Comicverfilmungen erfreuen sich im Kino immer noch großer Beliebtheit und mit dem neuen Auftritt der legendären X-Men werden erneut Maßstäbe gesetzt. Andreas Gniffke hat sich den Film im Trierer CinemaxX angesehen.
Es steht nicht gut um die Welt des Jahres 2023. Außer Kontrolle geratene Kampfroboter, programmiert auf die Suche nach Mutanten, haben weite Teile der Erde in Schutt und Asche gelegt und für die mit verschiedenen Superkräften ausgestatteten X-Men scheint der verzweifelte Endkampf gegen die sogenannten Sentinels kurz bevorzustehen. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen, und so beschließen Professor Charles Xavier (Patrick Stuart) und die anderen verbliebenen X-Men, ihren widerstandsfähigsten Kämpfer Wolverine (Hugh Jackman, Prisoners) in die Vergangenheit zu schicken, um die Wurzel des Übels zu beseitigen. Dort soll die Ermordung des Sentinel-Schöpfers Bolivar Trask (Peter Dinklage, Game of Thrones) durch die geheimnisvolle Mutantin Mystique (Jennifer Lawrence, Die Tribute von Panem) verhindert werden, denn dessen Tod hatte das Anti-Mutanten-Programm erst recht befördert. Im Jahr 1973 sucht Wolverine zunächst den jungen Professor Xavier auf (James McAvoy, Der letzte König von Schottland), um mit diesem und dessen Erzfeind Magneto (Michael Fassbender, in der älteren Verkörperung von Ian McKellen gespielt) die Geschichte nachhaltig zu korrigieren. Kein einfaches Unterfangen in einer Welt, die auf Mutanten nicht so richtig gut vorbereitet und vom Vietnamkrieg noch traumatisiert ist.
Was sich in der kurzen Zusammenfassung recht verwirrend anhört, ist lediglich der Rahmen für fulminante Sci-Fi-Action im schicken 3-D-Gewand. Echte Fans der Comics (der Film orientiert sich an Days of Future Past von Chris Clare und John Byrne aus dem Jahr 1981) werden an der Zeitreise und den vielen Nebenfiguren aus dem Marveluniversum große Freude haben, aber auch alle anderen können sich auf ein echtes Blockbuster-Highlight freuen. Regisseur Bryan Singer zieht in der insgesamt siebten X-Men-Verfilmung (incl. der beiden Prequels und dem eher eigenständigen Wolverine: Weg des Kriegers Ableger) alle Register. Es ist eine große Freude, der exzellenten Schauspielerriege zuzusehen, Qualität zahlt sich eben doch aus. Technisch und optisch ist “Zukunft ist Vergangenheit” über jeden Zweifel erhaben, das Budget von geschätzten 250 Millionen Dollar wurde ordentlich ausgereizt. Die Effekte wirken auch in der 3-D-Umsetzung nicht unangenehm überladen und werden nicht als reiner Selbstzweck wahrgenommen. Immerhin wird hier auch “echtes” und kein Fake-3-D geboten, was dem Eindruck der Natürlichkeit zugutekommt. Ein Gewinner des Films ist der junge Mutant Pietro Maximoff (Evan Peters, American Horror Story), der als Quicksilver seinem Namen alle Ehre macht und seine unmenschliche Schnelligkeit in den Dienst der guten Sache stellt. Höhepunkt ist eine wundervoll choreographierte Zeitlupensequenz, wie man sie zuletzt so gelungen in Matrix gesehen hat.
Fazit:
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (im Original Days of Future Past) ist fulminantes Popcornkino, das nicht nur überzeugte Comicfans begeistern dürfte. Tolle Darsteller und überragende Effekte heben den Film deutlich aus der Masse heraus.
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit läuft in Trier im CinemaxX (2-D und 3-D) und im Broadway (2-D).
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