Von Benedikt Rupp
Carsten Reis (24), Stürmer des TuS Mosella Schweich, trumpfte am vergangenen Sonntag beim 5:1-Kantersieg gegen den Aufstiegsfavoriten FC Karbach ganz groß auf (5vier berichtete). Er war der entscheidende Mann auf dem Platz und schoss seine Mosella fast im Alleingang zum Heimerfolg. Vier Tore steuerte er zum sensationellen Sieg bei und stellte damit einen vereinsinternen Rekord auf. Vorher konnte noch keiner die Vier-Tore-Marke erreichen. 5vier.de sprach mit dem Angreifer der Mosella.
Ausgelassene Stimmung herrschte in Schweich nach dem überraschend hohen 5:1-Sieg gegen den FC Karbach. Carsten Reis war mit vier Treffern Matchwinner und wurde nach dem Spiel von Mannschaftskameraden und Zuschauern gefeiert. Patrick Quary, Kapitän des TuS Schweich kennt Reis schon lange und sagt über ihn: „Carsten ist ein Super-Typ, auf und neben dem Platz. Wir spielen seit der A-Jugend zusammen und er ist eigentlich bei fast jeder Trainingseinheit dabei gewesen. Er gibt immer Gas und hat vielleicht die beste Schusstechnik der Liga. In unserer Mannschaft gehört er zu den Führungsspielern, auf den die Spieler hören“.
5vier.de verabredete sich mit dem Angreifer des TuS zum Interview:
Hallo, Herr Reis. Am Sonntag haben Sie es ja ordentlich krachen lassen. Vier Tore gegen den Aufstiegsfavoriten aus Karbach. Wie wurden die Tore und der Sieg gefeiert?
Ja, zunächst einmal musste ich natürlich eine Kiste Bier springen lassen. Dann haben wir noch ein bisschen in der Kabine gefeiert, mit lauter Musik. Allerdings war es nicht allzu viel, da man den nächsten Tag ja arbeiten gehen musste. (Reis lächelnd)
Welche Reaktionen haben Sie nach ihren vier Treffern von Ihren Mannschaftskameraden und Freunden erhalten?
Es kamen natürlich alle zu mir gelaufen und haben mich beglückwünscht. Zum ersten Mal hat hier jemand vier Tore geschossen. Ich habe also den Vereinsrekord aufgestellt. Das gab es noch nie bei uns. Es haben sich alle mit mir gefreut.
Noch zum Spiel gegen Karbach: Was war für Sie ausschlaggebend, dass man die Karbacher so deutlich mit 5:1 abgeschossen hat?
Wir haben die ersten fünf Minuten ja etwas verschlafen, aber danach haben wir eigentlich das gemacht, was der Trainer uns vorgegeben hat. Wir sollten unsere Heimstärke ausspielen. Die Mannschaft von Karbach durften wir nicht ins Spiel kommen lassen. Das ist uns sehr gut gelungen. Und in der zweiten Halbzeit haben wir dann unsere Chancen bekommen und sie genutzt.
Was möchten Sie mit der Mannschaft in dieser Saison erreichen und wie lauten ihre persönlichen Ziele?
Als Saisonziel haben wir uns festgelegt, auf jeden Fall so früh wie möglich den Klassenerhalt klarzumachen. Wenn wir das geschafft haben, werden wir mal sehen, was noch möglich ist und welchen Platz wir noch erreichen können. Mein persönliches Ziel ist natürlich, immer zu spielen und möglichst viele Tore zu machen, wenn ich im Sturm eingesetzt werde.
Am ersten Spieltag setzte es eine 0:4-Pleite in Badem, danach haben Sie die beiden Heimspiele gegen den TSV Emmelshausen (3:1) und wie gesagt gegen Karbach souverän gewonnen. Wie bewerten Sie den Saisonstart?
Ja, den Sieg gegen Karbach dürfen wir natürlich nicht überbewerten. Man hat ja gesehen, dass wir direkt das erste Spiel gegen Badem verloren haben. Da waren wir nicht gut im Spiel. Danach kam Emmelshausen. Da haben wir zuhause sozusagen einen Kampfsieg errungen. Und dann hatten wir das Spiel gegen Karbach. Da hat natürlich niemand damit gerechnet, dass wir die mit 5:1 nach Hause schicken – aber umso schöner. Die nächsten Wochen müssen wir dann eben so weitermachen. Es stehen viele wichtige Spiele an. Als nächstes kommt Morbach. In Morbach ist es immer sehr schwer. Danach haben wir dann TuS Koblenz II zuhause.
Nun ein paar Fragen zu Ihnen persönlich. Was ist denn der Carsten Reis für ein Typ? Wie würden Sie sich beschreiben?
Ich würde mich als ruhigen bescheidenen Typ bezeichnen. Auf dem Platz gebe ich immer alles für meine Mannschaft, damit wir das Spiel gewinnen. Mehr habe ich da eigentlich nicht zu sagen.
Welchen Beruf üben Sie aus?
Ich bin angestellt bei Romika-Shoes, hier in Trier und arbeite dort als Bürokaufmann für Kundenservice im Bereich Onlineshops.
Was machen Sie in Ihrer freien Zeit neben dem Fußballspielen?
An erster Stelle steht natürlich der Fußball. Außerdem treffe ich mich in meiner freien Zeit gerne so viel wie möglich mit meinen Freunden, vor allem natürlich mit meiner Freundin, mit der ich seit eineinhalb Jahren glücklich zusammen bin. Mit ihnen unternehme ich sehr gerne was. Das ist mir wichtig. Für andere Sachen bleibt dann nicht mehr viel Zeit übrig.
Wo haben Sie als kleiner Junge mit dem Fußballspielen begonnen? Und für welche Vereine haben Sie schon gekickt, bevor Sie nach Schweich gegangen sind?
Ich habe früher in Riol-Longuich angefangen. Dort bin ich auch aufgewachsen. Im Jahr 2002 bin ich dann in die C-Jugend von Eintracht Trier gewechselt. Da habe ich bis zum Ende der B-Jugend gespielt. Für das erste Jahr A-Jugend bin ich dann nach Schweich gekommen, wo ich vor ein paar Jahren mit meiner Mutter hingezogen bin.
Wer oder was hat Sie dazu bewegt, von der Eintracht nach Schweich zu wechseln?
Ich bin damals vor allem nach Schweich gewechselt, weil dort viele meiner Freunde und Schulkameraden gespielt haben. Zudem kam eine Anfrage von dem damaligen Trainer beim TuS, Hans Schneider. Das hat mich auch dazu bewogen, nach Schweich zu gehen.
Was schätzen Sie an Ihrem Trainer Eric Schröder?
Ich schätze an ihm sehr, dass er auf alle eingeht. Er kommt auf einen zu, und man kann auch immer normal mit ihm reden, wenn man irgendwelche Probleme hat. Zudem stellt er uns vor einem Spiel immer gut auf den Gegner ein und macht auch sehr gutes Training.
Haben Sie einen Lieblingsverein?
Ja, ich bin Fan von Borussia Mönchengladbach. Mein Vater ist Fan von der Borussia und dann habe ich das so übernommen.
Was sind Ihre fußballerischen Stärken und wo sehen Sie Ihre Schwächen?
Meine Stärken sind, wie ich finde, die Schusstechnik mit meinem linken Fuß und die Übersicht auf dem Platz, also einen freien Mitspieler anzuspielen. Meine Schwächen sehe ich eher in der Rückwärtsbewegung und im Zweikampfverhalten. Daran muss ich noch ein bisschen arbeiten.
Am Mittwoch müssen Sie im Rheinlandpokal nach Zerf reisen. Was rechnen Sie sich dort aus?
Gegen Zerf wollen wir auf jeden Fall gewinnen und im Pokal eine Runde weiterkommen. Ich gehe mal davon aus, dass einige Spieler zum Einsatz kommen werden, die in dieser Saison noch nicht so viel gespielt haben. Wir dürfen nicht zu locker an die Sache rangehen, aber ich denke, dass wir da in die nächste Runde einziehen werden.
Haben Sie irgendwelche Wünsche, die Sie in der Zukunft realisieren möchten?
Ja, habe ich. Ein großer Wunsch von mir ist, in den nächsten Jahren einmal mit meinem kleinen Bruder Nico in einer Mannschaft zusammen Fußball zu spielen. Er spielte noch vor zwei Jahren hier in der Jugend und ist dann aber leider nicht zu uns hochgekommen, sondern nach Fell gewechselt. Mein Vater würde sich das auch wünschen, wenn beide Söhne mal zusammen kicken.
Ich bedanke mich bei Ihnen, Herr Reis und wünsche Ihnen viel Erfolg für die Zukunft.
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