Seit drei Jahren ist Cristina Cabeza Gutierrez in Trier, hat mit den Miezen zweimal den Klassenerhalt feiern dürfen. Letzte Saison noch als Spielertrainerin aktiv, konzentriert sich die Spaniern in diesem Jahr ausschließlich auf ihre Aufgabe an der Seitenlinie. Eine Aufgabe, die nach fünf Niederlagen in den ersten fünf Saisonspielen nicht einfacher geworden ist. Cabeza aber mahnt zur Geduld, ist überzeugt, dass der Knoten bald platzen wird. Gegen Oldenburg sieht sie ihre Mannschaft als krassen Außenseiter.
Trier. Man könnte meinen, sie steht voll im Saft: Eine Körpertäuschung hier, eine Finte da und der Ball zappelt im Netz. Aus der Not gedrungen – weil immer mal wieder eine Spielerin angeschlagen ist – nimmt Cristina Cabeza hin und wieder aktiv an den Einheiten teil, versucht ihren kleinen Kader ein wenig zu entlasten. „Es ist wichtig, dass wir 6:6 spielen können. Das war in letzter Zeit nicht so oft möglich“, erklärt die 37-Jährige.
Der kleine Kader ist bei Weitem aber nicht die einzige Sorge, die die Bundesliga-Handballerinnen der DJK/MJC Trier derzeit haben. Mit null Punkten stehen die Miezen am Tabellenende, die Konkurrenz hat mindestens schon einen Saisonsieg auf dem Konto und mit dem VfL Oldenburg ist am Samstag (19.30 Uhr) ein Gegner in der Arena zu Gast, der in dieser Saison noch gar nicht verloren hat, lediglich beim 31:31 gegen Blomberg einen Punkt abgeben musste. Die Vorzeichen könnten also besser sein, Trainerin Cabeza hat ihren Optimismus dennoch nicht verloren und mahnt zur Geduld.
„Es ist wichtig, dass wir Ruhe bewahren und weiter arbeiten. Das es eine schwere Saison wird, war allen klar“, sagt die Madrilenin und ergänzt: „Ich bin davon überzeugt, dass wir Spiele gewinnen können. Und das wir auch gewinnen werden. Diese Mannschaft hat Potential.“ Potential, das jede Einzelne in dieser Saison auch schon vereinzelt abgerufen hat, nur schaffen es laut Cabeza bisher nicht „drei oder vier Spielerinnen in einer Partie gut zu spielen.“
Ob gegen Oldenburg vier gute Spielerinnen für etwas Zählbares reichen, scheint fraglich. Die Norddeutschen haben trotz gossen Umbruchs – zehn Abgängen stehen sechs Neuzugänge gegenüber – einen Saisonstart nach Maß hingelegt und sind erster Verfolger des deutschen Meisters THC. Trier soll da nicht zum Stolperstein werden. Cabeza weiß die Stärke des Gegners realistisch einzuschätzen, erwartet von ihrem Team aber bedingungslosen Kampf und Einsatz: „Oldenburg ist eine Top-Mannschaft. Auch wenn wir nicht ihre Qualität haben, können wir kämpfen, laufen und ihnen das Leben so schwer wie möglich machen.“
Aufstellung: Jessica Kockler, Verena Flöck, Celine Michielsen, Hannah Sattler, Sanne Backhed, Esther Mohr, Katrin Schneider, Linsey Houben, Andrea Czanik, Jana Kordel, Judith Derbach, Maxime Struijs, Franziska Garcia
Schiedsrichter: Philipp Dinges/Daniel Kirsch
Miezen – VfL Oldenburg (Samstag, 19.30 Uhr, Arena Trier)
Von: Franziska Garcia
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