Früher war Dirk Lottner Publikumsliebling beim 1. FC Köln. Samstag tritt er als Trainer der Regionalliga-Reserve bei Eintracht Trier an (14 Uhr) und will nicht mit leeren Händen heimfahren. „Trier ist anfällig“, glaubt er.
Dirk Lottner verbrachte das vergangene Wochenende mit einer Party im Freundeskreis. Der Trainer vom 1. FC Köln II feierte seinen 40. Geburtstag und zuvor ein 1:1 in der Fußball-Regionalliga gegen die Sportfreund Lotte. „Meine jungen Spieler haben gegen diese körperlich starke Mannschaft gut dagegengehalten, da war ein wenig Feiern erlaubt“, lächelt der ehemalige Freistoßkünstler, der ganz Köln mit seinem linken Zauberfuß zu Bundesligazeiten in Ekstase versetzte.
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Wenn er am Samstag der Reserve bei Eintracht Trier antritt (14 Uhr), will er auch nicht mit leeren Händen heimfahren. „Uns ist bewusst, was für ein schweres Spiel uns erwartet, weil Trier noch die Hoffnung hat, oben reinzurutschen und sicher selbstbewusst auftreten wird. Aber der Punkt gegen Lotte war auch wichtig für unsere Psyche. Wir haben die Vorgabe an die Truppe weitergegeben, nun auch in Trier etwas zu holen.“
Seinen Optimismus bezieht Lottner, der als Profi auf 161 Spiele und 54 Tore für die Geißböcke kam, aus den vier Heimniederlagen von Eintracht Trier. „Sie sind anfällig. Und wenn man guckt, gegen wen sie verloren haben, waren das vor allem defensiv gut organisierte Gegner.“ Taktisch gibt der 40-Jährige so das Erfolgsrezept vor, um den Aufstiegsaspiranten zu ärgern. „Wir müssen kompakt stehen.“ Das Moselstadion kennt Lottner noch von seinen Zeiten als Fußballer, als er im Februar 2002 in der 2. Bundesliga mit dem 1. FC Köln 3:2 bei der Eintracht siegte und am Ende den Aufstieg feierte.
Auf der Suche nach einem neuen Podolski
Von ähnlichen Triumphen ist Köln II ist in diesem Jahr aber weit entfernt. Während Mönchengladbach II und Dortmund II von der 3. Liga träumen, hinken die Talente von Lottner etwas hinterher. Mit acht Siegen, acht Unentschieden und acht Niederlagen stellen sie wohl die ausgeglichenste Mannschaft der Regionalliga. „Die Statistik zeigt schon, dass uns die Konstanz fehlt“, so der Trainer, der aber Verständnis für den Reifeprozess hat. Immerhin entschied sich Köln II für ein U21-Konzept, in dem alle Spieler aus dem Nachwuchsbereich höchstens drei Jahre in der Reserve spielen und in dieser Zeit den Sprung in den Profifußball schaffen sollten.
Verteidiger Stefan Schwellenbach (27) ist der Routinier im Kader, das 1:1 gegen Lotte fuhr eine Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 20,2 Jahren ein. „Es fehlt uns vielleicht im Vergleich zu anderen Zweitvertretungen die ein oder andere erfahrene Kraft auf dem Platz“, weiß Lottner. „Aber für die individuelle Entwicklung der jungen Spieler ist das der bessere Weg“, findet Lottner. Denn die Talente sollen nicht die Schuld auf einen alternden Ex-Bundesligaprofi schieben, wenn ein Spiel mit 0:3 verloren ging, sie sollen selber das Heft in die Hand nehmen, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen. „So übernehmen die Jungs viel schneller Verantwortung. Und wir haben schon bewiesen, konkurrenzfähig zu sein.“
Welcher Rohdiamant in der Domstadt der nächste Lukas Podolski sein kann, darauf möchte Lottner nicht antworten. Doch das Beispiel mit „Prinz Poldi“ ist ein echter Antrieb im Nachwuchsstall, wohin der Weg bei fleißiger Talentförderung führen kann. Der Nationalspieler rückte einst von den A-Junioren in das Bundesligateam auf und wurde mit seinen Toren zum Wahrzeichen einer ganzen Stadt, die nun wahrscheinlich unter dem wahrscheinlichen Wechsel des Helden zu Arsenal London bitter leidet. „Wer bei uns spielt, hat das Zeug zum Sprung in den Profifußball“, meint Lottner. „Aber es ist schwer zu sagen, wer es schaffen wird und ich würde auch keinem Spieler mit solchen Aussagen einen Gefallen tun.“
Im Winter zog sich der 1. FC Köln jedenfalls zwei Talente an Land, die sich in der Regionalliga entwickeln sollen. Angreifer Kacper Przybylko (18) kam von Drittligist Arminia Bielefeld und „hat sich mit zwei Toren und einer Vorlage schon gut eingelebt“, lobt Lottner. Wirbelwind Aias Aosman fand den Weg in die Domstadt vom SC Wiedenbrück aus, hat aber noch Startprobleme, „weil er erstmals unter professionellen Bedingungen trainiert“. Torjäger Thiemo-Jerome Kialka wechselte in der Winterpause zum SSV Jahn Regensburg.
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