Wie sieht die Lebenswirklichkeit von bildenden Künstlern von der Vormoderne bis heute aus, welche Handlungsspielräume hat das Künstlerindividuum? Diesen und ähnlichen Fragen geht das neue Themenportal zur Künstlersozialgeschichte nach.
Dr. Martina Dlugaiczyk und Dr. Birgit Ulrike Münch von der Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte (TAK) haben die Internetplattform in Kooperation mit arthistoricum.neterstellt.
Neben grundsätzlichen Informationen zu Definition, Fragestellung, Methodik etc. bietet es unter anderem aktuelle Hinweise auf Veranstaltungen und verwandte Forschungsprojekte. Dabei wendet sich das Themenportal bewusst gegen den „klassischen“ Ansatz der Kunstsoziologie, bei dem primär das Kunstwerk und seine gesellschaftlichen Rollenzuweisungen im Zentrum stehen, sondern arbeitet mit dem noch wenig etablierten Begriff der Künstlersozialgeschichte, welche zunächst den Künstler fokussiert.
Quellen über Arbeits- und Lebensbedingungen sind etwa Künstlerkorrespondenzen mit Händlern und Kunstagenten, Zunftordnungen, Tagebücher oder Zollregister. Ausbildung, Künstlernetzwerke, Preisbildung von Werk und Arbeitsmaterial, aber auch Festkultur, soziale Zusammenschlüsse oder künstlerische Selbstinszenierung bilden nur wenige Bereiche des vielschichtigen Themas, die im Portal angesprochen werden.
Die derzeitigen Projekte der Arbeitsstelle sind primär in Spätmittelalter, Neuzeit und Moderne angesiedelt, angestrebt ist jedoch eine topographisch wie zeitlich breitere Themenpalette bis hin zur globalen, zeitgenössischen Künstlersozialgeschichte. Kooperationen sind nicht nur aus diesem Grund ausdrücklich erwünscht.
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