Für den 4. Dezember kündigte Ulrike Höfken, die Rheinland-Pfälzische Staatsministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten ihren Kurzbesuch im Tierheim an.
Am 1. Dezember dieses Jahres fing die neue Tierheim-Leiterin Anna Jutz mit ihrer Arbeit an.
Trier / Tierheim. Doch was macht eine Ministerin im Tierheim? Das Titelphoto zeigt von links nach rechts Sonja Müller, die 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Trier und Umgebung – Ulrike Höfken, die Staatsministerin und Anna Jutz, die neue Tierheim-Leiterin.
Ulrike Höfken wollte den von ihrem Ministerium unterstützten Bau von zwei neuen Hundeausläufen mit eingebauten Schleusen begutachten. 11.000 Euro an Fördermittel ermöglichten es dem Tierheim zwei sog. „Grasausläufe“ fest zu installieren.
Der 2. Vorsitzende des Tierschutzvereins, Hans Stadler, berichtet 5vier.de von dem Fall des im Tierheim abgegebenen und gegenüber Menschen sehr unsicheren Hundes „Speed“, der wie andere Zwingerhunde oder ihr ganzes Leben angebundene Hunde nur Asphalt, Beton oder Pflaster kennen. Wenn diese meist aggressiven Hunde in das Tierheim kommen, können sie nicht einfach ausgeführt werden oder mit anderen Hunden zusammengebracht werden. – Eine Resozialisierung ist einzuleiten, ein Vertraut-Werden mit Menschen wie fremden Hunden.
„Unser „Speed“ zum Beispiel, als er das erste Mal in den Hundeauslauf kam, war er ganz vorsichtig, hat sich nicht getraut. Aber dann – man kann es jedes Mal, wenn er im Hundeauslauf ist miterleben -sieht man, erlebt man, wie glücklich er über die Entdeckung, das Erleben von Erde und Gras ist.“
Sonja Müller, die 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins und in der Hauptsache für die Beschaffung der notwendigen Finanzmittel des Tierheims zuständig, ergänzt: „Einer der Hundeausläufe ist direkt an unseren Quarantäne-Bereich angeschlossen. Hunde, die von der Polizei konfisziert werden oder vom Veterinäramt gebracht werden halten sich darin auf. Denn wir müssen sie als erstes in ihrem Verhalten studieren.- Die Schleusen in den Hundeausläufen geben dem Pflegepersonal eine Ausweichmöglichkeit für den Notfall. Die Hundeausläufe sind eine prima Alternative für Hunde, die wir aus den besagten Gründen zunächst nicht ausführen können oder in unser großes Auslaufareal zu den anderen Hunden geben können.
Und welche Aufgaben hat die neue Tierheim-Leiterin, die nach acht Jahren Tierheim-Leiterin in Landau froh ist, wieder in ihrer Heimat sein zu können?
Sie kümmert sich darum, dass alles „läuft“, dass Hygienepläne mit dem Veterinäramt abgestimmt werden, dass die Tiervermittlung funktioniert, hat sich um den Austausch mit den Tierpflegern zu kümmern, muss sich mit den Tierärzten abstimmen. Anna Jutz ist als Tierheimleiterin für die Logistik und Organisation des Tierheims zuständig.
„So einen Job kann man nicht machen, wenn man pünktlich Feierabend machen will“, meint Anna Jutz und verweist auf alle Berufe, die mit Menschen oder Tieren zu tun haben – bei denen Unvorhersehbarkeiten geradezu zur Tagesordnung gehören.
Keine Tiere unter den Weihnachtsbaum!
Ein großes Anliegen des Tierheims Trier ist eine Bitte an alle weiblichen wie männlichen Weihnachtsmänner, Geschenke-Ausdenker, Einkäufer und Wunschlisten-Schreiber: BITTE KEINE TIERE SCHENKEN ODER WÜNSCHEN. – Lieber einen Gutschein zum Kennenlernen. Das Tierheim Trier hilft da ohne Zweifel.
„Richtung Ostern kommen die Weihnachtsgeschenke“, weiß Anna Jutz zu berichten. Und da ist kein Unterschied in Landau oder Trier, in Berlin oder München. Die Beschenkten entdecken meist schon am 2. Weihnachtstag, dass ein Tier zunächst Geld kostet (für die Nahrung, den Veterinär, die Versicherung). Aber auch Zeit braucht für die Erziehung, die Beschäftigung, den Auslauf, die Zuneigung. – Und so ein Tier-Wunsch oder Tier-Geschenk kann sehr schnell schief gehen, wenn der oder die Beschenkte eine Tierhaar-Allergie hat.
Deshalb: erst mal im Tierheim schauen und dann – nach reiflicher Überlegung oder einer aktiven Hilfe als „Gassigeher“ oder „Katzenstreichler“ im Tierheim – sich entscheiden!
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