Von Laura Schröter
Nachdem die Trierer Miezen auch das letzte Hinrundenspiel gegen Metzingen mit 32:25 (13:12) verloren haben, geht der Kampf gegen den erneuten sportlichen Abstieg am 28. Dezember vor der heimischen Kulisse gegen Koblenz-Weibern weiter. 5vier.de sprach mit der Rückraumspielerin Katrin Schneider über die möglichen Gründe für die Niederlagen, die Ziele für die Rückrunde und über das schöne Trier.
Die Hinrunde ist für die Trierer Miezen nun beendet. Die ernüchternde Bilanz: elf Spiele, zehn Niederlagen. Lediglich das Spiel gegen den Tabellen-Zehnten Frisch auf! Göppingen konnte knapp mit 24:23 (13:16) gewonnen werden. Auch im letzten Spiel in Metzingen am Samstagabend hielten die Miezen in der ersten Halbzeit gut mit, konnten aber an diese Leistung in der zweiten Halbzeit nicht anknüpfen.
Nach einem furiosen Ende der Saison 2012/13, als die Miezen sportlich abstiegen und nur durch die Insolvenz des Frankfurter HC einen freien Platz in der ersten Bundesliga zugeteilt bekamen (5vier berichtete), sieht sich die Trierer Mannschaft auch diesmal mit dem Abstieg konfrontiert. Die Rückraumspielerin Katrin Schneider warf im vergangenen Spiel gegen Metzingen zehn Tore und war damit, aber leider auch mit zwei Zwei-Minuten-Strafen, die auffälligste Spielerin der Miezen. Sie machte zu viele technische Fehler und verworfene Bälle in der zweiten Halbzeit für die Niederlage verantwortlich. „Wir haben in der ersten Halbzeit das Tempo und den Kampf aufgenommen, aber es herrschte viel Unsicherheit im Spiel. In der zweiten Halbzeit hat niemand das Spiel in die Hand genommen und in Metzingen wird man schnell dafür bestraft. Von den etwas 900 Zuschauern waren höchstens fünf für Trier“, berichtet die 23-Jährige.
In den entscheidenden Spielen den Kopf verloren
Und wie erklärt sich Katrin Schneider die bisher allgemein schlechte Saison? Die Motivation muss durch das überraschende Erstliga-Ticket doch vorhanden gewesen sein. „Es war wie ein Sprung ins kalte Wasser. Wir haben viele junge Spielerinnen und solche ohne Erfahrung in der ersten Bundesliga. Da haben wir in den entscheidenden Spielen schließlich den Kopf verloren“, so Schneider. Damit spielt sie beispielsweise auf die Partie gegen Buxtehude an, als die Miezen gut mithielten und das Spiel dennoch nicht gewinnen konnten.
Für die Rückrunde freut sich die Rückraumspielerin mit der Nummer neun vor allem auf das Spiel gegen die SG Bietigheim, da sie dort die vergangenen zwei Jahre gespielt hat. Aus Partien gegen Leipzig oder Thüringen könne man nur lernen. „Aber schöne Spiele werden solche gegen Koblenz-Weibern oder gegen Bensheim, darauf müssen wir uns konzentrieren.“ Und wie sieht der Plan im Kampf gegen den erneuten Abstieg aus? „Ich denke, wir müssen läuferisch und im Kraftbereich etwas machen, spielerisch passt schon einiges gut zusammen“, sagt Katrin Schneider. Sie selbst sei mit ihrer persönlichen Leistung bisher zufrieden, wolle aber daran arbeiten, „die Spiele an mich zu reißen und die anderen mitzuziehen.“
„Ich fühle mich in Trier sehr wohl“
Von 2006 bis 2010 hat Schneider bereits bei den Miezen gespielt und ist jetzt nach zwei Jahren wieder nach Trier zurückgekehrt. „Ich fühle mich hier sehr wohl und bin jetzt wieder bei alten Freunden. Ich hatte viele Angebote aus der ersten und zweiten Liga, aber warum soll ich woanders hingehen, wenn ich hier glücklich bin?“, erzählt sie. Außerdem habe sie in der Arena Trier ihre Ausbildung zur Bürokauffrau vollendet und dort auch wieder einen Job bekommen. Auch ihre Familie hat sie in der Wahl für Trier bestärkt. „Meine Eltern und meine Oma kommen auch jedes Spiel anschauen. Die Stadt ist einfach schön, ich habe hier viele Plätze, an denen ich vom Handball auch mal abschalten kann“, so Schneider.
Und wie sieht nun die freie Zeit bis zur Rückrunde aus? Die Handball-Nationalmannschaft der Damen reist im Dezember nach Serbien zur Weltmeisterschaft – wie wird Katrin Schneider die WM verfolgen? „Wir haben jetzt erst einmal eine Woche frei, da fahre ich zu meinen Eltern. Dann geht das Training aber auch schon wieder los, so viel Freizeit bleibt da leider nicht“, sagt sie. Aber sie werde wohl einige Abende mit der Mannschaft verbringen und sich die Spiele der Nationalmannschaft anschauen. Vor allem aber wolle sie einmal vom Wettkampfmodus abschalten und den Kopf für die Rückrunde frei bekommen. „Ich habe selten in einer Mannschaft gespielt, wo sich so viele Frauen auf einem Haufen so gut verstehen“, lacht Schneider. Dem Kampf gegen den erneuten Abstieg haben die Miezen als Mannschaft bereits aufgenommen.
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