Von Janik Krause
Die Mannschaft von Henrik Rödl unterliegt bei den s.Oliver Baskets in Würzburg mit 63:69 (34:35). Es war ein enges Spiel in der s.Oliver Arena, in dem die Hausherren jedoch den Ton angaben. Nur Trevon Hughes und Andi Seiferth präsentierten sich annähernd in Normalform auf Seiten der TBB. Damit liegen die Würzburger nur noch vier Punkte hinter den Moselstädtern.
Nach der knappen Heimniederlage am vergangenen Samstag gegen Oldenburg präsentierte sich die TBB zunächst mit breiter Brust. Zu Beginn blieb es wie erwartet eng: Die Mannschaft von Stefan Koch verteidigte aggressiv und setzte die Gäste früh unter Druck. Trotzdem führte die TBB nach dem ersten Viertel knapp mit 17:15. Von einer guten Atmosphäre in der s.Oliver Arena ließen sich die konzentrierten Gäste in grün nicht beeindrucken.
Zu Beginn des zweiten Viertels zogen die Würzburger ordentlich an und kamen nun auch vermehrt zu Punkten. Henrik Rödl versuchte, auf sein Team einzuwirken. Seine Entscheidung, in der Endphase der ersten Hälfte auf Zonenverteidigung umzustellen, sollte sich als erfolgreich herausstellen. Die Gastgeber verloren merklich den Rhythmus und hatten Probleme, ihre Angriffe erfolgreich abzuschließen. Das Schiedsrichtergespann entschied vermehrt zugunsten der Moselstädter und so kam Trier – nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von neun Punkten – durch Treffer von der Freiwurflinie wieder zurück ins Spiel.
TBB-Guard Warren Ward nahm nach einer Auszeit zwölf Sekunden vor dem Pausentee den freien Dreier, verpasste jedoch knapp. Seiferth gelang es nach seinem Offensivrebound nicht, den Abpraller erfolgreich durch die gegnerische Reuse zu bringen – so lagen die Hausherren zur Halbzeit bei einem Spielstand von 35:34 knapp vorne.
Hitziges Duell unter den Körben
Ein spannendes Gerangel gab es oft unter den beiden Körben zu sehen, wo sich Andi Seiferth mit Jason Boone ein sehenswertes Center-Duell lieferte. Am Ende entschied der Trierer All-Star das Duell zwar nach Punkten für sich, die Mehrzahl an Rebounds schnappten sich jedoch klar die Unterfranken. Die Hausherren sammelten 44 Abpraller und stellten die TBB (25) damit überdeutlich in den Schatten. Alleine Maximilian Kleber sammelte elf Rebounds.
Die Schwächen unter dem Korb konnten diesmal auch nicht, wie zuletzt, aus der Distanz wettgemacht werden. 29% bei 7 von 24 Versuchen von Dreierlinie waren bei weitem nicht genug, um Würzburg unter Druck zu setzen.
TBB ohne Antwort auf Würzburger Lauf
Mit einem 5:0-Lauf kamen die s.Oliver Baskets zunächst aus der Halbzeitpause und setzten die TBB somit mächtig unter Druck. Trier beendete den Lauf mit einem gut herausgespielten Korbleger von – natürlich, Mannschaftskapitän Andi Seiferth – und blieb dran. Dennoch gaben die Spieler von Stefan Koch den Ton im dritten Viertel an und zogen zwischenzeitlich mit zwölf Punkten Vorsprung davon.
Trier verlor nun mehr und mehr an Boden. Bestes Beispiel hierfür war ein Angriff, den Guard Jermaine Anderson drei mal freistehend hätte abschließen können. Jedoch brachte ihn die steigende Verunsicherung der Mannschaft ins Grübeln, ihm fehlte der Mut zum Abschluss und schließlich kam ihm die abgelaufene Wurfuhr zuvor. Den Würzburgern spielte dies in die Karten; die Gastgeber verteidgten gut und ließen die TBB von der Dreierlinie nur selten frei zum Abschluss kommen. Die stetig wachsende Zuversicht der Zuschauer schien die Brust der Unterfranken deutlich anschwellen zu lassen.
Am Ende des dritten Viertels stand es 44:61 aus Sicht der TBB. Magere zehn Punkte waren den Gästen in den zehn Minuten nach der Pause gelungen. Es wirkte fast so, als fehle auf Seite der TBB vor allem ein Anführer, der nun Verantwortung übernehmen und den Ball einmal durch die Reuse jagen konnte.
Aufbäumen im letzten Viertel kommt zu spät
Im letzten Viertel hätte wohl kaum einer damit gerechnet, dass die TBB noch einmal in das Spiel zurückfinden würde. Doch aufgeben? Fehlanzeige! Wie aus dem Nichts gab es einen Aufschwung der Grün-Weißen. Der vermisste Anführer fand sich nun in Trevon Hughes und so kämpften sich die Rödl-Schützlinge zurück in die Partie. Es waren die Einzelaktionen des Trierer Guards, die die Hoffnung für die TBB noch einmal aufkeimen ließ. Nachdem jener einen Nahdistanzwurf zum zwischenzeitlichen 52:61 verwertete, nahm Stefan Koch die Auszeit. Er schien zu ahnen, dass es nun doch noch einmal knapp werden könnte.
Seine Mannschaft hielt daraufhin den Druck auf die anrennenden Gäste hoch, doch plötzlich fielen die Würfe für Würzburg kaum noch, selbst von der Freiwurflinie schwächelte der Tabellensechzehnte. Die fehlende Entlastung in der Offense nutzten die Trierer, um den Abstand weiterhin schmelzen zu lassen.
Andi Seiferth verkürzte knapp zwei Minuten vor dem Ende mit einem Korbleger auf 58:66. Im Gegenzug vergab Maurice Stuckey seinen Dreierversuch und wiederum verkürzte der Trierer „Big Man“ auf sechs Punkte. Die Entscheidung brachte dann ein Schrittfehler von Jermaine Anderson, 1:26 Minuten vor dem Ende. Jimmy McKinneys Dreier kurz darauf, beendete endgültig die Unsicherheitsphase der Gastgeber.
Trier kam am Ende zwar noch bis auf sechs Punkte an die Würzburger ran, muss sich aber nach einer katastrophalen Leistung im dritten Viertel verdienten Siegern aus Würzburg mit 63:69 geschlagen geben. Bereits am kommenden Samstag geht es für die TBB in der heimischen Arena gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig weiter.
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Statistik
TBB Trier: Hughes (15), Seiferth (12), Samenas, Bucknor, Anderson (je 7), Ward, Mönnighoff (je 5), Petric (3), Chikoko (2)
s.Oliver Baskets Würzburg: Sommerville (17), Harris (10), Boone (9), Stuckey, McNaughton (je 8), Waters (7), McKinney (6), Kleber (4)
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Jordan meint
Peinlich, peinlicher, TBB. So ein lustloser Haufen. Was trainieren die eigentlich? Letzte Saison hatte man wenigstens noch keinen Stream, heute muss sich das Grauen auch noch ansehen als TBB-Fan. Am Wochenende ohne mich. Trierer Weg? Wohl Richtung Abstieg…
panisse meint
Mensch Rödl, wie lange noch??