5vier.de zeigt Euch eine lustvolle, lustige, emotionale Penis und Vagina Show. Durchscrollen lohnt sich. Wo sieht man schon ein Flugzeug das in einen Penis fliegt? Wie wäre es mit einer gehäkelten Vagina? Solche Dinge erlebt man lustvoll in Szene gesetzt in Laas Koehlers Künstleratellier KM9.
Trier/ Karl Marx Viertel. Seit dem 7. November hat nun die Gemeinschaftsausstellung des Künstlerduos Katharina Ziemainz und Laas Koehler eröffnet. Sie trägt den Namen „Weil wir Lust haben!“. Damit wird nicht nur die Ausstellung betitelt, sondern auch gerechtfertigt. Während manch einer eine reine Provokation in den Exponaten sehen könnte, liefert der Name direkt den einfachen und eingängigen Grund.
Warum fertigt man Penisse in Bronze Optik die aussehen wie eine Coca Cola Flasche? Weil man eben Lust dazu hat. Doch gehen wir zurück auf Anfang. Denn es begann alles mit einem Stück Modelliermasse, die ganz unbewusst von dem Künstler zu einer Art Handschmeichler in der Form eines Penis geformt wurde. Sind das unterbewusste Gelüste? Man weiß es nicht genau, aber damit war jedenfalls der Grundstein für die Ausstellung gelegt.
Im Prinzip führte Laas Koehler mit seiner Phallusproduktion zwei Dinge zusammen. Der Grundstein war der Phallus, während die Bronzeoptik eine Technik war, mit der er sich schon vorher beschäftigte. Zwei parallel zueinander verlaufende Fäden fanden zusammen und nach der Fertigung der ersten Exponate hatte ihn die Lust gepackt. Es entstand ein nicht zu stoppender Workflow und noch bevor das nächste Modell fertig war, stand schon die Idee für das nächste Exponat.
Hin und wieder gab es Exkurse, Stellen an denen der rote Faden sich noch einmal trennte und zu Sonderformen führte. Doch jeder der schon mal einen kreativen Prozess begleitet hat, kennt dieses Phänomen. Es gehört immer Mut dazu, von seinem Konzept noch einmal loszulassen, sich nicht stringent an sein Gedankengerüst zu klammern und solche Abweichungen zuzulassen. Das haben Laas Koehler und Katharina Ziemainz jedoch mit Ihren ausgestellten Objekten, die der Konzeptkunst zuzuordnen sind, wunderbar bewiesen.
Manche Penisse sind sehr scherzhaft, andere wiederum haben eine intellektuelle Ebene durch ihre Thematik. Der Phallus ist in diesem Fall als Leinwand zu verstehen, das Modellieren und die Form als Technik und Medium, während die Bronzene Farbe ihnen einerseits eine hochwertige Ästhetik gibt und andererseits auch die Zusammengehörigkeit der Konzeptausstellung unterstreicht.
Während die Objekte von Laas Koehler häufig eine komödiantische Note besitzen, geht Katharina Ziemainz mit ihren sehr unterschiedlichen Objekten und Installationen eher auf die emotionale Ebene der Lust ein. Ihre Objekte tragen Namen wie „zerrissenes Herz“, haben dabei die Form einer Vagina und tatsächlich ist es ihr gelungen das man beides herauserkennen kann. Unschuldige Augen würden hierbei sicherlich keine Geschlechtsteile sehen. Besonders an diesem Punkt kommt der Wortwitz mit dem Wort Lust zum Vorschein, welches im englischen „Last“ ausgesprochen wird. Eine Wortspielerei, die von den Künstler beabsichtigt war.
Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich auf alle Fälle. Bis zum 28. November können Sie diese noch besuchen. Natürlich gibt es noch viel mehr Exponate als hier aufgeführt. Auch für den kleinen Geldbeutel. Am kommenden Donnerstag lädt das Künstlerduo dann zu einem Arttalk um 19 Uhr ein. Die Finissage findet am 28. November zwischen 12 und 14 Uhr statt.
Die lustvollen Objekte kann man natürlich auch erwerben, weswegen 5vier.de Ihnen hier eine Auswahl der Exponate vorstellt:
Fotos: Raphael Wlotzki //Aufnahmeort: KM9
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