Türchen 4: Von bebenden Stadien und wankenden Tribünen
Eingefleischte Fußballfans wissen, dass in Fußballstadien oftmals eine außergewöhnliche, ja beinahe ekstatische Stimmung herrscht. Das hat selbstverständlich auch die Wissenschaftler aufmerksam werden lassen für das Spiel, dass die Massen dermaßen bewegt. Offiziell dürfen sich zum Beispiel derzeit die Fans des türkischen Vereins Besiktas Istanbul Lautstärke-Weltmeister nennen. Beim Spiel der UEFA Champions League gegen den FC Liverpool stellten Wissenschaftler einen Pegel von 132 Dezibel fest. Das entspricht der Lautstärke eines startenden Düsenjets in 30 Metern Entfernung.
So weit, so gut. Dass Fußballfans durchaus über monströse Stimmorgane verfügen, werden die meisten Leser wohl bedingungslos unterschreiben. Doch wie wäre es mit dieser Geschichte? Es ist der 22. November im italienischen Neapel: 57575 Zuschauer quetschen sich in das rappelvolle Stadio San Paolo. Denn es geht für die Italiener um nicht weniger als die Qualifikation für das Achtelfinale der Fußball-Königsklasse. Gegner ist jedoch kein Geringerer als der neureiche Scheich-Club Manchester City.
Jetzt geht es los: Es läuft die 49 Spielminute, es steht 1:1-Unentschieden. Der mitgeeilte Außenverteidiger Andrea Dossena gelingt im Fallen das Kunststück, den Ball noch zu Stürmer Edison Cavani zu bringen. Cavani macht es dann kurz und schmerzlos. Mit einem rechten Hammer schiebt er den Ball ins lange Eck und entscheidet damit die Partie. Für Manchester City war es ein Genickschlag, gleichbedeutend mit dem Aus in der Champions League. Die Zuschauer im Stadion San Paolo drehen durch!
Erst am nächsten Tag machte dann eine kuriose Meldung die Runde durch die Nachrichtenagenturen. Denn die direkt neben dem Stadion gelegene Universität von Neapel, wo sich auch eine seismologische Station zur Messung von Erdbeben befindet, hatte Alarm geschlagen. Pünktlich mit Cavanis entscheidendem Tor registrierte der Seismograph Schwankungen, die einem leichten Erdbeben entsprachen!
Glauben Sie nicht? Dieses Video sollte der Beweis sein. Die Fans selbst sind zwar nur wenige Augenblicke zu sehen, doch deren Enthusiasmus dürfte die Freude des Reporters des italienisches Fernsehens noch um Einiges übersteigen.
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Doch auch in Deutschland kennt man sich mit den Folgen jubelnder und feiernder Fußballfanatiker nur zu gut aus. Ein Beispiel aus dem Nürnberger Frankenstadion:
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Nun, man könnte den Gästefans aus Dortmund nun vorwerfen, allzu mutwillig mit dem Inventar in Franken umzugehen. Doch auch den heimischen Fans dürfte bei diesem Anblick das Herz in die Hose gerutscht sein:
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Für die heimischen Fans des FC Nürnberg brachte diese Situation eine spaßige Situation mit sich: Um die Statik des Stadions überprüfen zu können, durfte einige der Nürnberger Ultras zum „Hüpftest“ antreten, Wissenschaftler gaben anschließend unter Auflagen grünes Licht.
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