Das ewig junge „Derby“: Am Samstag trifft die TBB Trier im Telekom Dome auf die Telekom Baskets Bonn. Sprungball ist um 20.30 Uhr.
Trier. Henrik Rödl wird sich wohl wünschen, dass es wieder ähnlich rund läuft, wie im vergangenen Jahr. Das Gastspiel in Bonn gewann man letzte Saison in überzeugender Manier mit 86:66. Überragende Akteure am 2. Weihnachtsfeiertag: Andreas Seiferth mit 27 Punkten und 13 Rebounds,sowie Trevon Hughes mit sieben Assists. Am Samstag müssen andere Spieler eine „besondere Leistung“ (Rödl) abrufen, wenn man eine Chance haben will.
Sowohl Hughes als auch Seiferth verließen die Trierer in der Off-Season – sicherlich einer der Gründe, warum Baskets-Coach Mathias Fischer diese Saison Wiedergutmachung erwartet. „Vergangenes Jahr haben wir gegen Trier beide Spiele abgegeben – da haben wir also einiges wieder gut zu machen. Davon abgesehen wollen wir defensiv von Beginn an präsent sein, um darüber das Tempo der Begegnung zu diktieren.“
Vergangene Saison diktierte nämlich ein starker Jermaine Anderson das Tempo der Partie. Auch in dieser Spielzeit wird er eine Top-Leistung abrufen müssen, wenn man die Punkte abermals aus der ehemaligen Hauptstadt entführen möchte. Immerhin kann er dabei auf die Unterstützung von Ricky Harris bauen, dessen Vertrag zur Freude vieler Fans bis zum Ende der Saison verlängert werden konnte. Es bleibt dennoch ein klitzekleines Fragezeichen hinter dem Einsatz des US-Amerikaners: Da Rödl auf sieben ausländische Akteure zurückgreifen kann, aber nur deren sechs einsetzen darf, kann es theoretisch auch Harris treffen. Rödl ließ sich bislang nicht in die Karten schauen. Wahrscheinlich ist jedoch, dass Rödl dem Team vertraut, das am letzten Wochenende Bayreuth bezwang. Laurynas Samenas müsste zuschauen.
Die Bonner haben in der Sommerpause den Kader ordentlich umgekrempelt. Vor allem der Verlust von Jamel McLean, der zu Pokalsieger Alba Berlin wechselte, wiegt schwer. Konstanten im Kader von Coach Fischer sind der litauische Publikumsliebling Benas Veikalas und Ryan Brooks (12,1 Zähler pro Partie, 44 Prozent Dreier). Die Fäden in der Offensive zieht weiterhin Eugene Lawrence (5,3 Assists pro Partie), der während der vergangenen Spielzeit als Jordan-Ersatz verpflichtet wurde, die Fäden. Mit Mickey McConell stellte man ihm einen weiteren Spielmacher zur Seite, der mit seinem guten Wurf die Variabilität des Teams noch einmal erhöhen soll. Bislang funktioniert das sehr gut.
Topscorer des Teams ist auch ein Neuzugang: Veikalas Landsmann Tadas Klimavicius bringt es auf 12,6 Punkte pro Spiel. Ligaintern verpflichtete man mit Angelo Caloiaro einen Spieler, der es schon in seiner ersten BBL-Saison ins „First Team“ schaffte. Der Italo-Amerikaner spielte eine überragende Saison in Weißenfels und zeigt bislang auch in Bonn starke Leistungen.
Auf den deutschen Positionen setzt man hingegen auf Rollenspieler. Von Absteiger RASTA Vechta wechselte Dirk Mädrich an den Rhein und bringt wichtiges Scoring von der Bank. Ähnliches gilt für den starken Schützen Steve Wachalski und „Kämpfer“ Andrej Mangold.
Die größte stärke des Bonner Teams ist ohnehin die Gefahr, die die Mannschaft von Außen ausstrahlt. Gleich mehrere Spieler strahlen enorme Gefahr von jenseits der 6,75-Meter-Linie aus. Mit 81 Punkten pro Spiel erzielen Brooks und Co. aktuell rund zehn Punkte mehr als die Schützlinge von Henrik Rödl ( 71,4 Punkte pro Spiel). Trier ist in dieser Kategorie das zweitschwächste Team der gesamten BEKO BBL. Die Schützen der Telekom Baskets zu kontrollieren ist daher auch einer der Schlüssel zum Erfolg.
„Bonn ist offensiv sehr variabel. Wir alle wissen, dass sie gut werfen können, Veikalas, Wachalski, Caloiaro, Brooks, das sind vier ausgezeichnete Schützen. Sie haben sich im Vergleich zum letzten Jahr auf der Point Guard-Position nochmals verstärkt. Eugene Lawrence ist schon sehr gut, mit Mickey Connell ist ein Aufbau dazu gekommen, der ebenfalls Akzente setzt. Insgesamt eine sehr vielseitige Mannschaft, die richtig schwer zu verteidigen ist. Ich finde Bonn in den letzten Wochen sehr stark, am Anfang haben sie Zeit gebraucht sich zu finden. Aber Sie haben Artland geschlagen, Bamberg geschlagen, auch auswärts sehr gut gespielt. Sie sind in der Liga sehr stabil und gehören für mich zu den Topteams.“
Erfreulich: Fanclub Fastbreak Trier unterstützt die Trierer Basketballer mit einer Busladung voller Fans. Headcoach Henrik Rödl weiß das zu schätzen: „Es ist immer ein besonderes Spiel in Bonn – es hat diesen Derbycharakter mit hoch motivierten Fans und guter Stimmung. Wir müssen dort eine besondere Leistung abrufen, um eine Chance zu haben.“
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Die letzten drei Spiele des morgigen Gegners:
Strasbourg IG – Telekom Baskets Bonn 76:48 (N)
Ratiopharm Ulm – Telekom Baskets Bonn 82:77 (N)
Grissin Bon Reggio Emilia – Telekom Baskets Bonn 84:85 (S)
Tip-Off ist am 22.11.2014 um 20:30 Uhr. Telekom Basketball überträgt ab 20:15 Uhr im Livestream.
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