schwere Aufgaben stellte, ließen die Tigers vor allem in der Offensive zu viele Würfe liegen. Es hätte sonst auch gut und gerne eine Halbzeitführung für die Gastgeber sein können.
Dass es nicht soweit kam, lag vor allem auch daran, dass Trier gegen Ende der Halbzeit wieder zurück in die Spur fand. Die Mannschaft ließ da den Ball gut laufen und knabberte am Vorsprung. Ein Lauf von 11:3 verwandelte den TBB-Rückstand in die Pausenführung. Einen spektakulären Einstand in das dritte Viertel feierte Samenas, als er mit einem Dreier vom „Parkplatz“ seinen dritten von bis dato vier Versuchen im Korb versenkte.
Ausgeglichener Auftakt in die zweite Hälfte
Der Auftakt in die zweite Hälfte verlief ausgeglichen. Ständig wechselte die Führung, keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. Die Höchste Führung konnte Tübingen verbuchen, die drei Minuten vor dem Ende des dritten Viertels mit 51:46 führten. Rödl hatte dann genug gesehen, nahm die Auszeit, um den Lauf der Tübinger zu unterbrechen. Das gelang, aber die Führung hatte bis zur Viertelsirene weiter Bestand. In das letzte Viertel ging die TBB mit einem Rückstand von drei Punkten (53:50).
Bereits vor dem Spiel war klar, dass es ein spannendes Spiel werden würde. Trotz des desolaten Tabellenstandes hat Tübingen durchaus beachtliche Spiele in dieser Saison abgeliefert. Gegen Meister Bamberg verlor das Team lediglich mit zwei Punkten. Auch gegen Trier wurde es in den letzten Sekunden spannend. Jonathan Wallace brachte sein Team 21 Sekunden vor dem Ende mit einem wilden Versuch auf die Siegerstraße. Sein Korb brachte die Fünf-Punkte-Führung zum 72:67. Als Aufbauspieler Trevon Hughes den Korbleger vier Sekunden vor dem Ende verlegte, hatte Tübingen den ersten Heimsieg seit Oktober 2013 eingefahren. Auf der Anzeigentafel stand es mit der Schlusssirene 74:67. Es war nach der Niederlage gegen Bayreuth das erhoffte Lebenszeichen der Baden-Württemberger, die sich noch lange nach der heißen Schlussphase von den Fans in der Paul-Horn-Arena feiern ließen.
TBB mit zu vielen Ballverlusten
Besonders die Ballverluste auf Seiten der TBB zogen sich wie ein roter Faden durch das Match. Am Ende waren es 17, fast doppelt so viele wie Tübingen (9) und zu viele, um den zweiten Sieg in Folge einzufahren. Für Tübingen war der Sieg wie ein Griff nach dem letzten Strohhalm. Der Tabellenletzte hat nun seine Chancen vergrößert, den Abstieg doch noch zu verhindern.
Durch diese Niederlage bleibt die TBB weiterhin auf dem 14. Platz der Tabelle. Das Rödl-Team hat aktuell 20 Pluspunkte. Am kommenden Wochenende ruht der Ligabetrieb, das Final-Four-Turnier steht auf dem Programm. Rödl und seinem Team kommt die Pause sicherlich gelegen, in 14 Tagen wartet dann das Derby. Am 5. April trifft die TBB in der Arena auf Bonn. Das Hinspiel in Bonn konnte die TBB für sich entscheiden. Dank eines bärenstarken Andi Seiferth hat die TBB mit 86:66 gewonnen. Der Center sammelte 27 Punkte – vielleicht kann er dieses Kunststück Anfang April wiederholen.
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Statistik
Tigers Tübingen: Tyrone Nash (8), Alex Harris (8), Daequan Cook (11), Bogdan Radosavijevic (10), Branislav Ratkovica (10), Jonathan Wallace (15), Anatoli Kashirov (6), Nils Mittmann (3), Johannes Lischka (0),
TBB Trier: Trevon Hughes (12), Andreas Seiferth (17), Mathis Mönninghoff (0), Laurynas Samenas (21), Vitalis Chikoko (10), Jermaine Anderson (6), Stefan Schmidt (1), Warren Ward (0), Marin Petric (0),
Viertel: I. 18:17; II. 14:17; III. 20:16; IV. 21:17;
Zuschauer: 2750
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