In den vergangenen Monaten gab es einigen Wirbel um die Zukunft des Theaters Trier. Nachdem die Integrated Consulting Group ein Gutachten darüber erstellt hatte, wie die Sparmaßnahmen für das Theater aussehen könnten, sahen viele die Existenz des Theaters, zumindest in seiner jetzigen Form, gefährdet. Nun kann eine erste Entwarnung gegeben werden.
Die Trierer und die Menschen der Region Trier hatten sich bereits im Sommer mittels einer Online-Petition zu ihrem Theater bekannt (wir berichteten). Am Montag, 11. November, zeigte sich nun, dass auch der Stadtrat am selben Strang zieht. Gemeinsam haben die Fraktionen CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FWG und die Linke einen Antrag auf den Erhalt des Theaters als Drei-Sparten-Haus gestellt – und sich damit gegen den Vorschlag des Gutachtens entschieden.
Das Problem ist damit noch nicht gelöst; die Finanzierungsfrage ist noch nicht geklärt und eine mögliche Lösung dieser geht aus dem Antrag nur in Ansätzen hervor. Einige in dem Elf-Punkte-Plan vorgelegten Änderungen betreffen das Theater ganz direkt. So soll für die frei werdende Intendanten-Stelle ein „Intendant mit Managementschwerpunkt“ gesucht werden. Stärkere künstlerische Verantwortung werde den Leitungen der jeweiligen Sparten zugestanden. Eingeführt werden soll eine Stelle für Marketing und „ein zeitnahes und alle Kosten umfassendes Controlling“. Zudem fordert der Antrag, mögliche Spenden oder Zustiftungen zu erleichtern. Die „Eckpunkte zur inhaltlich konzeptionellen Ausrichtung des Theaters“ plant der Stadtrat, selbst auszuarbeiten.
Das Theater selbst betrachtet die aktuelle Entwicklung als „ein klares Bekenntnis der Fraktionen“ sehr positiv. „Das begrüßen wir natürlich ganz eindeutig“, so Frank-Uwe Orbons, Leiter der Pressestelle des Theaters. Denn das sei genau das, wofür man in den vergangenen Monaten gekämpft habe. Auch signalisiert das Theater den Willen, Dinge zu ändern und zu verbessern, um ein langfristiges Bestehen zu sichern.
Klar ist bis zu diesem Punkt: ein Theater, wie es das Gutachten der ICG vorschlägt, will man nicht. Klar ist aber auch: es muss etwas getan werden. Auf die Stadt und das Theater wartet noch viel Arbeit – aber auch eine Zukunft.
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