Wie eine Bombe schlug das neuste Werk von Autor Adam Mansbach ein. Auf den ersten Blick scheint es ein Bilderbuch für Kinder zu sein, doch schon der Titel lässt erahnen, dass die lieben Kleinen besser die Finger davon lassen sollten.
„Verdammte Sch***e, schlaf ein!“ ist ein Buch für Eltern. Ein Buch für Eltern, die manchmal gestresst sind, die manchmal das Gefühl haben, alles würde ihnen über den Kopf wachsen. Ein Buch für Eltern, die manchmal wünschten, die oder der Kleine würde endlich schlafen. Also: ein Buch für (fast) alle Eltern kleiner Kinder. Denn dieses durchaus hübsch illustrierte Bilderbuch drückt in netten Reimen das aus, was Eltern nun mal manchmal empfinden. Und das auf nicht ganz jugendfreie Art. Da fällt schon mal das ein oder andere Schimpfwort. Aber hey, manchmal muss man den Frust einfach rauslassen.
Ein Buch für die Großen, nicht für die Kleinen!
Dieses Buch ist gewiss nichts für Kinder, soll es aber auch gar nicht sein. Vielmehr soll es den Eltern Trost spenden. Es ist immerhin ganz natürlich, auch mal erschöpft zu sein vom Aufstehen mitten in der Nacht, dem Geschrei und Gequengele. Eltern sein ist sicher etwas tolles, aber einfach ist es meist nicht. „Verdammte Sch***e, schlaf ein!“ macht das Leben nicht leichter, aber amüsanter. Denn während die Reime zum Schmunzeln anregen, ist da zugleich auch die Gewissheit, dass man nicht allein ist. Dass es auch andere Eltern gibt, denen alles manchmal zu viel wird.
Und dass es die gibt, beweist der Erfolg des Buchs. Auf Amazon stand der Titel (im Original „Go the F**k to sleep“) wochenlang unter den Verkaufsschlagern und zog so auch die Aufmerksamkeit der Presse auf sich. Plötzlich wollte jeder wissen, was es mit dem Bilderbuch mit dem ungehörigen Titel auf sich hat und wer dahinter steckt. Der Mann, der das Buch geschrieben hat, hört auf den Namen Adam Mansbach und ist, wen überrascht’s, selbst Vater.
Bald auch ein Hollywood-Blockbuster?
Mansbach hatte zuvor hauptsächlich Romane geschrieben. Kritiker lobten sein Werk „The end of the Jews“, aber in aller Munde ist sein Name dennoch erst, seit er mit dem unkonventionellen Bilderbuch in den Fokus der Presse gelangte. Und auch den Namen Ricardo Cortes hört, bzw. liest, man seitdem häufiger. Er steuerte die wirklich gelungenen Illustrationen bei, die dem Buch das authentische Kinderbuch-Feeling geben. Cortes fiel bereits 2005 auf, als seine Zeichnungen in einem damals erschienen Kinderbuch über Marihuana (!) zu sehen waren.
„Verdammte Sch***e, schlaf ein!“ war ein großer Erfolg, musste aber auch Kritik einstecken. Viele besorgte Eltern misinterpretierten den Zweck des Buchs und nahmen an, Mütter und Väter würden es ihren Kindern vorlesen und sie somit ‚verderben‘. Dennoch wird bereits über die Rechte zu einer Verfilmung verhandelt. Wie die jedoch aussehen könnte, steht noch in den Sternen. Eins ist jedoch klar: Die Liste mit potentiellen Geschenkideen für junge Eltern ist dank Mansbach und Cortes nun wieder etwas länger. Und dieses Präsent ist garantiert nicht langweilig.
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